Erstmals seit drei Quartalen hat sich die Stimmung der Wirtschaft in Japan wieder aufgehellt. Der immer quartalsweise von der Bank of Japan ermittelte Tankan-Bericht, der das Geschäftsklima bei den Großunternehmen misst, stieg im Zeitraum April bis Juni auf einen Wert von minus eins.
Damit entwickelt sich das wichtige Konjunkturbarometer besser als erwartet. Analysten hatten im Vorfeld einen Saldo von minus vier prognostiziert. Der Minussaldo bedeutet zwar, dass die Pessimisten immer noch knapp in der Mehrheit sind, für den September deutet sich aber nach der Einschätzung vieler Manager ein Sprung in den positiven Bereich an. Der Saldo für die Geschäftserwartungen stieg nämlich von minus drei auf plus eins.
Auf Erholungskurs
Besonders gut läuft es derzeit im Dienstleistungsbereich, wo der Index zum vierten Mal in Folge auf einen Saldo von plus acht angestiegen ist. Japans Verbraucher kaufen wieder mehr, zudem steigen die Ausgaben für den Wiederaufbau nach dem Erdbebenunglück im vergangen Jahr. "Die gute Stimmung weist wie andere Indikatoren darauf hin, dass sich die japanische Wirtschaft auf einem stabilen Erholungskurs befindet", kommentiert Marco Wagner von der Commerzbank.
Börse Tokio wenig verändert
Für die Erstellung des Berichts geben die befragten Unternehmen genau Auskunft über Parameter wie Lagerbestände, Zwischengewinne oder zu den zukünftigen Gewinnerwartungen oder Investitionsplänen. Damit ist der Bericht nicht nur ein Stimmungs-, sondern auch ein Konjunkturindikator. Entsprechend vielbeachtet ist der Tankan damit an der Börse. Zum Wochenauftakt bewegte sich der Nikkei nach der Euro-Kursrally vom Freitag allerdings wenig und schloss kaum verändert bei 9.003 Punkten. Händler sprachen allerdings davon, dass die positiven Tendenzen des Tankan im Handelsverlauf den Markt gestützt hätten.
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