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Analyse & Strategie: Branchen


22.05.2012 16:01
Solarbranche kämpft ums Überleben
Erst mit Milliardensubventionen auf Kosten des deutschen Steuerzahlers hochgepäppelt, drohen der deutschen Solarindustrie nun schwere Zeiten. Andere sind billiger, die Prognosen sind wenig vielversprechend.
Solarthermisches Parabolrinnenkraftwerk in der Wüste von Las Vegas (Quelle: pa/dpa) Der Wettbewerb um den Solarstrom wird härter 

Selbst ein Berufsoptimist wie Solarworld-Chef Frank Asbeck sieht dunkle Wolken auf die Branche zukommen. Die jüngst vom deutschen Gesetzgeber beschlossenen Kürzungen der Einspeisevergütungen im Rahmen des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG) werden seiner Meinung nach drastische Folgen haben.

Denn die Gesetzesreform führt seiner Meinung nach dazu, dass die Unternehmen unter Kosten verkaufen müssen. "Das halten wir nicht lange durch", so Asbeck weiter. Ist damit das Ende der einst den Weltmarkt dominierenden deutschen Solarindustrie unausweichlich?

Deutsche Unternehmen zu bequem?
Bei der genaueren Analyse machen Experten gleich mehrere Faktoren für den Niedergang der einstigen Vorzeigeindustrie verantwortlich. Zum einen sind die Zeiten der bequemen, durch den Staat und die Verbraucher subventionierten Geschäftsmodelle mehr und mehr vorbei, wie auch Bundeswirtschaftsminister Rösler erst wieder ganz klar gemacht hat. Er will die Subventionen weiter kürzen: "50 Prozent des Geldes für drei Prozent des Stromes, das ist erkennbar nicht wirtschaftlich", sagte der Minister und forderte die Länder auf, sich zu bewegen.

Die deutschen Unternehmen haben dabei insbesondere den Absprung in ausländische Märkte verpasst. "Viele deutschen Firmen in der Branche haben dank der Subventionen einfach Fett angesetzt", sagte ein Banker, der sich mit der Finanzierung von Projekten aus dem Bereich erneuerbare Energien beschäftigt.

Chinesische Anbieter billiger
Schwer genug wird es werden für die subventionsverwöhnte Branche, denn vor allem chinesische Unternehmen produzieren billiger. Sie heißen Suntech, Yingli, Trina oder Jino Solar. Experten bescheinigen den Firmen, dass deren Produkte dabei von vergleichbarer Qualität sind

Ob sie wirklich einen unlauteren Wettbewerb betreiben, wie dies die USA jüngst für die Verhängung von Strafzöllen zur Begründung angeführt haben, oder nicht, ist letztlich nicht nachzuweisen. Eines ist aber gewiss: Sie können nach Berechnungen der Berliner Hochschule für Technik und Wissenschaft (HTW) wegen ihrer Produktionskostenvorteile von rund 15 Cent je Watt auch bei fallenden Preisen weiter profitabel arbeiten – und das in einem Markt, der von großen Überkapazitäten geprägt ist. Denn wie die HTW ermittelt hat, steigen die Produktionskapazitäten für Solarzellen in diesem Jahr auf 30.000 Megawatt; dies bei einer Gesamtnachfrage von erwartet 18.000 Megawatt. Der Wettbewerb wird sich also noch verschärfen.

Wo liegt die Zukunft?
Raus aus dem deutschen Markt, rein in die Wachstumsmärkte in Asien und Amerika, das dürfte die einzige Chance für die Branche sein, betonen vor allem Projektentwickler. Diese sind oftmals auch vor Ort vertreten sind und kennen die Landesusancen damit gut. Sie haben durchaus gute Chancen, meint Branchenanalyst Markus Lohr von der Beratung EuPD.

Ein wichtiger Profilierungspunkt könnte dabei mehr Kompetenz rund um das Stromnetz sein. Denn die nationalen Stromnetze in Schwellenländern sind oft nicht für die Einspeisung regenerativer Energien geeignet, so dass dezentrale Energiequellen wie beispielsweise lokale Kraftwerke an Bedeutung gewinnen. Auch in Sachen Speichertechnologie, etwa bei Batterien, oder dem Energiemanagement, können deutsche Firmen Boden gut machen, so Lohr weiter. Allerdings, so schränkt er ein, betrifft dies wohl weniger die reinen Modulhersteller sondern vielmehr Unternehmen wie beispielsweise den Wechselrichterhersteller SMA Solar.

rm
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