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03.07.2012 10:55
Libor-Skandal zieht Kreise
Mehrere Banken stehen im Verdacht, über Jahre hinweg den Interbanken-Zinssatz Libor manipuliert zu haben. Als erste Bank ist Barclays zu einer Strafe verdonnert worden. Der Libor-Skandal könnte sich auf weitere Banken ausweiten.
Bild zum Artikel Man kann gespannt sein, welche Banken da noch aus dem Nebel auftauchen 

Die Subprime-Krise und Zockerskandale bei der Société Générale und bei JP Morgan haben das Ansehen der Banken schwer erschüttert. Nun belastet auch noch die Libor-Affäre das angekratzte Image.

Erstes Opfer ist die britische Großbank Barclays. Die ermittelnden Behörden in Großbritannien und den USA fanden heraus, dass das Geldinstitut Marktzinsen manipuliert hat. Barclays räumte ein Fehlverhalten einiger Händler ein und einigte sich mit den Aufsichtsbehörden auf einen Vergleich von knapp einer halben Milliarde Dollar. Aufsichtsratschef Marcus Agius und nun auch Konzernchef Bob Diamond nahmen daraufhin ihren Hut.

Der Libor

  • Der London Interbank Offered Rate (Libor) ist der weltweit gültige Interbanken-Zinssatz, der täglich in London fixiert wird. Er dient als Referenzzins für Kredite von Privatleuten und Unternehmen, Derivate sowie andere Finanzprodukte mit einem Gesamtvolumen von 360 Billionen Dollar. Der Libor beruht auf Berechnungen des britischen Bankenverbands BBA, der die Geldinstitute täglich befragt, zu welchem Zins sie sich untereinander Geld leihen.

Weitere Banken im Visier
Der Zinsskandal ist damit noch lange ausgestanden. Er könnte noch weitere Krise ziehen. Die Aufseher ermitteln gegen mehr als ein Dutzend Großbanken, darunter vor allem JP Morgan, die Royal Bank of Scotland, Citigroup, HSBC, UBS, Credit Suisse, die französische Société Générale… und die Deutsche Bank. Ende März wurde eine Reihe zivilrechtlicher Klagen gegen die Deutsche Bank gemeinsam mit anderen Geldhäusern in den USA wegen angeblicher Libor-Manipulationen eingereicht. Kann den Banken ein Fehlverhalten nachgewiesen werden, drohen ihnen ähnlich hohe Strafen wie der Barclays Bank. Ganz zu schweigen von Schadensersatzforderungen, die dann noch kommen.

Den Banken wird vorgeworfen, von 2005 bis 2009 absichtlich falsche Libor-Sätze gemeldet haben. Damit wollten sie angeblich ihre Handelsgewinne in die Höhe treiben und die Refinanzierungskosten verschleiern.

Niedrigerer Zins angegeben, um die Lage zu verschleiern
Denn besonders während der Finanzkrise war das Misstrauen der Banken untereinander so groß, dass sie sich kaum noch gegeneinander Geld ausliehen - aus Sorge, es nicht zurückzubekommen. Um trotzdem an Geld ohne hohe Risikoaufschläge zu kommen, meldeten die Geldinstitute einen niedrigeren Zins als den realen. Damit wollten sie verbergen, wie dramatisch ihre tatsächliche Bonitätslage war.

Bankaktien kurz unter Druck
Die Aktien von Barclays brachen nach dem aufgedeckten Skandal um Zinsmanipulationen in der vergangenen Woche ein. Sie rissen auch andere Banktitel in den Abgrund. Seit Freitag erholen sich die Finanztitel aber wieder. Das dürfte aber auch mit der Erleichterung über die Ergebnisse des EU-Gipfels in Brüssel und die Aussichten auf eine Zinssenkung der EZB in dieser Woche zusammenhängen.

nb
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