Linkbild zur Suche
Linkbild zur Suche

Top-Thema


26.06.2012 17:42
Wolkige Aussichten fürs zweite Halbjahr
von Notker Blechner
Nach dem durchwachsenen ersten Halbjahr dürfte es an den Aktienmärkten auch in den nächsten sechs Monaten holprig zugehen. Experten prophezeien für die zweite Jahreshälfte eine Fortsetzung der Schaukelbörse. Mit konkreten Dax-Prognosen halten sie sich zurück.
Bild zum Artikel vergrößern 

Zumindest in einem Punkt haben die Aktienstrategen bisher richtig gelegen: 2012 werde ein turbulentes Börsenjahr mit heftigen Kursschwankungen, prophezeiten viele Anfang des Jahres.

Tatsächlich ging es im ersten Halbjahr auf und ab. In den ersten drei Monaten des Jahres erlebte der Dax eine atemberaubende Kursrally mit einem Plus von gut 15 Prozent, bevor er wieder absackte. Bis heute sind die Kursgewinne auf gerade mal zwei Prozent zusammengeschmolzen.

Schaukelei dürfte weitergehen
Die nervenaufreibende Zitterpartie dürfte nach Einschätzung einiger Aktienstrategen weitergehen. "Die Schaukelbörsen bleiben uns erhalten", glaubt Reinhold Knaus, Senior Economist und Portfoliomanager von BNP Paribas. Auch Christian Gattiker, Chefstratege von Julius Bär, stellt sich auf ein andauerndes Auf und Ab an den Märkten mit schnellen Gegenbewegungen ein.

Die psychologisch wichtige Dax-Marke von 6.000 Punkten ist kurzfristig in Gefahr. "Es könnte mit Zwischenerholungen noch auf 5.500 Punkte hinuntergehen", meinte vor kurzem Uwe Zimmer, Geschäftsführer von Meridio Vermögensverwaltung. Mit einem großen Ausverkauf wie in der zweiten Jahreshälfte 2011 rechnet allerdings kaum einer. "Zum Jahresende könnte beim Dax ein mageres Plus stehen", glaubt BNP-Stratege Knaus.

Damoklesschwert Euro-Krise
Wie ein Damoklesschwert hängt weiterhin die europäische Schuldenkrise über den Börsen. Die Probleme im Euroraum werden "die Stimmung weiter belasten, bis eine dauerhafte Lösung gefunden wird", glaubt William De Vijlder, Chefstratege von BNP Paribas.

Zwar hätten die Interventionen der EZB den Teufelskreis aus steigenden Staatsanleihen-Renditen, schwachem Wachstum und Problemen des Bankensystems "eine Weile gestoppt, aber nicht durchbrochen", erklärten die Dexia-Volkswirte Florence Pisani und Anton Bender vergangene Woche in Frankfurt. "Die Eurokrise ist noch nicht zu Ende."

Gordischer Knoten oder Sisyphus?
Optimistisch zeigt sich die Helaba. In ihrem Basisszenario rechnet die Bank in diesem Jahr mit einer Durchschlagung des gordischen Knotens. "Die Euro-Staatsschuldenkrise wird 2012 abklingen", sagen die Helaba-Analysten voraus. Dazu beitragen würden ein Ende der Unsicherheit um Griechenland, ein größerer europäischer Rettungsschirm, eine Verstärkung der Brandmauer sowie ein fortgesetzter Reform- und Konsolidierungskurs. Das Negativ-Szenario "Sisyphus", wonach die Schuldenkrise nicht bewältigt wird, in China die Immobilienblase platzt und die Weltwirtschaft in eine Rezession abgleitet, hält die Helaba nur zu 30 Prozent für wahrscheinlich.

Neben der Euro-Krise und dem befürchteten Auseinanderfallen der Zone gelten die Abkühlung der Weltwirtschaft, insbesondere in den USA und China, sowie geopolitische Gefahren wie unter anderem der Iran-Konflikt als größte Risiken.

Dax-Prognosen von 5.500 bis 7.600
Bis zum Jahresende sieht die Helaba den Dax bei 7.200 Punkten. Noch zuversichtlicher sind die Analysten der japanischen Bank Nomura, die den Dax Ende 2012 bei 7.600 Punkten sehen. Durchschnittlich rechnen die Anlagestrategen mit einem Anstieg des Dax um 14 Prozent auf rund 6.600 Zähler. Am skeptischsten sind die Strategen der Société Générale. Sie glauben, dass der deutsche Leitindex auf 5.500 Punkte fällt.

Angesichts der ungewissen Aussichten raten Strategen den Anlegern, das Geschehen von der Seitenauslinie zu verfolgen. Anleger sollten sich entscheiden, ob sie kurzfristige Bewegungen an den Märkten nutzen oder sich langfristig ausrichten. "Längerfristig orientierte Anleger sollten auf der Hut sein und Liquidität für jene Zeiten bereithalten, in denen globale Wachstumsaussichten wieder positiv überraschen", meint Christian Gattiker, Anlagestratege von Julius Bär.

Aktien günstig bewertet
Egal wie sich die Situation entwickelt, dürfte kein Weg an Aktien vorbeigehen. Schließlich bieten sie immer noch die Chance auf eine risikoadäquate Rendite und auch einen gewissen Inflationsschutz. "Im Vergleich zu Renten sind Aktien niedrig bewertet", ist BNP-Experte de Vijlder überzeugt. Mit Staatsanleihen vor allem aus soliden EU-Ländern hingegen verlieren Anleger Geld, wenn man die Inflation und Steuern auf die Erträge abzieht.

Langfristige Anleihen der so genannten "sicheren Häfen" sollten gemieden werden, empfiehlt Julius-Bär-Stratege Gattiker. Er empfiehlt Staatsanleihen aus Schwellenländern, Aktien und Anleihen von finanzstarken Unternehmen. Als Beimischung rät er zu zehn Prozent Gold.

Gold, Unternehmensanleihen, Schwellenländer-Anleihen, Immobilien und Aktien – das dürften auch in der zweiten Jahreshälfte die Dauerbrenner unter den bevorzugten Anlageklassen sein, zu denen geraten wird. Ob die Rechnung aufgeht, wird sich bald zeigen.

JavaScript ist deaktiviert!
Zur Zeit funktionieren einige Elemente unserer Website, z.B. die Suche, Charts, Auswahlmenüs etc., nur mit aktiviertem JavaScript.
Wir bemühen uns darum, die wichtigsten Funktionen zukünftig auch ohne JavaScript nutzbar zu machen.
Da tut sich was
Linkbild
Goldgräber-Stimmung bei Goldgräber-Aktien?
Ordertypen
Linkbild
Stop-Loss, Fill-or-kill & Co. - gewusst wie
Forbes-Liste
Linkbild
Wo bleibt am meisten hängen?
In eigener Sache
Linkbild
Standort:
© hr 2012

Die Landesrundfunkanstalten der ARD: BR, HR, MDR, NDR, radiobremen, rbb, SR>, SWR, WDR,
Weitere Einrichtungen und Kooperationen: ARD Digital, arte, PHOENIX, 3sat, KIKA, DeutschlandRadio, DW-World.de Deutsche Welle

Logos der Landesrundfunkanstalten, Einrichtungen und Kooperationen der ARD Zum Internet-Angebot des Bayerischen Rundfunks Zum Internet-Angebot des Hessischen Rundfunks Zum Internet-Angebot des Mitteldeutschen Rundfunks Zum Internet-Angebot des Norddeutschen Rundfunks Zum Internet-Angebot von Radio Bremen Zum Internet-Angebot vom Rundfunk Berlin-Brandenburg Zum Internet-Angebot des Saarländischen Rundfunks Zum Internet-Angebot des Südwestrundfunks Zum Internet-Angebot des Westdeutschen Rundfunks Zum Internet-Angebot von ARD Digital Zum Internet-Angebot von ARTE Zum Internet-Angebot von PHOENIX Zum Internet-Angebot von 3sat Zum Internet-Angebot des Kinderkanals von ARD und ZDF Zum Internet-Angebot von Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur Zum Internet-Angebot der Deutschen Welle