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Performance & Rendite: Anleihen


16.04.2012 10:30
Deutsche Anleihen: Renditegrab fürs liebe Geld
Die Rendite für zehnjährige deutsche Papiere ist am Montag auf ein Rekordtief von 1,628 Prozent gefallen. Die eiskalte Enteignung der Sparer erreicht somit einen neuen Höhepunkt.
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Im März lag die Inflationsrate bei plus 2,1 Prozent. Berücksichtigt man also die steigenden Verbraucherpreise, bietet eine zehnjährige deutsche Anleihe aktuell negative Realzinsen von etwa 0,5 Prozent. Die Sparer werden damit de facto enteignet, ihr Vermögen schrumpft.

"Die finanzielle Repression ist inzwischen Realität", erklärte Stefan Hofrichter, Chefvolkswirt der Fondsgesellschaft Allianz Global Investors jüngst erst  im Interview mit boerse.ARD.de.

Verheerende Signalwirkung
Diese wirkt "wie eine Steuer auf die Ersparnisse", betont Christoph Balz, Ökonom bei der Commerzbank. So weit, so bitter für Anleger, die ihr Geld im vermeintlich "sicheren" Hafen Bundesanleihen geparkt haben.

Dabei dürften nur relativ wenige deutsche Privatanleger direkt in Bundesanleihen investiert sein. Allerdings fungieren diese als Leuchtturm für das gesamte Renditeniveau festverzinslicher Papiere. Auch die Lebensversicherer geraten zunehmend in die Bredouille, müssen sie doch 95 Prozent ihres Portfolios in Festverzinslichen halten. Wie sollen da die Renditeversprechen noch erfüllt werden!?

Sorgenkind Spanien
Bei der Suche nach den Schuldigen für die negativen Realzinsen dürften Anleger freilich schnell fündig werden. So ist es vor allem die Euro-Schuldenkrise, die die Anleger seit Monaten in deutsche Anleihen treibt. Nach einer Phase der Beruhigung sei die Unsicherheit der Anleger bereits am Freitag wieder gestiegen und habe sich zu Beginn der Woche weiter fortgesetzt, beschreibt Expertin Antje Praefcke von der Commerzbank die Lage.

Nach Griechenland ist es nun das Euro-Kernland Spanien, das für eine große Verunsicherung der Investoren sorgt. Die Risikoaufschläge für spanische Staatsanleihen sind zuletzt spürbar gestiegen auf über sechs Prozent.

Alternativen…
Im Gegenzug sind deutsche Rentenpapiere gefragt: Denn sollte es tatsächlich zum Äußersten kommen, würde wohl die neue deutsche Währung und damit auch die dazugehörigen Zinspapiere aufwerten – so die Kalkulation mancher Anleger.

Was aber folgt aus dieser Gemengelage für Anleger, die nicht enteignet werden wollen? "Die Märkte für Staatsanleihen sind derart verzerrt, dass von Anlagen abzuraten ist. Die Kursirisiken sollten ernst genommen werden", warnt Eberhardt Unger, Chefökonom bei Fairesearch. Den Märkten drohe ein Desaster, wenn die Inflationsraten wieder höher ausfallen.

… verzweifelt gesucht!
Um sich gegen die schleichende Enteignung zu schützen, raten Experten wie Stefan Hofrichter, Chefvolkswirt von Allianz Global Investors, zu Aktien mit hoher Dividendenrendite, Unternehmensanleihen, Anleihen aus Schwellenländern und Sachwerten wie erstklassigen Immobilien.

ag
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