Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom Samstag herausfand, soll es nach dem Willen der Bundesregierung künftig keine neuen offenen Immobilienfonds mehr geben. "Immobilienfonds können zukünftig ausschließlich in der Form eines geschlossenen Fonds aufgelegt werden", heißt es in einem Diskussionsentwurf des Ministeriums zum AIFM-Umsetzungsgesetz. Das Gesetz soll eine entsprechende EU-Richtlinie umsetzen.
Die bestehenden offenen Immobilienfonds dürfen dagegen weiter existieren und vertrieben werden. Derzeit gibt es noch vier große Anbieter, die Deka (Sparkassen), die Union Investment (Volks- und Raiffeisenbanken), die Rreef (Deutsche Bank) und die Commerzreal (Commerzbank).
Konsequenz aus der Krise
Mit der Regelung will das Bundesfinanzministerium die Konsequenz aus der Krise der offenen Immofonds ziehen. Mehrere Fondsgesellschaften hatten ihre Produkte auf Eis gelegt aus Angst vor einer Massenflucht der Anleger - und sich dann ganz aus dem Geschäft zurückgezogen. Ein Viertel des in offenen Immofonds angelegten Vermögens sind derzeit eingefroren oder befinden sich in der Abwicklung.
Der Fondsverband BVI verurteilt die Pläne, neue offene Immobilienfonds nur noch als geschlossene Produkte anzubieten. Die Fondsgesellschaften wie zum Beispiel die Union Investment hoffen, dass der Entwurf noch geändert wird. Vorstandsmitglied Jens Wilhelm, mit verantwortlich für das Immobiliengeschäft, plädierte am Wochenende gegenüber der Presse dafür, nicht schon wieder über neue Regulierungsmaßnahmen nachzudenken.
Union Investment: "Chance für einen Neuanfang"
Wilhelm glaubt nicht an ein Ende der offenen Immobilienfonds. "Nach der Konsolidierung in der Branche und mit neuem Regelwerk haben wir nun eine echte Chance für einen Neuanfang." Vier Anbieter im Markt würden durchaus reichen, sagte er gegenüber boerse.ARD.de. Die Fondsgesellschaft verzeichnete zuletzt Zuflüsse bei offenen Immofonds. Im ersten Halbjahr legten Privatanleger 1,2 Milliarden Euro in dieser Anlageklasse an, teilte Union Investment mit.
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