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Performance & Rendite: Vorsorge


05.06.2012 15:31
Gewinnsparen mit spärlichen Renditen
von Ursula Mayer
"Erteilen Sie ihrem Glück einen Dauerauftrag." So oder ähnlich bewerben viele Banken eine besondere Form der Geldanlage: Dabei peppen sie den öden Sparstrumpf mit Glückspiel auf. Doch die Rendite fällt oft mau aus.
Bild zum Artikel vergrößernSieht nach viel aus, bringt aber häufig nur Kleingeld 

Alle Genossenschaftsbanken und Sparkassen bieten das Gewinnsparen an. Es wird auch irreführenderweise "Prämiensparen" genannt. Mit Prämien hat die Geldanlageform jedoch nichts zu tun.

Oft reichen dafür schon fünf Euro pro Monat. Per Dauerauftrag bucht die Bank das Geld vom Girokonto des Kunden ab. 80 Prozent wird in der Regel auf einem Sparbuch gut geschrieben, der Rest wandert in die Lotterie. Für deren Abwicklung sind sogenannte Gewinnsparvereine zuständig. Es winken viele Preise - vom fabrikneuen Auto über Fernreisen bis hin zur Geldprämie.

Von der neuen Lust am Sparen…
Mit solchen Anreizen versuchen die Banken, den Deutschen das dröge Sparen zu versüßen. Die Idee dahinter: "Die Pflege und Förderung des Spargedankens" – so steht es in der Satzung des Sparvereins Saarland.

Die Rechnung geht auf. Das Gewinnsparen existiert seit rund 60 Jahren und wird immer beliebter. Im vergangenen Jahr haben die Deutschen rund 2,4 Milliarden Euro in solche Geldprodukte gesteckt. Das gibt die Informationsstelle der deutschen Lotto- und Toto-Unternehmen an.

… profitieren vor allem die Banken
Das Gewinnsparen boomt, obwohl die Renditen eher mau ausfallen. "Es gibt für das Sparkapital höchstens Zinsen auf Sparbuchniveau, ungefähr ein Prozent oder weniger", kritisiert die Verbraucherschützerin Katharina Lawrence.

Bei manchen Banken wird das Sparkapital sogar überhaupt nicht verzinst. So steht es zum Beispiel auch in den Konditionen des Gewinnsparvereins Hessen-Thüringen der Volks- und Raiffeisenbanken. Für die ist das ein attraktives Geschäft, für ihre Kunden dagegen nicht.

Zum Sparen nicht wirklich geeignet
Viele von ihnen werden zumindest auf einen Gewinn spekulieren. Ob sie aber wirklich einmal als glücklicher Gewinner nach Mauritius fliegen oder in einem Cabrio davon düsen dürfen, das hängt vor allem auch von der Anzahl der Glücksspielteilnehmer ab.

Die Sparda-Bank Hamburg gibt zum Beispiel eine Wahrscheinlichkeit von 1 zu 5.000 an. "Die Gewinnchancen sind deutlich besser als beim Lotto, dafür fallen die Hauptpreise auch nicht so groß aus", räumt Jens Remlinger ein. Er ist Vorstandsmitglied beim IlgG, dem Interessenverband der deutschen Gewinnsparvereine.

Für Verbraucherschützerin Lawrence ist und bleibt das Gewinnsparen ein Überraschungsei: Gut für ein bisschen Nervenkitzel, aber zum Sparen ist nicht wirklich geeignet. Denn gerade solche Kombi-Lösungen würden oft an den Bedürfnissen der Kunden vorbei gehen, findet sie. Wer wirklich sparen will, dem empfiehlt sie stattdessen ein separates Sparprodukt, zum Beispiel ein Tagesgeldkonto oder einen Banksparplan.

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