Denn einer der Xstrata-Hauptaktionäre, der Golfstaat Katar, hat überraschend Nachforderungen gestellt und gefährdet damit die eigentlich schon als sicher geltende Übernahme von Xstrata durch den Energiehändler Glencore. Der Golfstaat hatte erklärt, dass Glencore anstatt wie bisher vereinbart 2,8 eigene Aktien nunmehr 3,25 bezahlen müsse, um den Wert des Unternehmens richtig abzubilden.
Hintergrund der Forderung ist, dass sowohl Katar als auch anderen Großaktionären die ausgehandelte Prämie von 15 Prozent zu wenig ist. Das von Katar geforderte Austauschverhältnis würde eine Erhöhung der Übernahmeprämie um weitere 16 Prozent bedeuten.
Sperrminorität möglich
Katar hatte nach der Bekanntgabe der Übereinkunft, die von beiden Management-Teams bereits befürwortet wurde, bei Xstrata kräftig aufgestockt und hält gut zehn Prozent. Bekannt ist, dass auch den beiden britischen Vermögensverwalter Standard Life und Schroders das Angebot zu niedrig ist. Zusammen kommen sie auf 13,3 Prozent der Stimmrechte und sind damit in der Nähe einer Sperrminorität von 16,48 Prozent auf der Hauptversammlung am 12. Juli. Glencore hält zwar 34 Prozent an Xstrata, ist aber nicht stimmberechtigt.
Damit könnte die ganze Sache platzen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Kreise weiter berichtet, dürfte es Glencore sehr schwer fallen, die Forderung zu erfüllen. Glencore muss sein Angebot entweder erhöhen, oder die Hauptversammlung verschieben.
Ein Milliardengeschäft
Mit einem Volumen von rund 30 Milliarden Dollar gehört die geplante Xstrata-Übernahme durch den Energiehändler Glencore in die Kategorie der Mega-Deals. Sie wäre die Größte in der Branche seit dem Jahr 2007, als der australische Bergbauriese Rio Tinto den Aluminiumkonzern Alcan für 38 Milliarden Dollar übernommen hatte. Sowohl Xstrata als auch Glencore haben ihren Sitz in der Schweiz.
Aktien reagieren verhalten
Die Anleger scheinen dem Frieden nicht recht zu trauen und verhalten sich abwartend. Beide Aktien liegen an der Börse in London im Minus. Von Aufbruchsstimmung war zuletzt sowieso nichts mehr zu spüren gewesen, denn beide Papiere waren zuletzt deutlich unter Druck geraten.
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