Analyse & Strategie: Regionen

Im hohen Norden scheint die Welt aus Sicht eines Anlegers noch in Ordnung zu sein: Stabiles Wachstum trotz der Turbulenzen weiter im Süden Europas, niedrige Inflationsraten, vergleichsweise geringer Verschuldungsgrad; und Arbeitslosigkeit ist eher ein Randphänomen zwischen nordischen Seen und Fjorden.

Schweden- und Norwegen-Kronen locken
Und nicht zuletzt: Dem bröckelnden Euro kann der Investor durch den Kauf von Aktien, Anleihen oder auch Zertifikaten entfliehen. Die Kronen aus Schweden, Norwegen oder auch Dänemark sind langfristig stabile Währungen und haben gegenüber dem Euro in den vergangenen Jahren sogar kontinuierlich an Wert gewonnen. Einen Malus hat dabei Finnland – das Land der tausend Seen ist Euro-Mitglied und damit dem möglichen weiteren Verfall der Währung ausgesetzt.

Da auch Dänemark wegen der starken wirtschaftlichen Verflechtungen mit den Südnachbarn und geringer Bodenschätze 2012 in die Rezession gerutscht ist, bieten sich vor allem Schweden, noch mehr aber Norwegen als attraktiver Hafen für Anlegergelder an.

Stabiles Wachstum, Verschuldung in Grenzen
Nach einer aktuellen Studie von db Research sind die beiden Nord-Länder im laufenden und nächsten Jahr in Sachen Wachstum europäische Spitze. Danach wird das Bruttoinlandsprodukt in Norwegen 2012 und 2013 um jeweils 2,0 Prozent wachsen, in Schweden liegt die Rate bei jeweils 1,5 Prozent. Zum Vergleich: die Wirtschaftsleistung von Euroland wird im laufenden Jahr um 0,5 Prozent schrumpfen, 2013 könnte es – wenn die Krise einigermaßen überstanden ist - ein kleines Wachstum geben.

Während die Länder der Gemeinschaftswährung unter einer durchschnittlichen Verschuldung vom mehr als 80 Prozent des BIP ächzen, kommt Norwegen nur auf 29 Prozent Schulden im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung, in Schweden liegt der Wert bei rund 38 Prozent. Nur rund sechs Prozent der Schweden sind arbeitslos, in Norwegen herrscht bei einer Quote von 2,2 Prozent praktisch Vollbeschäftigung.

Rohstoffe und High-Tech
Ihren wirtschaftlichen Erfolg haben die Länder neben einer umsichtigen Politik in den vergangenen Jahren nicht zuletzt ihrem Rohstoffreichtum und ihrer gut aufgestellten Industrie zu verdanken. Norwegen verfügt über große Ölvorkommen, in Schweden werden Erze, Kupfer oder Blei abgebaut. Die norwegische Statoil gilt als eines der profitabelsten Ölunternehmen, gleiches gilt für den Düngemittelhersteller Yara.

Aber auch im High-Tech-Bereich sind im hohen Norden gut gemanagte Großkonzerne zu finden. Etwa der Netzwerk-Spezialist Ericsson oder der Telekom-Konzern Telenor.
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