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03.06.2012 13:05
Viele Wolken am Börsenhimmel
von Robert Minde
Einen Vorgeschmack auf das, was in der neuen Woche kommen könnte, hat bereits die abgelaufene gebracht. Die politischen Sorgen um die Zukunft der Eurozone dürften weiter massiv auf den Märkten lasten.
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Denn auch die zahlreichen Experten, die sich bisher geäußert haben, können nicht wirklich sagen was passiert, sollte Griechenland aus dem Euroraum ausscheiden; oder das ohnehin hochverschuldete Spanien endgültig an der Rekapitalisierung seines angeschlagenen Bankensystems scheitert. Gibt es gar den so gefürchteten Domino-Effekt, bei dem womöglich auch noch Italien endgültig in den Abwärtsstrudel gezogen wird? Denn auch Italien ist nach Einschätzung der eher unbekannteren Ratingagentur Egan-Jones "in einem miserablen Zustand".

Stimmung bleibt skeptisch
Existenzielle Fragen für die Zukunft des gemeinsamen europäischen Projektes. Sie werden naturgemäß die Anleger weltweit auch in der kommenden Woche und darüber hinaus in Atem halten und weiterhin für große Verunsicherung an den politisch getriebenen Aktienmärkten sorgen. Unsicherheit, die nie gut ankommt am Aktienmarkt, zumal es so gut wie keine Unternehmensdaten in der kommenden Woche gibt.

Die DZ Bank hält es für wahrscheinlich, "dass die Aktienmärkte im Falle einer weiteren Eskalation der Krise und einer fortgesetzten Flucht in den sicheren Hafen der Bundesanleihen weiterhin sehr volatil bleiben und per Saldo auch noch etwas fallen können". Hinzu kommt, dass sich beim deutschen Leitindex zuletzt auch die Charttechnik mit dem Bruch der 200-Tagelinie am Freitag deutlich eingetrübt hat und für zusätzlichen Druck sorgen dürfte.

Griechenland und Spanien fest im Blick
Ein wichtiger Meilenstein für Europas Zukunft werden für die Märkte die Wahlen am 17. Juni in Griechenland sein, bei denen es darum geht, ob die Reformgegner oder die Befürworter des mit der Vorgängerregierung vereinbarten Sparkurses die Mehrheit im Athener Parlament bekommen werden. Bis dahin dürften sich die Anleger mit Neupositionierungen zurückhalten, so das Credo der meisten Experten.

Auch die sich zuspitzende Lage in Spanien wird für die Anleger weiter das beherrschende Thema bleiben. Zwar gab sich Ministerpräsident Mariano Rajoy am Samstag optimistisch: "Spanien wird nicht Schiffbruch erleiden", sagte der Regierungschef.

Die Bundesregierung sieht dies aber mittlerweile wohl anders. Denn nach einem Bericht des "Spiegel" vom Wochenende drängt Berlin Spanien, unter den EU-Rettungsschirm zu schlüpfen, da es nicht in der Lage sei, die Schieflage seiner Banken zu beheben. Es sieht in der Tat nicht gut aus für das Land, denn es muss immer höherer Zinsen bezahlen wenn es sich am Markt Geld leihen will. Zuletzt waren es 6,7 Prozent für zehn Jahre – Größenordnungen, die kein Land auf Dauer tragen kann.

Spekulationen um die Fed
Neben den politischen Euro-Sorgen werden auch die anstehenden Konjunkturdaten weiter für Gesprächsstoff sorgen, von denen in der kommenden Woche einige auf dem Terminkalender stehen. Dies umso mehr, als das die jüngsten Berichte sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks für zum Teil herbe Enttäuschungen gesorgt haben.

Allerdings mehrten sich in diesem Zusammenhang auch die Spekulationen, dass die US-Notenbank Fed nach den zuletzt sehr schwachen Daten vom Arbeitsmarkt ein neues Liquiditätsprogramm bekannt geben könnte. Diese Fantasie könnte die Aktienmärkte beflügeln und hat bereits die Talfahrt des Euro am Freitag gestoppt.

Neue Konjunkturdaten
Für Deutschland wird am Montag der Sentix-Konjunkturindex für den Juni und für die EU die Erzeugerpreise für den April erwartet. Zudem berichtet der Automobilverband VDA über die KfZ-Neuzulassungen im Mai. Ebenfalls für den April werden in den USA die Industrieaufträge veröffentlicht. Am Dienstag stehen die Auftragseingänge in Deutschland für den April ebenso auf der Agenda wie der ISM-Dienstleistungsindex für den Mai in Amerika. Für die gesamte EU wird es am Mittwoch das detaillierte BIP für das erste Quartal geben.

Feiertagsbedingt wird der Zinsentscheid der EZB bereits ebenfalls am Mittwoch anstehen. Experten rechnen mit keiner Kursänderung der europäischen Währungshüter. Fragen könnte es aber geben, warum sich die EZB bei der jüngsten Spanienkrise so auffallend zurückgehalten hat. In den USA gibt es Daten zur Produktivität sowie das Beige Book, den Konjunkturbericht der Notenbank. Am Donnerstag, dem Fronleichnamstag, werden in den USA die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sowie Daten zu den Verbraucherkrediten im April veröffentlicht. Die Börse ist geöffnet, nur in Österreich bleibt der Markt geschlossen.

Zahlreiche Daten gibt es am Freitag, unter anderem aus Japan und der EU. In Deutschland gibt es Zahlen zum Außenhandel und dem verarbeitenden Gewerbe und in Amerika Großhandelsdaten und die Handelsbilanz für den April. Ein gut gefüllter Kalender also, der zudem von zahlreichen Anleiheauktionen begleitet wird. Unter anderem wollen sich Deutschland, Frankreich, und auch Spanien neues Geld besorgen.

Keine Unternehmensberichte
Zwar stehen einige Hauptversammlungen in der kommenden Woche an, neue Unternehmenszahlen gibt es aber nicht. Lediglich die monatlichen Verkehrszahlen der als besonders konjunktursensitiv geltenden Fluggesellschaften könnten für Interesse sorgen.

Spannend wird es allerdings am Dienstag: Dann entscheidet der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse über Änderungen in den Indizes. Während für den Dax keine Änderungen erwartet werden, könnte Rhön-Klinikum nach dem Übernahmeangebot von Fresenius aus dem MDax fallen. "Im TecDax könnten Centrotherm für Sartorius Platz machen", sagte Expertin Petra von Kerssenbrock von der Commerzbank. Damit würde sich die Zahl der einst im TecDax dominierenden Solar-Aktien weiter reduzieren.

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