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Börsentrend


03.07.2012 17:59
Dax weiter auf Klettertour
Die Aussicht auf eine Zinssenkung der EZB stützt die Kurse am deutschen Aktienmarkt. Hinzu kommt, dass die Euro-Krise etwas an Schärfe zu verlieren scheint.
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Der Dax hat am Dienstag seine aktuelle Aufwärtsbewegung fortgesetzt und schließt bei 6.578 Punkten um 1,2 Prozent höher. Besonders erfreulich dabei: Der Index schließt damit am Tageshoch, was für technische Analysten immer ein gutes Zeichen ist. Ein solches Kursverhalten deutet nämlich zunächst auf eine Fortsetzung des Trends hin.

Die Erleichterung der Anleger über die zumindest vorübergehende Entschärfung der Euro-Krise, die drohte, immer mehr zur großen Bankenkrise zu werden, wirkt damit weiter nach. Das Tagestief lag bei 6.508 Punkten.

EZB-Zinssenkung fest im Blick
Am Markt gilt es fast schon als beschlossene Sache, dass die EZB am Donnerstag ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf dann 0,75 Prozent senken wird und damit erstmals in ihrer Geschichte unter die Marke von einem Prozent rutscht.
Anleger sollten sich allerdings auf Gewinnmitnahmen einstellen, wenn es so weit ist. Bill O'Neill, der für Merrill Lynch die europäischen Investments verantwortet, ist da optimistischer: "Sollte die EZB am Donnerstag mit einer Zinssenkung und einem klaren Hinweis auf mehr Hilfen für die schwache Wirtschaft aufwarten, dann könnte das genug Zündstoff für eine Sommer-Rally am Aktienmarkt sein."

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Börsenbericht 17:50 Uhr

Erholung am Euro-Anleihenmarkt
Gestützt wurde die Börse auch von der Nachricht, dass die Republik Irland erstmals seit September 2010 wieder den Markt anzapfen will. Am Donnerstag sollen Geldmarktpapiere mit einer Laufzeit von drei Monaten an private Investoren versteigert werden. Analysten bewerten dabei vor allem die jüngsten Brüsseler Gipfelbeschlüsse als wichtigen Hebel für das Land, da die irischen Banken nun direkt beim ESM zugreifen können.
Die Kurse zehnjähriger italienischer und spanischer Staatsanleihen legten zu, die Renditen geben entsprechend nach und lagen bei spanischen Papieren bei 6,26 und bei italienischen bei 5,63 Prozent. Bundespapiere geben hingegen leicht nach, der Bund Future lag 0,2 Prozent im Minus.

Euro und Ölpreis steigen
Am Devisenmarkt konnte der Euro im späten Geschäft ebenfalls zulegen und stieg wieder über die Marke von 1,26 Dollar. Der Markt konzentriere sich jetzt ebenfalls auf die Zinsentscheidung der EZB, sagten Händler. "Wir glauben da aber nicht dran, denn ein solcher Zinsschritt hätte nur symbolische Bedeutung", gab Devisenanalystin Sandra Striffler von der DZ Bank allerdings zu bedenken. Um die Stimmung zu drehen, müsste die EZB schon neue Geldspritzen wie zuletzt im Februar ankündigen, wofür es derzeit aber zu früh wäre, fügte sie hinzu.

Der Ölpreis legte trotz schwacher Konjunkturdaten kräftig zu. Er kletterte für die Nordseesorte Brent um 3,6 Prozent auf 100,77 Dollar. Grund ist das am 1.Juli in Kraft getretene Embargo gegen den Iran, das begleitet ist von heftiger Kriegsrhetorik des Regimes in Teheran. So wurde eine Mittelstreckenrakete getestet, zudem wird offen über eine Sperrung der Straße von Hormus nachgedacht, dem wichtigen Seeweg, durch den die Öltanker vom Golf fahren. Die USA haben ihre Militärpräsenz verstärkt.

Analysten verweisen darauf, dass der Anstieg der Ölpreise sich auf die Inflationsraten der Industrieländer negativ auswirkt und damit die Notenbanken in ihrer derzeitigen Niedrigzinspolitik in Bedrängnis bringen kann.

Wall Street mit verkürztem Handel
An der New Yorker Börse findet vor dem morgigen Unabhängigkeitstag heute nur eine verkürzte Sitzung bis 19:00 Uhr europäischer Zeit statt. Der Dow-Jones-Index liegt rund eine Stunde vor Handelsschluss aktuell ein halbes Prozent im Plus. Marktteilnehmer spekulieren nach zuletzt schwachen Konjunkturdaten wieder vermehrt auf ein Eingreifen der Notenbank Fed. Die Industrieaufträge für den Juni fielen allerdings mit einem Plus von 0,7 Prozent besser aus als erwartet.

ThyssenKrupp an der Spitze
Unter den Einzelwerten im Dax setzte die Thyssen-Aktie ihre jüngste Erholung fort und lag mit einem dicken Plus von 4,2 Prozent an der Dax-Spitze. Dabei profitierte das Papier von einem positiven Analystenkommentar. Gleichzeitig kündigte Thyssen an, wegen der schwachen Stahlnachfrage, vor allem aus den EU-Krisenländern, mit dem Betriebsrat über Kurzarbeit zu verhandeln.

Auch Autowerte gehörten nach guten US-Absatzzahlen im Juni zu den Gewinnern im Dax. Damit stemmen sich die deutschen Hersteller weiter erfolgreich gegen die Absatzkrise in Westeuropa. Dort läuft es lediglich im deutschen Heimatmarkt weiter gut für VW & Co.
Versorger Eon landete hingegen nach furiosem Start im Minus und war sogar Tagesverlierer. Am Vormittag hatte die Aktie noch mit kräftigen Kursgewinnen auf die Nachricht reagiert, dass das Unternehmen sich bei langfristigen Gaslieferverträgen mit Gazprom geeinigt und gleichzeitig den Konzernausblick für das laufende Jahr angehoben hatte. Die Düsseldorfer erwarten jetzt einen Überschuss zwischen 4,1 und 4,5 Milliarden Euro, statt 2,3 bis 2,7 Milliarden. Händler sprachen davon, dass die Vereinbarung mit Gazprom keine so große Überraschung gewesen sei.

BASF soll zahlen
Das Unternehmen ist in Brasilien zusammen mit Shell zu einer Strafe von 328 Millionen Dollar verurteilt worden. Diese Summe soll in einen Entschädigungsfonds für die ehemaligen Beschäftigten am Pflanzenschutzstandort Paulina fließen, die Gesundheitsschäden erlitten haben. BASF hat Revision angekündigt, da man weiter der Meinung ist, dass die Umweltschäden aus der Zeit vor dem Jahr 2000 stammen, als die Ludwigshafener die Produktion von Shell übernahmen. Die Anleger reagieren aber gelassen, das Papier legte trotzdem zu.

Deutsche Börse dreht ins Plus
Trotz eines rückläufigen Umsatzes auf der elektronischen Handelsplattform Xetra im Juni haben sich Deutsche Börse-Papiere am Nachmittag wieder aufgerappelt und dabei am Ende das Vorzeichen gewechselt. Die Aktie bei schloss bei 43,41 Euro, im Tagestief stand der Kurs bei 42,29 Euro. Mit 93,8 Milliarden Euro habe das Minus bei rund 15 Prozent gelegen, teilte die Deutsche Börse mit. Im Mai war der Umsatz allerdings noch um rund 27 Prozent gesunken, nach einem Minus von acht Prozent im April. Im Xetra-Kernhandel gingen die Erlöse im Juni um 15 Prozent auf 89,2 Milliarden Euro zurück.

Wincor eher pessimistisch
Trotz eines skeptischen Ausblicks legten die die Aktien von Wincor zu und gehörten mit einem Plus von 3,85 Prozent zu den Tagesgewinnern im MDax. Dabei erwartet der Hersteller von Geldautomaten und Kassensystemen keine kurzfristige Belebung der Geschäfte. Deshalb werde das für 2012 vorgesehene Umstrukturierungsprogramm von 40 Millionen Euro um 20 Millionen Euro im kommenden Jahr ausgeweitet, sagte Vorstandschef Eckard Heidloff der "Börsen-Zeitung". Im laufenden Jahr erwartet das Unternehmen einen kräftigen Rückgang beim operativen Ergebnis auf 100 Millionen Euro und Umsätze auf dem Vorjahresniveau von etwa 2,3 Milliarden Euro.

Grenke mit mehr Neugeschäft
Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr das Neugeschäftsvolumen auf 490 Millionen Euro gesteigert. Das entspricht einem Wachstum von 19,8 Prozent. Damit liegt das im SDax notierte Unternehmen bezüglich seiner Erwartungen, im laufenden Jahr ein Neugeschäftswachstum von rund 15 Prozent zu erreichen, voll im Kurs. Auch die Ergebnismarge verbesserte sich im ersten Halbjahr auf 17,3 (Vorjahr: 14,9) Prozent. Die Aktie legte rund ein Prozent zu.

Gigaset macht Sprünge
Die Aktie des Telefonherstellers Gigaset legt über 17 Prozent auf 1,81 Euro zu und ist damit der mit Abstand größte Gewinner im TecDax. Händler konnten keine neuen Nachrichten bei dem Unternehmen ausmachen. Seit einem enttäuschenden Ausblick Ende März war das Papier aber bis in die Vorwoche hinein um insgesamt knapp 60 Prozent nach unten gerutscht. Börsianer sprechen daher von einer technischen Reaktion auf diese steile Talfahrt. Diejenigen, die mit Leerverkäufen auf weiter fallende Kurse gesetzt hatten, deckten nun ihre Positionen mit Käufen wieder ein. In den vergangenen drei Handelstagen hatte das Papier schon 18 Prozent gewonnen.

Nordex macht viel Wind
Auch die Aktie von Nordex legt kräftig zu und gehört damit ebenfalls zu den Favoriten im TecDax. Der Windturbinenhersteller hat in Norwegen einen Auftrag über 57,5 Megawatt erhalten. Es handele sich um einen Folgeauftrag für die Erweiterung des Windparks "Midtfjellet" um 23 Anlagen, teilte die Firma mit. Nordex will die Anlagen ab März 2013 liefern, zusätzlich schloss das Unternehmen mit dem Kunden einen Servicevertrag ab. Zu den finanziellen Rahmenbedingungen äußerte sich Nordex nicht.

Peugeot im Krisenmodus
Der französische Autohersteller plant nach Presseinformationen in Frankreich zwischen 8.000 und 10.000 Stellen abzubauen. Das wären doppelt so viele wie bisher geplant. Konzernchef Philippe Varin habe die Belegschaft auf schwere Zeiten eingestimmt, hieß es aus Gewerkschaftskreisen. Im Juni gingen die Absätze auf dem Heimatmarkt um 9,5 Prozent zurück. Peugeot-Citroen leidet ähnlich wie der deutsche Autobauer Opel unter der Eurokrise, die nicht mit Absätzen in den Boommärkten China oder Nordamerika ausgeglichen werden kann.

Fiat stockt bei Chrysler auf
Fiat erhöht seine Beteiligung am US-Hersteller Chrysler um weitere 3,3 Prozent auf nunmehr 61,8 Prozent. Die Aktien kommen aus einem Fonds der Autogewerkschaft UAW, die die restlichen Anteile des Autobauers hält. Fiat hat auf den Anteil ein Vorkaufsrecht. Ein konkreter Preis wurde nicht genannt. Die Italiener waren 2009 beim damals vom Staat gestützten Unternehmen eingestiegen, das einstmals zu den "big three", den "großen Drei" der US-Autoindustrie gehörte und auch schon Teil des Daimler-Konzerns gewesen war. Auch Marktführer General Motors musste seinerzeit vom Staat gestützt werden. Lediglich Ford überlebte die Krise ohne Eigentümerwechsel.

Barclays-Chef tritt ab
Mit einem Kursanstieg um gut zwei Prozent reagieren die Anleger auf den Rücktritt von Barclays-Chef Bob Diamond. Er hatte am Morgen wegen mutmaßlicher Manipulationen der Bank an der Höhe des Libor (London Interbank Offered Rate), seinen Posten aufgegeben. Er muss heute im Finanzausschuss des britischen Unterhauses Stellung zu den Vorwürfen der Zinsmanipulation nehmen. Medienberichten zufolge waren fiktive Zinssatzangaben während der Finanzkrise gängige Praxis. Angeblich hatten sowohl die Notenbank als auch die Finanzaufsicht davon Kenntnis.

Microsoft versenkt Milliarden
Weil die Geschäfte im Internet schlechter laufen als erhofft, schreibt der weltgrößte Software-Konzern Microsoft 6,2 Milliarden Dollar auf seine Online-Service-Sparte ab. Dazu gehört unter anderem die Suchmaschine Bing. Im Jahr 2007 hatte Microsoft für 6,3 Milliarden Dollar die Online-Werbefirma Aquantive gekauft. Der Konzern wollte dem Rivalen Google das Geschäft mit der Online-Werbung nicht kampflos überlassen. Doch heute muss Microsoft einräumen, dass sich die Erwartungen nicht erfüllt haben. Deshalb wird nun im Wesentlichen die Abschreibung fällig.

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Börsentermine 03. Jul
 Unternehmen
  • Grenkeleasing Neugeschäft im ersten Halbjahr
  • Lotto 24 Erstnotiz der Aktie erwartet
  • Indus HV
  • Dic Asset HV
 Konjunktur
  • Deutschland VDMA, Auftragseingang für Mai, 10 Uhr
  • USA Auftragseingang Industrie, Mai, 16 Uhr
  • USA US-Autoabsatz, Juni (am frühen Abend erwartet)
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