Aktien des im MDax notierten Klinikbetreibers Rhön-Klinikum sind am Mittag heftig unter Druck geraten und fallen bei hohen Schwankungen um aktuell rund zehn Prozent auf 18,80 Euro. Allerdings haben sich die Kursverluste mittlerweile wieder etwas abgeschwächt, denn in der Spitze lagen diese schon fast doppelt so hoch.
Die Anleger reagieren dennoch mit massiven Verkäufen auf die Aussicht, dass die geplante Übernahme des Unternehmens durch den im Dax notierten Gesundheitskonzern Fresenius scheitern könnte. Auch Fresenius-Aktien fallen und führen aktuell die Verliererliste im deutschen Leitindex an.
Asklepios auf der Bühne
Am Mittag hatte Rhön überraschend mitgeteilt, dass die Asklepios Kliniken 5,01 Prozent an Rhön-Klinikum halten. Damit könnte Asklepios eine Schlüsselfunktion beim Zustandekommen der Übernahme zukommen. "Wir sind ein langfristig orientiertes Familienunternehmen und wir wollen uns bei Rhön-Klinikum alle Gestaltungsmöglichkeiten offen halten", sagte ein Asklepios-Sprecher am Mittwoch. Händler zeigten sich in ersten Reaktionen überrascht von dem Schritt. Die Rede war von "destruktiver Verhaltenstaktik" und "cleverem Schachzug".
Schallgrenze bei 90 Prozent
Fresenius will 22,50 Euro je Rhön-Aktie bezahlen, was zum Zeitpunkt der Bekanntgabe eine Prämie von über 50 Prozent bedeutet hatte. Dabei wird eine Zustimmung von 90 Prozent der Rhön-Aktionäre benötigt, damit das Angebot zum Tragen kommt. Die Annahmefrist endet heute, bisher ist noch nicht bekannt, wie viele Aktionäre ihre Aktien letztlich angedient haben.
Fresenius kauft am Markt nach
Am Mittwochabend wurde bekannt, dass der Gesundheitskonzern 3,6 Prozent der Rhön-Aktien zugekauft hat, das entspricht fünf Millionen der Papiere. Ob dies allerdings gereicht hat, die nötige Mehrheit aufzubringen, ist noch offen. Die Andienungsfrist läuft noch bis Mitternacht.
Fresenius will durch den Zusammenschluss den größten privaten europäischen Krankenhausbetreiber mit einem Umsatz von rund sechs Milliarden Euro schaffen.
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