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FDP: Dreikönigsmörder gesucht

von Henning Krumrey

Fünf Redner stehen heute auf dem Programm des Dreikönigstreffens der FDP, aber nur zwei interessieren wirklich: die Auftritte von Parteichef Philipp Rösler und jener des Fraktionsvorsitzenden Rainer Brüderle. Denn Letzterer gilt als Nachfolger des amtierenden Liberalen-Vormanns.

FDP-Chef Philipp Rösler muss um sein Amt kämpfen. Quelle: dapd
FDP-Chef Philipp Rösler muss um sein Amt kämpfen. Quelle: dapd

Rainer Brüderle gilt als höchstwahrscheinlicher Nachfolger des amtierenden Liberalen-Vormanns. Öffentlich stützt Brüderle den angeschlagenen Rösler; bekannt ist aber auch, dass er die Führung übernehmen würde, wenn der derzeit hart kritisierte Amtsinhaber die Segel streicht.

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Bundeswirtschaftsminister und FDP-Chef Philipp Rösler steht immer mehr in der Kritik. Viel spricht dafür, dass er nach der Niedersachsen-Wahl den Parteivorsitz abgeben muss. Quelle: dapd
Bundeswirtschaftsminister und FDP-Chef Philipp Rösler steht immer mehr in der Kritik. Viel spricht dafür, dass er nach der Niedersachsen-Wahl den Parteivorsitz abgeben muss. Quelle: dapd

Brüderle muss beim unfreiwilligen Sängerwettstreit zuerst ran. Sein Problem: Spricht er nur verhalten, um Rösler nicht in den Schatten zu stellen und damit zu schaden, könnten Zweifel an seiner Führungsstärke aufkommen. Zieht er aber alle Register und mischt den Saal so richtig auf, könnte leicht der „Mannheim-Effekt“ entstehen: Auf dem Mannheimer SPD-Parteitag hatte einst der Saarländer Oskar Lafontaine die Delegierten durch eine mitreißende Rede derart begeistert, dass sie tags darauf den integren, aber farb- und erfolglosen Rudolf Scharping als Vorsitzenden stürzten und durch Lafontaine ersetzten.

Königsmacher und Zwerge

Brüderle träumt - anders als vor sechs, acht Jahren - nicht mehr davon, Parteivorsitzender zu werden. Nicht nur, weil er mit seiner machtvollen Rolle als Fraktionschef ganz zufrieden ist. Er weiß auch: Steht er erstmal in der ersten Reihe, geht auch sofort die Kritik an seiner Person wieder los, die es in der Zeit seines bundespolitischen Engagements immer gegeben hatte, bis er sich mit seinem Nein zu Opel-Subventionen Respekt verschaffte. Aber der wird nicht halten, wenn er plötzlich die Nummer eins ist. Dann heißt es wieder: Dampfplauderer, Sprücheklopfer, Weinköniginnen-Küsser.

4 KommentareAlle Kommentare lesen
  • 07.01.2013, 05:29 UhrJoselyn

    Herr Rösler ist eine eher "blasse" Persönlichkeit. Die FDP hat leider keines ihrer Ziele der damaligen Koalitionsvereinbarung eingehalten, was bei den Bürgern das Vertrauen wohl eher schwinden lässt, um es gelinde auszudrücken.

    Das Pflege-Bahr war nichts anderes als ein Kuhhandel. Die FPD hat Frau Merkel beim Betreuungsgeld unterstützt, dafür hat sie das Pflege-Bahr erhalten, was allerdings nur die Versicherungen reich macht.

    Dazu kommen noch die internen Streitigkeiten bei der FDP sowie die Tatsache, dass sie von der CDU einfach nur vorgeführt wird. Das war ja bereits zu den Zeiten von Herrn Westerwelle so. Ihre Ziele werden nicht verwirklicht, sie unterstützt die CDU aber bei jedem ihrer Vorhaben. Warum sollte man diese Partei also wählen ?

  • 06.01.2013, 15:10 UhrCarla

    Die FDP ist am Ende angekommen .
    Doch die CDU/CSU = Koalitionspartner sind zu einem großen Teil mitverantwortlich für dieses - eigentlich - Gesamtregierungschaos.
    Wie kann man angesichts dieser Parteiunruhen noch von Wunschkoalition weiterhin sprechen.

  • 06.01.2013, 11:34 UhrRepublikaner

    Die FDP hat auf allen wichtigen Themenfeldern kläglich versagt! Dem Geist von EU Zentralismus, der Vorstufe der Bankenvergesellschaftung (bleiben wir höflich), eine EZB, die Handlanger der Bankrottländer ist,breitester EU Regulierungswut, Aushebelung der Marktwirtschaft auf vielen Feldern, der Bruch von EU Verträgen, die bedingungslose Kapitulation vor einem Finanzminister, der im Prizip die Geschäfte des Wirtschaftsministers übernommen hat, zunehmende Entmündigung der Bürger durch EU Insititutionen. Wer braucht eine Partei, deren Inhalte denen einer leeren Tüte gleichen?

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