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kolumne Berlin intern: Röslers Zeit als FDP-Chef läuft ab

Kolumne von Christian Ramthun

Der Druck auf FDP-Chef Philipp Rösler wächst. Selbst Führungskräfte der Partei gehen nun auf Distanz. Immer mehr setzt sich die Einsicht durch: Die Liberalen müssen ihren Vorsitzenden meucheln.

Bundeswirtschaftsminister und FDP-Chef Philipp Rösler steht immer mehr in der Kritik. Viel spricht dafür, dass er nach der Niedersachsen-Wahl den Parteivorsitz abgeben muss. Quelle: dapd
Bundeswirtschaftsminister und FDP-Chef Philipp Rösler steht immer mehr in der Kritik. Viel spricht dafür, dass er nach der Niedersachsen-Wahl den Parteivorsitz abgeben muss. Quelle: dapd

Gold, Weihrauch und Myrrhe brachten einst die drei Weisen Caspar, Melchior und Balthasar dem Heiligen Kind nach Bethlehem. Solche Präsente wird es für Philipp Rösler nicht geben, wenn die Freidemokraten zu ihrem traditionellen Dreikönigstreffen Anfang 2013 nach Stuttgart kommen. Im Gepäck haben die Gefolgsleute vielmehr Frust, Wut und Verzweiflung. Selbst Führungskräfte der Partei gehen inzwischen auf Distanz. So sagte FDP-Generalsekretär Patrick Döring dem Radiosender "NDR Info": "Es werden vielleicht andere in die Führung drängen und dann wird man Gespräche führen und bis dahin führt Philipp Rösler die Partei." Auch beim Wahlvolk genießt der einstige Hoffnungsträger keinen Rückhalt mehr. 76 Prozent der FDP-Wähler halten laut Forsa-Umfrage den Fraktionsvorsitzenden Rainer Brüderle für den besseren Parteichef. Nur 8 Prozent sehen dies nicht so.

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Doch stürzen werden die Liberalen ihren Parteichef wohl kaum bei ihrem Auftakt ins Schicksalsjahr 2013. Sondern erst zwei Wochen später, nach der Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar. Dort dümpelte die FDP in den jüngsten Wahlumfragen bei vier Prozent. Damit gäbe es eigentlich Hoffnung, die Fünf-Prozent-Hürde zu schaffen und wieder in den Landtag zu ziehen als Juniorpartner der CDU und ihres Frontmanns David McAllister. Allerdings sind bereits die vier Prozent geschönt. Die Rohdaten bei der Forschungsgruppe Wahlen, die diese Zahlen veröffentlichte, gäben nämlich nur 1,7 Prozent her, heißt es im Thomas-Dehler-Haus, der Parteizentrale in Berlin. Mit anderen Worten: Die Demoskopen haben jede Menge Good Will für die Liberalen eingepreist – und trotzdem kämen sie nicht ins Parlament.

FDP steht bei 1,7 Prozent

Eins Komma sieben Prozent! Nicht einmal zwei von hundert Wählern würden ihr Kreuzchen bei der Partei von Theodor Heuss und Hans-Dietrich Genscher machen. Fast 90 Prozent weniger, als Kurzzeit-Magier Guido Westerwelle bei der Bundestagswahl 2009 erreichte. Das muss Rösler nach gut anderthalb Jahren als Parteichef auf seine Kappe nehmen, deshalb sind seine Tage gezählt.

3 KommentareAlle Kommentare lesen
  • 03.01.2013, 16:36 UhrBaerbel

    Philipp Rösler, der Hoffnungsträger, was hat er für die Bürger geleistet ? Nichts !

    Einer,der wehement den Mindestlohn ablehnt, und ausschließlich Politiker der Wirtschaft ist, hat bei den Bürgern verspielt !( Andere Politiker auch )

    Und deshalb ist FDP fertig, und das ist gut so.

  • 03.01.2013, 13:01 Uhrheinzepeter

    Etwas Substanzielles hat man von Rösler weder vor noch nach seiner Körung zum Vorsitzendendarsteller nicht vernommen. Wie arm muss diese Pendlertruppe wohl sein, wenn derartige Figuren zum "Chef" ernannt werden? Höchstens Mitleidspunkte kann es bei den kommenden Wahlen für die noch geben. Leistungspunkte sind es ganz sicher nicht. Darin jedoch unterscheiden die sich nicht von den anderen "Volksvertretern"!

  • 03.01.2013, 12:36 Uhrthamouz

    Zitat Wiwo : "Unruhestifter Wolfgang Kubicki wirbt offen für eine Koalition mit SPD und Grünen."

    ..und diese Werbung wird der Todesstoss fuer die niedersaechsische FDP mit Auswirkungen auf die Bundes-FDP. Wie kann man sich als einigermassen vernunftbegabter Liberaler, und als solches schaetze ich Kubicki ein, Loosern Roth, Muentefehring, Gabriel, Kuehnast und Trettin, und arroganten Laienschauspielern a la Steinbrueck und Steinmeier anbiedern und die Mehrheit des eigenen Klientels so verraten.

    So kann man den gelben Wagen nicht aus den Dreck ziehen, selbst wenn er von einem derzeitig voellig ungeeigneten Vorsitzenden gezogen wird.

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