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Analyse & Strategie: Branchen


18.06.2012 11:20
Bei Bankaktien kommt keine Freude auf
Kaum eine Branche steht so im Fokus der Euro-Krise wie die Banken. Kein Wunder also, dass auch die Anleger zurückhaltend sind und heimische Bankaktien nicht zu den Favoriten gehören. Bleibt das so?
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Deutsche Bankaktien gehören am Tag nach der schicksalsschweren Griechenwahl am Vormittag nicht zu den Gewinnern. Im Gegenteil, im Dax gehören sowohl die Deutsche Bank als auch die Commerzbank zu den wenigen Tagesverlierern Auch im MDax liegt die einzige dort notierte Bank, die Aareal Bank zwar im Plus, steigt aber nur unterdurchschnittlich. Long-Investoren sind damit zunächst auf dem falschen Fuß erwischt worden.

Dies erscheint auf den ersten Blick paradox, denn gerade die besonders gefährdeten Banken sollten doch von der teilweise Entschärfung der griechischen Zeitbombe besonders profitieren.

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Schwache Performance
Dies umso mehr, als zumindest die beiden im Dax notierten Titel seit Anfang 2010, kurz bevor die Griechenland-Eurokrise im April erstmals hochkochte, deutlich unterdurchschnittlich gelaufen sind.

Wie der Chart zeigt, haben sich sowohl die Deutsche-Bank-Aktie als auch die Commerzbank-Aktie deutlich schlechter entwickelt als der Dax. Während sich der Dax, beginnend 2010 bei einer Basis von 100 Prozent, bis zum aktuellen Rand sogar leicht verbessert hat, haben die Anleger mit Bankaktien deutlich schlechter gelegen.

Etwas besser sieht es bei der Aareal-Bank im Verhältnis zu MDax aus. Die Aktie hat sich vergleichsweise besser geschlagen, zwischenzeitlich aber auch mit höheren Ausschlägen auf die diversen Euro-Krisen reagiert hat, vor allem im Herbst 2011.

Es liegt damit auf der Hand, dass vor allem die wackeligen Bankaktien damit besonders negativ auf die Verschärfung der jeweiligen Krisenszenarien reagiert haben. Vom ersten Griechenland-Auskauf im April 2010 über die portugiesische und irische Krise, dem zweiten griechischen Hilfspaket ab dem Herbst 2001 bis hin zur aktuellen spanischen Bankenkrise, die in Wirklichkeit gleichzeitig eine Krise des Staates ist.

Kein Befreiunsgschlag
"Ein Befreiungsschlag sieht anders aus", meint auch Philipp Häßler, Bankanalyst beim Analysehaus Equinet. Er verweist dabei auf die immer noch stattlichen Positionen der Krisenländer, die in den Bilanzen der Kreditinstitute schlummern.

Dabei ist Griechenland für das börsennotierte deutsche Bankentrio noch das geringste Problem, denn sowohl die Commerzbank als auch die Aareal Bank haben keine direkten Engagements mehr in griechischen Staatsanleihen, selbst die Deutsche Bank hat nur wenig.

Anders sieht es bei Spanien und Italien aus. So hat die Commerzbank immer noch 2,9 Milliarden direkt in spanischen Staatsanleihen in der Konzernbilanz, hinzu kommen Forderungen der Tochter Eurohypo von rund vier Milliarden Euro. Für das darüber hinaus gehende Gesamtengagement gibt es keine aktuellen Zahlen, es ist aber mit einem knapp zweistelligen Milliardenbetrag zu rechnen. Auch in Italien ist die Bank mit 8,4 Milliarden Euro direkt in Staatsanleihen engagiert.

Engagements im Milliardenbereich hat auch die Deutsche Bank, die zudem in Spanien eine eigene Privatkunden-Tochter betreibt. Die Aareal Bank hat 1,2 Milliarden in italienischen Staatsanleihen – rund die Hälfte des Eigenkapitals - und bleibt damit ebenfalls im Visier der Märkte.

Bankaktien dürften unterrepräsentiert bleiben
Die Konsequenz für die Papiere bleibt somit nach der Wahl die gleiche wie vorher. "Erst wenn klar ist, dass der Euro erhalten bleibt und es darüber hinaus keine weiteren Abschreibungen mehr gibt, kann man von einem Befreiungsschlag sprechen", sagt Philipp Häßler.

Eine weitere Schlussfolgerung des Analysten: "Solange institutionelle Inverstoren nicht in Bankaktien investieren müssen, werden sie aufgrund der Unsicherheit auch weiter eher einen Bogen um die Aktien machen und den Sektor untergewichten."

rm
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