boerse.ARD.de: Frau Meier, der Dax dümpelt aktuell (noch) im charttechnischen Niemandsland. Wohin könnte die Reise gehen, das heißt, wo liegen markante charttechnische Marken, die der Anleger im Blick behalten muss?
Jana Meier: Der Vergleich mit dem Niemandsland passt gut. Nach oben sehen wir positive Signale bei der Marke von 7.000 Punkten, besser noch wäre ein Überwinden des Hochpunktes bei 7.194 Punkten. Allerdings sieht es derzeit nicht so aus, dass der Index dies schafft und nach oben ausbricht, denn dazu fehlt einfach die Kraft.
boerse.ARD.de: Also müssen wir uns eher nach unten orientieren?
Meier: Wir sehen uns aktuell mit dem Damoklesschwert einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation konfrontiert. Diese Formation wäre bei einem Niveau von rund 6.500 Punkten abgeschlossen. Aus der Formation heraus, also dem Abtrag der Nackenlinie mit dem Hochpunkt, ergibt sich ein theoretisches Verlustpotenzial von bis zu 700 Punkten, das wäre dann ein Indexniveau von rund 5.800 Zählern.
boerse.ARD.de: Gibt es weitere technische Gründe, diese Unterstützungsmarke bei 6.500 Punkte besonders zu beachten? Gibt es eventuell andere Punkte, bevor der Index in Richtung 5.800 rauscht?
Meier: Absolut, gerade auch vor dem Hintergrund der heutigen Schwäche. Die Marke fällt zudem zusammen mit weiteren markanten charttechnischen Unterstützungen. Zu nennen wäre das Zwischenhoch von Ende Oktober bei 6.431 Punkten oder aber das Fukushima-Tief aus dem März des vergangenen Jahres bei 6.483 Punkten.
Fällt die Marke nachhaltig, wäre natürlich zunächst die 200-Tage-Durchschnittslinie, die aktuell bei 6.225 Punkten verläuft, eine ebenfalls wichtige charttechnische Unterstützung.
boerse.ARD.de: Wird die jüngste Entwicklung durch anziehende Umsätze untermauert?
Meier: Das kann man so nicht sagen. Die Umsatztätigkeit gibt derzeit keinen Hinweis darauf, ob die Ober- oder Unterseite zu favorisieren ist. Die Umsätze beim Dax zeigten sich in den vergangenen Tagen konstant und gießen damit für das drohende Abwärtsszenario bisher kein neues Öl ins Feuer.
Das Gespräch führte Robert Minde.
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