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Performance & Rendite: Fonds


02.05.2012 14:38
"Wahl zwischen Pest und Cholera"
Die Anleger selbst sollen über das Schicksal des SEB Immoinvest entscheiden. Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der DSW, hat eine klare Meinung zu diesem Thema: "Anleger sollten die hauchdünne Chance, die sie haben, unbedingt nutzen!"
Bild zum Artikel Marc Tüngler ist Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) 

boerse.ARD.de: Herr Tüngler, was raten Sie als Anlegerschützer den geplagten Immoinvest-Anteilseignern? Verkaufen oder Halten?

Marc Tüngler: Natürlich Verkaufen. Denn die Hängepartie, die Anlegern bei einem Halten ihrer Anteile droht, ist schon intensiv. Wer weiß schon, was da wirklich hinten rauskommt am Ende? Anleger sollten besser die hauchdünne Chance, die sie haben, unbedingt nutzen und eine Verkaufsorder einreichen!

boerse.ARD.de: Wenn aber alle so handeln…

Tüngler: … dann geht der Schuss natürlich nach hinten los und der Fonds wird abgewickelt. Auch wenn der Spruch schon sehr abgegriffen ist, selten hat er besser gepasst als in diesem Fall: Die Anleger haben beim SEB Immoinvest die Wahl zwischen Pest und Cholera. Das eigentliche Problem ist doch: Aller Wahrscheinlichkeit nach werden Anleger das Worst-Case-Szenario erleben – ganz egal wie sie sich individuell entscheiden. Der Fonds wird nicht geöffnet, sondern abgewickelt.

boerse.ARD.de: Gibt es denn irgendein Argument, das doch fürs Halten spricht?

Tüngler: Naja, wer sein soziales Gewissen befriedigen will, der sollte den Fonds natürlich halten. In manchen Medien heißt es auch, die Anleger wüssten bei einem Verkauf ja gar nicht, wo sie ihr vieles Geld dann investieren sollten. Das ist natürlich Unfug. Diese Art Stress wünschen wir jedem Anleger von Herzen.

boerse.ARD.de: Was bedeutet der Fall SEB Immoinvest für die Branche der Offenen Immobilienfonds?

Tüngler: Das ist natürlich einerseits ein eindeutig schlechtes Signal für die Branche, das ist ein Schuss vor den Bug. Anderseits bleibt zu hoffen, dass nun der Missbrauch dieser Anlageklasse endlich aufhört. Viele Anleger haben offene Immobilienfonds ja als quasi Tagesgeldkonto-Ersatz gesehen, also eine langfristige Anlageklasse zu kurzfristigen Zwecken missbraucht. Da hat jetzt zum Glück der Gesetzgeber einen Riegel vorgeschoben mit der eingeschränkten Verfügbarkeit des angelegten Kapitals.


Das Interview führte Angela Göpfert.

boerse.ARD.de wird im Laufe dieser Woche nochmals genau das Für und Wider eines Verkaufs des SEB Immoinvest aus der Perspektive der Privatanleger analysieren.

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