Zum Beispiel Martin F. aus Frankfurt. Der 35 Jahre alte Informatiker geht davon aus, dass die Schuldenkrise bald eskalieren wird: "Dann dürfte der Euro gegenüber den anderen Währungen massiv an Wert verlieren. Außerdem könnte uns eine Inflation drohen." Deshalb will der Frankfurter sein mühsam erspartes Vermögen vorher noch schnell in Sicherheit bringen. Und liebäugelt mit einem Fremdwährungskonto.
So etwas bietet zum Beispiel das dänische Geldhaus Sydbank an, das auch in Deutschland Filialen hat. "Jedes Mal, wenn die Euro-Krise neu hoch köchelt, rufen bei uns noch mehr Anleger als sonst an", erzählt Rasmus Joensen, der bei der Sydbank für Fremdwährungen zuständig ist. "Sie flüchten sich vor allem in norwegische Kronen und australische Dollar, also in Währungen aus besonders rohstoffreichen Ländern."
Hohe Zinsen heißt auch hohes Risiko
Die meisten Anleger wollen ein Festgeldkonto in einer Fremdwährung eröffnen, und zwar über einen Zeitraum von einem bis zu zwölf Monaten. Dafür müssen sie mindestens 25.000 Euro einzahlen. Die Summe wird zum aktuellen Währungskurs umgetauscht. "Die Kontoführung ist kostenlos, aber beim Geldwechseln fallen, je nach Währung, zwischen 0,3 und 0,5 Prozent Bearbeitungsgebühren an", erklärt Joensen.
Auch bei den Zinssätzen kommt es nicht nur darauf an, wie lange die Anleger ihr Geld auf dem Konto bunkern, sondern ebenfalls auf die jeweilige Währung. "Das geht los bei 0,9 Prozent für die norwegische Krone und hört auf bei 7 Prozent für die türkische Lira", sagt Joensen. "Generell gilt: Je höher der Zinssatz ausfällt, desto höher ist das Risiko. Außerdem wird darin die Inflationsrate des jeweiligen Landes widergespiegelt."
Lesen Sie im zweiten Teil: Finanzprodukte in Fremdwährungen
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