Wenn Sie für sich geklärt haben, was Sie mit Ihrer Geldanlage wollen, welches Risiko Sie einzugehen bereit sind und wie viel Sie investieren können, kann die Suche nach der geeigneten Anlageform beginnen. Möglichkeiten gibt es viele. Ebensoviel gibt zu beachten bei der Auswahl. Zunächst ein kurzer Überblick über die verschiedenen Anlageformen:
Aktien
Die klassische Form der Anlage in Wertpapiere kann ein lohnendes Investment sein. Allerdings sollte man schon etwas Zeit haben, sich um die richtige Zusammensetzung seines Aktien-Depots zu kümmern: Künftige Aktionäre sollten das Kapital, das sie investieren wollen, für längere Zeit entbehren können. Neulinge sollten sich unbedingt ein gewisses Grundwissen über die Börse aneignen. Die Direktanlage in Aktien erfordert ein stabiles Nervenkostüm. Wer stark schwankende Kurse oder anfängliche Verluste schlecht verkraften kann, sollte den Aktienhandel zunächst den Profis überlassen.
Investmentfonds
Aktienfonds können für Privatanleger eine gute Alternative zum direkten Aktienkauf sein. Hier übernimmt der Fondsmanager die Auswahl und den Kauf der Aktien. Mit Investmentfonds kann man aber weit mehr als Aktien kaufen. Immobilien, Anleihen oder Geldmarktpapiere - wichtig ist hier die Auswahl des richtigen Fonds für Ihre Bedürfnisse. Vorteil: In Fonds kann man schon mit kleinen Beträgen einsteigen und zum Beispiel mit einem Sparplan nach und nach eine große Summe anlegen. Nachteil: Bei vielen Fonds fallen hohe Gebühren an, damit sind sie weniger für kurzfristige Anlagen geeignet.
ETFs
Gerade auch wegen der Gebührenfrage erfreuen sich passiv verwaltete Indexfonds immer größerer Beliebtheit, so genannte ETFs oder Exchange Traded Funds. Sie sind unmittelbar an die Entwicklung eines Index gekoppelt. Anstelle eines Ausgabeaufschlages zwischen drei und fünf Prozent und einer Managementgebühr zwischen einem und 1,5 Prozent jährlich, wie sie in der Welt der Aktien- oder Rentenfonds noch immer Usus ist, muss der Anleger beim Indexfonds nur Gesamtkosten von 0,1 bis 0,6 Prozent im Jahr zahlen. Im Schnitt fällt bei ETFs nur ein Fünftel der Kosten von aktiv gemanagten Fonds an.
Anleihen
Diese Wertpapiere, auch Renten oder Rentenpapiere genannt, werden von Privatanlegern meist noch stiefmütterlich behandelt. Das liegt wohl daran, dass die Materie vielen sehr kompliziert erscheint. Dabei zahlt es sich oft in barer Münze aus, wenn man sich etwas damit beschäftigt. Anleihen werden von Unternehmen oder Staaten heraus gegeben und sind in der Regel mit einem festen Zinssatz (Kupon) ausgestattet. Damit ist dem Anleger eine Rendite über die gesamte Laufzeit gesichert. Vor allem in wirtschaftlich unsicheren Zeiten, wenn Aktien zu riskant erscheinen, werden Anleihen als sicherer Hafen angefahren. Wer sich auch bei der Auswahl der richtigen Anleihe auf das Know-how der Experten verlassen will, sollte zu einem Rentenfonds greifen.
Zertifikate
Gleichermaßen von Privatanlegern wie von Vermögensverwaltern begehrt sind inzwischen Zertifikate. Ihr Kurs ist meist an die Entwicklung einer Aktie oder eines Aktienindex gekoppelt. Zertifikate gibt es in vielen Spielformen. Mit Discountzertifikaten können Anleger das Kursrisiko bei Aktien abmildern. Mit so genannten Turbo-Zertifikaten können sie überdurchschnittlich von einem Kursgewinn profitieren, aber auch genauso schnell Verluste einfahren. Zertifikate sind vor allem für erfahrene Anleger geeignet, die sich intensiv mit dem Börsengeschehen befassen.
Futures, Optionen und Optionsscheine
Von Futures, Optionen und Optionsscheinen sollten vor allem Börsenneulinge die Finger lassen. Diese Derivate versprechen überproportionale Gewinnchancen. Doch der Anleger geht ein enormes Risiko ein. Er kann sein eingesetztes Geld komplett verlieren. Beim so genannten Terminhandel mit Futures oder Optionen an der Terminbörse Eurex kann der Verlust sogar höher sein als der Einsatz!
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