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Analyse & Strategie: Anlagestrategie


11.04.2012 15:16
Ab in die Trutzburg?
von Angela Göpfert
Die Konjunkturpessimisten und Schwarzseher sind wieder da. Sie haben den Dax zuletzt ordentlich in die Enge getrieben. Verunsicherte Anleger versuchen nun, sich zu verschanzen. Die große Frage ist nur wo? Taugen etwa defensive Aktien als Gegenwehr?
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"Wir gehen davon aus, dass die Risikowahrnehmung der Marktteilnehmer an den Aktien- und Anleihemärkten durch das 'quantitative easing' nicht auf Dauer benebelt werden kann und die nach wie vor ungelösten systematischen Probleme schon bald wieder das Tagesgeschehen an den Märkten beeinflussen werden", schrieben die Fondsmanager Mack & Weise in ihrem Marktkommentar vom März.

Und tatsächlich: Nach dem US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag mehren sich die Zweifel am wundersamen Aufstieg der USA aus den Ruinen der Finanz- und Wirtschaftskrise. Ist die US-Wirtschaft nun also doch nicht aus dem Gröbsten heraus – "out of the woods", wie die Amerikaner sagen?

Trübe Technik
Fakt ist: Noch nicht einmal die Mitglieder der US-Notenbank Fed sind sich darüber einig, wie es wirklich um die Konjunktur bestellt ist. Das zeigten die jüngsten Fed-Minutes. Fakt ist aber auch: An den Börsen geht nun wieder der Konjunkturpessimismus um. Bereits vor dem US-Arbeitsmarktbericht hatten durchwachsene Konjunkturdaten aus China bei den Anlegern einen ersten "Realitäts-Check" eingeleitet.

Die Folge: Die Aktienmärkte haben sich von ihren Jahreshochs teils stark entfernt. Der Dax hat seine Schlüsselunterstützungszone aus dem steilen Aufwärtstrend seit Ende November und die 38-Tages-Linie (aktuell bei 6.914) nach unten durchbrochen. Das technische Bild hat sich entsprechend stark eingetrübt, daran ändert auch die heutige Gegenbewegung nicht viel.

Bild zum Artikel vergrößernDefensive Aktien hatten in der Zwölf-Monats-Perspektive die Nase vorn 

Defensive schlagen Zykliker
In solch einem Börsenumfeld richtet sich der Blick vieler Anleger geradezu reflexartig in Richtung defensive Aktien. Anders als zyklische Werte etwa aus der Automobil- oder Chemiebranche sind diese Titel gerade in turbulenten Börsenzeiten besonders gefragt. Denn ihre Wertentwicklung ist weit weniger stark an die Konjunkturentwicklung gekoppelt.

Das zeigt auch der Vergleich der Sektorenindizes des Stoxx Europe 600 Industrial mit dem Stoxx Europe 600 Healthcare Index (siehe Grafik). In der Zwölf-Monats-Perspektive lieferte der defensiv orientierte Healthcare Index eine klare Outperformance gegenüber dem Industrial Index. Im neuen Jahr hatten bislang die Zykliker die Nase vorn, doch seit Mitte März schwächeln sie, die Defensiven sind seither auf Aufholjagd.

Schutzwall fürs Investment
Zur Riege der defensiven Branchen zählen dabei allerdings nicht nur Pharmawerte, sondern auch Telekommunikationsunternehmen, Versicherer, Versorger und Nahrungsmittelhersteller. Aktien aus diesen Branchen verfügen über gleich mehrere Vorteile wie etwa eine vergleichsweise stabile Gewinnentwicklung, eine herausragende Marktstellung und starke Markennamen. So bleiben sie auch in Krisenzeiten gefragt.

Darüber hinaus gilt es jedoch einiges zu beachten. So sollten die ausgewählten Unternehmen am besten keine Probleme mit der Fremdfinanzierung, also nur eine geringe Verschuldung haben. Das ist dann für den Anleger wie ein Extra-Schutzwall für sein Investment. Welche Branchen, welche Aktien einen genauen Blick lohnen, zeigt unsere Chartserie
Defensive Schwergewichte.

Weniger Drama, bitte
Doch es gibt auch einige "Abers", die Anleger vor einem Investment bedenken sollten. So sollte man von solchen Aktien sicherlich nicht erwarten, dass sie sich in kurzer Zeit verdoppeln. Zudem sollte man die gegenwärtige Lage an den Börsen genau beobachten - und vor allem auch nicht überdramatisieren.

So hat der VDax New, der die Schwankungsbreite der Dax-Aktien misst und daher als "Angstbarometer" gilt, noch nicht einmal den Wert von Anfang des Jahres erreicht. Von dem im Herbst 2011 markierten Zwei-Jahres-Hoch ist er aktuell sogar noch Meilen entfernt.

Eine Lanze für Zykliker
Anleger sollten diesen Indikator gut im Auge behalten. Lesen Sie dazu auch unseren  Hintergrund-Artikel zum VDax.

Sollte der VDax wieder gen Süden schwenken, so wäre dies ein eindeutiger Fingerzeig für mehr Gelassenheit und Risikofreude unter den Anlegern. In diesem Falle könnten dann ganz schnell wieder zyklische Aktien die Nase vorn haben.

Denn: "Viele Industriewerte sind von der Bilanz her sehr gut aufgestellt, haben ein hohes Cash-Polster aufgebaut und können so über Übernahmen auch Wachstumsthemen spielen, etwa in den Emerging Markets", ist Stefan Scheurer, Senior Kapitalmarktanalyst bei Allianz Global Investors, überzeugt. Die Bewertungen seien ebenso attraktiv wie auch die Umsatz- und Gewinnseite, bricht er im Gespräch mit boerse.ARD.de  eine Lanze für zyklische Aktien.

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