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Analyse & Strategie: Konjunktur


15.06.2012 17:37
Wenn schlechte Konjunkturdaten gut für die Börse sind
von Detlev Landmesser
Mancher Beobachter mag sich verwundert die Augen reiben: Von der amerikanischen Konjunktur kommt eine Enttäuschung nach der anderen – aber die Kurse steigen! Ein Phänomen, das auch am Freitag zu beobachten ist.
Bild zum Artikel Miese Konjunkturdaten wecken manchmal Fantasien 

Weder der aktuelle Empire-State-Index, noch die Daten zur amerikanischen Industrieproduktion im Mai oder das Verbrauchervertrauen erfüllten die Markterwartungen. Alle Daten deuten darauf hin, dass die US-Wirtschaft immer langsamer wächst. Wer aber annahm, dass dies den Markt in diesen unsicheren Zeiten belastet, lag falsch: Nach jeweils kurzer Verunsicherung stiegen die Kurse munter weiter.

Der Grund liegt in dem vertrackten Zusammenspiel zwischen Konjunktur und Börse. An sich ist eine brummende Konjunktur gut für den Aktienmarkt. Schließlich sind es die Unternehmensgewinne, die letztlich den Wert der Aktien bestimmen. Lahmt die Konjunktur, leidet also auch der Aktienmarkt.

"Notenbankfantasie" ist das Zauberwort
Bis zu einem gewissen magischen Punkt, der derzeit erreicht scheint: Ab dieser feinen Grenze halten die Marktteilnehmer die konjunkturelle Lage für düster genug, um die Notenbank zum Eingreifen zu bewegen. Nun wiegt die Hoffnung auf neue Liquiditätsfluten schwerer als die Sorge vor sinkenden Unternehmensgewinnen. Fed-Chef Ben Bernanke hatte vergangene Woche höchstselbst betont, dass die amerikanische Notenbank grundsätzlich zum Eingreifen bereit stehe, wenn es die Lage erfordert. Dass in der kommenden Woche die nächste Notenbanksitzung ansteht, komplettiert das Bild.

In einer solchen paradoxen Situation wird jede neue schwache Konjunkturzahl an der Börse begrüßt, so widersinnig das auch sein mag. Dabei ist zweitrangig, wohin das Zentralbankgeld fließt. Zwar denken die Geschäftsbanken oft gar nicht daran, am Kreditmarkt weiter ins Risiko zu gehen und damit Kreditvolumen und Investitionsneigung anzukurbeln. In diesem Fall streuen sie das billige Zentralbankgeld eben in die Finanzmärkte – was den Marktteilnehmern nur recht ist.

Wohin das alles führt, interessiert die Märkte in diesem Augenblick überhaupt nicht. Ob es langfristig hilft, eine Schuldenkrise mit neuen Schulden zu bekämpfen, ob es der Notenbank gelingt, die Geldflut rechtzeitig wieder abzuschöpfen, bevor die Inflation ausbricht – mit solchen Fragen halten sich die Marktteilnehmer im Angesicht des konjunkturellen Abgrunds nicht auf.

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