Im nachbörslichen US-Handel brach der Titel am Donnerstagabend um bis zu elf Prozent ein. Nach Börsenschluss hatte der Adidas-Konkurrent Zahlen für sein letztes Geschäftsquartal des Jahres 2011/12 vorgelegt, die nicht zufrieden stellten. In den 23 vorherigen Quartalen hatte Nike 22mal die Erwartungen des Marktes übertroffen, doch diesmal nicht: Der Gewinn je Aktie sackte um sechs Prozent auf 1,17 Dollar durch. In absoluten Zahlen waren dies 549 Millionen Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 1,37 Dollar Ertrag je Anteilsschein gerechnet.
Steuern und Kosten
Nike führte die Gewinnerosion auf ein ganzes Bündel von Faktoren zurück. Zum einen musste der Konzern im Quartal mit einer effektiven Steuerquote von 26,1 Prozent leben. Im Vorjahreszeitraum hatte sie noch bei 23,2 Prozent gelegen. Dazu kamen Kosten für Restrukturierungsmaßnahmen in der Region West Europa. Außerdem stiegen die Vertriebskosten deutlich.
Die Gewinnmarge litt außerdem unter unerwartet gestiegenen Einfuhrkosten für Vorprodukte in einigen Schwellenländern. Die Bruttomarge sank von 44,3 auf 42,8 Prozent.
Umsätze brummen weiter
Da half es auch nichts, dass Nike nach Erlösen weiterhin auf Wachstumskurs ist. Die Erlöse im Quartal stiegen um zwölf Prozent, wobei vor allem der Heimatmarkt Nordamerika kräftig wuchs.
Im Gesamtgeschäftsjahr legten die Umsätze um 16 Prozent auf 24,1 Milliarden Dollar zu. Pro Aktie verdiente Nike 2011/12 mit 4,73 Dollar acht Prozent mehr als im Vorjahr.
Das Unternehmen hat sich im Quartal von zwei Marken getrennt, Cole Haan und Umbro, die zuletzt Verlustbringer waren. Künftig wolle man noch mehr auf Wachstumsstarke Marken wie Jordan (Basketball) und den Sport- und Freizeitschuh-Hersteller Converse konzentrieren.
Aktie auf Talfahrt
Mit dem Kursrutsch vom Freitagabend setzt die Nike-Aktie einen Abwärtstrend fort, den das Papier erst vor wenigen Wochen eingeschlagen hat. Vom Jahreshoch bei 88 Euro ist es mit derzeit 68 Euro schon wieder ein gutes Stück zurückgefallen.
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