Citigroup, Barclays und Merrill Lynch sind mit ihren ersten Kommentaren eher zurückhaltend: sie bewerten das Papier mit "neutral" und nennen als niedrigstes Kursziel 35 Dollar. Positiv streichen die Experten von Barclays die Margen heraus, die signifikant über jenen der Wettbewerber lägen.
Goldman Sachs empfiehlt die Aktie zum Kauf und ist mit einem Kursziel von 42 Dollar so optimistisch wie keine andere Bank. Die Analysten von RBC Capital Markets, die ein Kursziel von 40 Dollar nennen und das Papier mit "Outperform" einstufen, sehen im Netzwerk dank 900 Millionen Nutzern das Maß aller Dinge im globalen Internet-Universum. Kein Wettbewerber könne hier Facebook auch nur annähernd das Wasser reichen. Der eigentliche Wert des Unternehmens liege in den umfangreichen Datensammlungen über die Nutzer.
Zweifel am Geschäftsmodell
Die meisten Analysten sehen die Schwächen bei Facebook im Bereich mobiler Anwendungen. Dort sei das Unternehmen bislang eine überzeugende Antwort auf die Frage schuldig geblieben, wie es Geld im Mobilfunksegment verdienen will. Die Citigroup-Analysten sind skeptisch, ob eine Monetarisierung der Nutzung über mobile Endgeräte überhaupt gelingen wird. Facebook generiere keine nennenswerten Umsätze aus mobilen Anwendungen.
Kurs weiter unter dem Börseneinstand
Die Aktie des sozialen Netzwerks waren im Mai mit 38 Dollar zugeteilt worden. Erster Kurs an der US-Technologiebörse Nasdaq waren 42,50 Dollar. Der Erlös des Unternehmens: 16 Milliarden Dollar. Unternehmensgründer Mark Zuckerberg ist seitdem ein gemachter Mann. Der Kurs war dann in den folgenden Tagen und Wochen bis auf 25,52 Dollar abgestürzt. In den vergangenen zwei Wochen setzte dann aber eine Erholung bis auf aktuell 33,10 Dollar ein. In Frankfurt gibt die Aktie gut ein Prozent nach.
LinkedIn hatte von Ersteinschätzungen profitiert
Die ersten Analysten-Kommentare zum Netzwerk LinkedIn hatten der Aktie des Business-Netzwerks kräftig Schwung verliehen. Als dort die Stillhalteperiode endete und Konsortialbanken erstmals ihre Einschätzungen veröffentlichten, gingen die Papiere um zwölf Prozent in die Höhe. Das deckt sich mit Untersuchungen, wonach Analysten die meisten frisch notierten Aktien in den USA nach dem Ende der Stillhaltezeit positiv beurteilt haben. Analysten von Emissionsbanken sind in den USA bei großen Börsengängen in den ersten 40 Tagen nach der Erstnotiz zum Schweigen verpflichtet, um die Anfangshysterie im Handel mit einer neuen Aktie im Zaum zu halten.
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