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Analyse & Strategie: Branchen


05.03.2012 14:51
Autobranche zittert vor der Eurokrise
Die Eurokrise lässt Autokonzerne auf die Bremsen steigen. Nach dem Rekordjahr 2011 ist die Stimmung in den Vorstandsetagen der Autobauer deutlich trüber. Mancher sieht die Branche gar im Rückwärtsgang.
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Geht es noch eindeutiger? Rund 80 Prozent der Autobosse sind wegen des schwachen Wirtschaftswachstums besorgt. Das ergab eine weltweite Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) unter 104 Vorstandsvorsitzenden der Autoindustrie.

Kürzlich hatte schon Audi-Chef Rupert Stadler bei der Vorlage seiner Rekordbilanz 2011 gesagt: "Beim Blick in die Zukunft kann ... von eitel Sonnenschein längst nicht die Rede sein."

Das Geld sitzt nicht mehr locker
Vor allem die Schuldenkrise in Europa wird als bedeutendes Risiko wahrgenommen. 57 Prozent der Top-Manager gaben an, dass ihr Unternehmen davon direkt betroffen ist. Die Sorge ist nachvollziehbar. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten sitzt das Geld im Portemonnaie nicht mehr so locker. Potenzielle Käufer schieben nicht selten ihre Entscheidung auf die lange Bank und sorgen für schrumpfende Umsätze.

Das macht dem westeuropäischen Markt zu schaffen. Wegen der Schuldenkrise wird die Wirtschaftsleistung im der EU in diesem Jahr wohl leicht schrumpfen.

Auf dem europäischen Automarkt kommt von anderer Seite zusätzlicher Druck: Es gibt große Überkapazitäten. Die Folge ist ein harter Preiskampf. Die zunehmende Konkurrenz aus Südkorea entspannt die Lage auch nicht gerade. Erst wenn etwa eine Handvoll Werke von der Landkarte verschwände, wäre das Problem aus ihrer Sicht behoben, prophezeit die US-Bank Morgan Stanley.

97 Prozent auf Sparkurs
Mit diesen Sorgen im Blick treten die Autokonzerne auf die Kostenbremse, sie die Studie von PwC ergab. Mehr als zwei Drittel der befragten CEOs haben für die kommenden zwölf Monate entsprechende Sparprogramme eingeplant. 82 Prozent taten dies bereits in den vergangenen zwölf Monaten.

Den Pessimismus teilen viele Branchenanalysten. Sie sagen dem als weitgehend gesättigt geltenden hiesigen Automobilmarkt einen weiteren Rückgang voraus. Es wäre das vierte Jahr in Folge.

VDA: "Minus fünf Prozent"
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) formuliert eine deprimierende Prognose für 2012: Die Neuzulassungen werden in Westeuropa um bis zu fünf Prozent schrumpfen. “Von allen Automobilmärkten wird Westeuropa 2012 der schwierigste sein”, sagte VDA-Präsident Matthias Wissmann in einem Interview mit dem Wall Street Journal Deutschland. “In Europa werden in diesem Jahr wohl keine großen Erfolge zu feiern sein, die müssen wir uns auf anderen Märkten besorgen”.

Global erwartet der Cheflobbyist der deutschen Hersteller und Zulieferer trotzdem Wachstum. Wissmann bekräftigte die Schätzung eines weltweiten Absatzzuwachses um vier Prozent auf rund 68 Millionen verkaufte Fahrzeuge.

Der Dank gilt Chinesen, Amis…
Dabei baut die Branche auf den amerikanischen Kunden, der weiter Autos kauft. Das Geschäft brummt regelrecht in den USA, weit stärker als gedacht. Der VDA traut dem US-Markt mittlerweile ein Wachstum von fast acht Prozent zu, bislang sprach der Verband nur von fünf Prozent.

Das größte Potenzial sehen die Autobosse aber - wenig überraschend – in China. Neben den USA gelten aber auch Brasilien und Indien laut der PwC-Umfrage als wichtige Wachstumsmärkte. "Gerade die deutsche Automobilindustrie kann aufgrund ihrer frischen Modellpalette hohe Wachstumsraten in China verzeichnen", sagte Felix Kuhnert, Leiter des Bereiches Automobilindustrie von PwC in Deutschland und Europa. Er rechne damit, dass der Automarkt im Reich der Mitte mindestens bis 2022 weiter anziehen wird.

… und dem hohen Spritpreis
Ausnahmsweise mal ist auch der hohe Spritpreis gut – zumindest für die deutschen Autos. Denn sie sind effizienter als andere. Ein Wettbewerbsvorteil, befindet VDA-Präsident Wissmann.

bs
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