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boerse.ARD.de klärt auf


22.07.2011 09:00
Wenn die Telefonmafia klingelt…
von Anita Schneider
Logisch ist es nicht zu erklären: Ein unbekannter Anruf und Minuten später wird eine Order aufgegeben. Die Telefonmafia schafft es immer wieder. Aber wie läuft ein solches Gespräch eigentlich ab? Wir erklären, wie die Betrüger vorgehen.
Collage: boerse.ARD.de; Quelle: Colourbox vergrößernVorsicht Falle: Aktientipps am Telefon sind selten Schnäppchen 

Das Telefon klingelt. In der Leitung meldet sich ein Händler der Firma xy. Im Hintergrund rattern Zahlentafeln, Kurse werden verglichen, Kauforders entgegengenommen. "Es wird der bewusste Anschein erweckt, der Anrufer sitze auf dem Börsenparkett", erklärt Jella Benner-Heinacher, Geschäftsführerin der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Die böse, böse Gier
"Ich habe ein super Angebot, wie Sie ihr Geld in kurzer Zeit verdoppeln können", erklärt der Anrufer. Die Neugierde ist geweckt. "Ein anderer Kunde ist eben auch schon eingestiegen und hat 20 Prozent Gewinn gemacht. Sie müssen nur jetzt direkt kaufen." Kaufen heißt in dem Fall, Geld auf ein fremdes Konto zu überweisen oder den Auftrag vom eigenen Depot auszuführen. "Das würde ein Mensch, der rational denkt, ja eigentlich niemals machen", findet Benner-Heinacher. Und trotzdem fallen viele auf diese Masche rein. Schuld ist allein die Gier.

Ein Opfer erzählt
Auch Max Meier (Name geändert) ist Opfer der Telefonbetrüger geworden. Im November 2009 wurde er von der Firma Monex Financial Consulting aus London angerufen. Am Telefon meldete sich ein Herr Böhmer. "Das ist die Chance ihres Lebens", schwärmte dieser. "Investieren sie in AsiaPac, der Kurs wird in den nächsten Tagen drastisch steigen." Max Meier ließ sich mitreißen, kaufte Aktien im Wert von 2.000 Euro. Die Order tätigte er über sein eigenes Depot. "Das hat mir Sicherheit vermittelt, denn ich konnte ja jederzeit aus dem Geschäft aussteigen", erzählt er. Doch Monex wollte mehr: "Die Anlageberater waren sehr penetrant und riefen bis zu sieben Mal täglich an, schickten E-Mails und Faxe", erzählt Meier. Sie drängten ihn schleunigst Aktien nachzukaufen, sogar Schulden könne er aufnehmen, denn ein Gewinn sei sicher. Meier tätigte erneut sieben Käufe und investierte jedes Mal um die 3.000 Euro.

Eine Kopie des Kaufbelegs faxte er an Monex – für die Abrechnung, denn diese forderte fünf Prozent Gewinnbeteiligung auf die Anlagetipps, die im April fällig würde. Eine besonders perfide Masche, denn dadurch glaubt der Anleger erst recht, er könne den Tipps des Anlageberaters vertrauen - schließlich profitiere er selber von der erwarteten Kurssteigerung.

Welches Geschäftsmodell tatsächlich dahinter steckt, wird dagegen nicht durchschaut: Der Anlageberater rechnet gar nicht mit einer Gewinnbeteiligung. Vielmehr verfügen er oder seine Auftraggeber über die angepriesenen Aktien, verkaufen diese an die arglosen Anleger und streichen Gewinne ein, die Opfer hingegen bleiben auf ihren Verlusten sitzen.

Doch mit der Zeit wurde Max Meier misstrauisch. Lesen Sie mehr dazu in Teil 2:  Telefonfirma löst sich in Luft auf

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