Der Nettogewinn ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um elf Prozent zurück auf 962 Millionen Dollar, wie das Geldinstitut mitteilte. Damit kommt Goldman Sachs auf einen bereinigten Gewinn von 1,78 Dollar pro Aktie. Im Vorjahreszeitraum war es noch 1,85 Dollar. Unter dem Strich erreicht die Bank in Krisenzeiten mehr, als Analysten ihr zugetraut hatten. Und prompt legte die Aktie im vorbörslichen US-Handel um 2,9 Prozent zu. Die Großbank habe die Anleger mit überraschend guten Zahlen überzeugt, sagte ein Börsianer.
Das Geschäft hat sich eingetrübt: Goldman Sachs machte einen Umsatz von 6,63 Milliarden Dollar. Das ist ein Rückgang von neun Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Doch auch hier hatten sich Experten auf ein noch größeres Minus eingestellt.
Weniger Profit durch Übernahmen und IPOs
Die neuen Sorgen um die Weltwirtschaft und die Eurokrise hätten vielen Anlegern die Lust am Investieren verdorben so lautete die Begründung des Geldhauses. Mit Übernahmen und Börsengängen ist im Moment also nicht viel Geld zu machen. Den Einbruch im Beratungsgeschäft und im Aktiengeschäft konnte die Investmentbank aber mit Zuwächsen im Renten-, Devisen- und Rohstoffgeschäft beinahe wieder wettmachen.
Außerdem konnte Goldman Sachs seine Kosten um acht Prozent reduzieren und speziell beim Personal neun Prozent einsparen. Weitere Sparmaßnahmen sind nach Angaben der Bank in Planung.
Zurück zum Schwarzbrot der Banken
Weil das Investmentbanking offensichtlich an Glanz verloren hat, besinnt sich Goldman Sachs wieder auf das klassische Bankgeschäft mit Spareinlagen und Krediten zurück. Sozusagen das Schwarzbrot der Banken. Dabei konzentriert sich das Geldhaus auf wohlhabende Kunden.
"Wir sind eine Bank. Das ist keine bloße Theorie", sagte Vorstandschef Lloyd Blankfein dem "Wall Street Journal". Es gebe aber keine Pläne, Filialen Bankautomaten aufzustellen und Kreditkarten auszugeben. Die Intention des Bankhauses: Damit könnte es mehr Einlagen gewinnen, die es als Refinanzierungsquelle nutzen könne. Ein Stück mehr Sicherheit in Zeiten schwankender Finanzmärkte.
Die Landesrundfunkanstalten der ARD: BR, HR, MDR, NDR, radiobremen, rbb, SR>, SWR, WDR,
Weitere Einrichtungen und Kooperationen: ARD Digital, arte, PHOENIX, 3sat, KIKA, DeutschlandRadio, DW-World.de Deutsche Welle