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Performance & Rendite: Fonds


29.06.2012 12:53
Sicherheitsgurte fürs Depot
Als Vertriebschefin für Lyxor-ETFs in Deutschland ist Heike Fürpaß-Peter nah dran am Markt. Im Gespräch mit boerse.ARD.de informiert sie über aktuelle Trends und wie Anleger ihr Depot gegen Kursverluste absichern können.
Bild zum Artikel vergrößernHeike Fürpaß-Peter ist Vertriebschefin für Lyxor-ETFs in Deutschland 

boerse.ARD.de: Frau Fürpaß-Peter, wie ängstlich sind derzeit die Anleger? Hält der Run aus europäischen ETFs an?

Heike Fürpaß-Peter: Sowohl auf institutioneller als auch auf Seiten der Privatanleger sehen wir weiterhin viel Skepsis und Zurückhaltung. Die europäische Schuldenkrise bestimmt nach wie vor stark das Marktgeschehen. Die Investoren agieren sehr vorsichtig, das sehen wir nicht nur in Bezug auf Standardmärkte, sondern auch bei ETFs, die etwa in Schwellenländer investieren. Auch diese werden derzeit eher gemieden.

boerse.ARD.de: Welche Branchen stehen denn auf den Verkaufszetteln der Anleger ganz oben? Sind das noch immer die üblichen Verdächtigen, sprich die Banken?

Fürpaß-Peter: Ich glaube, dass in diesem Bereich das meiste schon verkauft worden ist. Bei Zyklikern agieren die Anleger weiterhin recht vorsichtig.

boerse.ARD.de: Und welche Branchen sind besonders begehrt?

Fürpaß-Peter: Wir sehen derzeit, dass gerade im Utility-Sektor einiges los ist, aber auch im Healthcare-Bereich. Sprich: Es sind derzeit vor allem die defensiven Branchen, die bei Investoren gefragt sind.

Glossar

boerse.ARD.de: In unsicheren Zeiten wie diesen zieht stets auch die Volatilität an. Wie können sich Anleger dieses Phänomen zunutze machen?

Fürpaß-Peter: Wir haben mit dem Lyxor ETF S&P 500 VIX Futures Enhanced Roll ein Produkt auf den Markt gebracht, mit dem Investoren an der Volatilität partizipieren können. Der wohl bekannteste Volatilitätsindex, der VIX in den USA, ist leider nicht direkt investierbar, sondern nur über Futures, die über verschiedene Laufzeiten gehen. Naturgemäß kann es hier zu Rollverlusten kommen.

boerse.ARD.de: Und wie haben Sie dieses Problem gelöst?

Fürpaß-Peter: Unser ETF ist nur in extrem volatilen Zeiten in den kurzen Laufzeiten investiert, um eben diese Spitzen nach oben voll mitzunehmen. Dabei entstehen aber höhere Rollverluste. Daher schichten wir in Börsenzeiten, in denen es ruhiger zugeht, in die mittleren Laufzeiten um. Anleger können mit dem Lyxor ETF S&P VIX Futures Enhanced Roll ihr Depot absichern oder ihn in bestimmten Marktszenarien auch taktisch einsetzen.

boerse.ARD.de: Das volle Ausmaß der Volatilität an den Aktienmärkten spiegelt dieser ETF aber nicht wider. So zog der VIX in den vergangenen drei Monaten um 27 Prozent an, der Lyxor-ETF hingegen nur um 12 Prozent. Wie kommt's?

Fürpaß-Peter: Dahinter steckt das grundlegende Problem des VIX-Index: Dieser ist ein rein theoretisches Konstrukt, in das man nicht direkt, sondern eben nur über Futures investieren kann. Allerdings korreliert unser ETF sehr stark mit dem VIX.

boerse.ARD.de: Welche Alternativen gibt es für Anleger, die sich gegen Kursverluste absichern wollen?

Fürpaß-Peter: Da gibt es natürlich auch die Möglichkeiten mit Short-ETFs auf verschiedene Indizes zu setzen. Wir bieten auch "Double-Shorts" an mit zweifachem Hebel. Was man bei Short-ETFs beachten muss: Hier wird jeden Abend die Basis neu berechnet. Dementsprechend kann es, wenn die Märkte seitwärts laufen, zu Kursverlusten des Short-ETF kommen. Der Investor muss dieses Produkt also kontinuierlich beobachten. Als Absicherung für lange Zeiträume eignen sich Short-ETFs weniger.

boerse.ARD.de: Und wie können Anleger ihr Portfolio längerfristig risikoärmer gestalten?

Fürpaß-Peter: Wir haben am Dienstag zwei neue risikogewichtete Index-ETFs auf den Markt gebracht – den Euro iStoxx 50 Equal Risk und den MSCI World Risk Weighted. Bei nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes werden hoch bewertete Unternehmen nämlich stark übergewichtet, was dann zu erhöhten Risiken führt. Wir gewichten hingegen bei diesen ETFs die einzelnen Aktien nach ihrem Risikobeitrag zum Portfolio. Aktien mit einer hohen Volatilität werden untergewichtet, Papiere mit einem niedrigeren Risiko übergewichtet. Die Vorteile für den Anleger liegen auf der Hand: weniger Klumpenrisiken und weniger Trendfolgeeffekte, wie wir sie etwa 2008 gesehen haben, als der Absturz des Bankensektors die Gesamtindizes überproportional stark belastete.

Das Interview führte Angela Göpfert

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