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Analyse & Strategie: Konjunktur


02.05.2012 10:53
Jetzt also auch noch Italien!
Werden die Märkte nach der griechischen Tragödie und der spanischen Grippe nun auch noch von der italienischen Krankheit heimgesucht? Die jüngsten Einkaufsmanager-Indizes verheißen jedenfalls nichts Gutes.
Quelle: pa/dpa vergrößernItalien - eines von vielen Euro-Sorgenkindern 

In Italien trübte sich die Stimmung laut der Markit-Umfrage äußerst kräftig ein um 4,1 Punkte auf 43,8 Zähler. Derart starke Rückgänge sind selten. Zudem liegt die Kennziffer nur noch knapp über dem spanischen Wert, der ebenfalls weiter nachgab. Auch am italienischen Arbeitsmarkt verdüstert sich die Lage zusehends.

Tiefe Rezession erwartet
Die Erwerbslosenquote stieg im März auf den Rekordwert von 9,8 Prozent: Höher war die Quote noch nie seit Beginn der monatlichen Arbeitslosenstatistik im Januar 2004. Kein Wunder also, dass selbst Ministerpräsident Mario Monti seine Prognose für die Entwicklung der Wirtschaftsleistung in diesem Jahr auf minus 1,2 von minus 0,4 Prozent nach unten korrigieren musste.

Italien kämpft mit Defizitproblemen und ist im Sog der schweren Haushalts- und Bankenkrise in Spanien wieder verstärkt ins Visier der Finanzmärkte geraten.

Auf dem falschen Fuß erwischt
Diese reagieren prompt auf die Veröffentlichung der Markit-Daten zu Italien: Der Dax, der zuvor noch bis auf 6.875 Punkte gestiegen war, muss einen Großteil seiner Gewinne wieder abgeben. Bei der runden Marke von 6.800 Punkten markiert der deutsche Leitindex sein vorläufiges Tagestief.

Auch die Gemeinschaftswährung gerät nach Veröffentlichung der Italien-Daten mächtig unter Druck: Der Euro fällt wie ein Stein unter die Marke von 1,32 Dollar. Hier liegt das vorläufige Tagestief bei 1,3162 Dollar.

Der Markit-Einkaufsmanagerindex ...

  • ... ist ein bewährter Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland und anderen Ländern der Eurozone. Er wird sowohl für das Verarbeitende Gewerbe als auch für die Dienstleistungsbranche erhoben und zu Beginn eines jeden Monats veröffentlicht. Seit 2008 wird der Markit-Einkaufsmanagerindex für die Eurozone vom gleichnamigen Marktforschungsinstitut ermittelt. Markit ist spezialisiert auf Konjunkturumfragen und -indikatoren und bezeichnet sich selbst als einen der "führenden Anbieter" globaler Wirtschaftsinformationen weltweit.

Nach unten korrigiert
Doch nicht nur die Neuigkeiten aus Italien, auch die endgültigen Daten für die Eurozone verheißen nichts Gutes. Demnach hat sich die Industriestimmung deutlich verschlechtert.

Der entsprechende Einkaufsmanagerindex sank im April um 1,8 Punkte auf 45,9 Zähler, wie das Forschungsinstitut Markit am Mittwoch in London mitteilte. Das vorläufige Ergebnis von Mitte April wurde damit leicht um 0,1 Punkte nach unten korrigiert.

Trendwende nicht in Sicht?
Das ist der schlechteste Wert seit knapp drei Jahren. Das Barometer entfernte sich damit zudem weiter von der 50-Punkte-Marke. Alles deutet damit auf eine Kontraktion der Wirtschaftsleistung in der Eurozone hin.

"Die Eurozone-Industrie ist im April noch tiefer in die Rezession geschlittert", sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Dass angesichts zunehmender Auftragsverluste so viele Stellen gestrichen wurden wie seit über zwei Jahren nicht mehr, deutet überdies darauf hin, dass die Branchenakteure so schnell nicht mit einer Trendwende rechnen."

Mehr Optimismus beim Ifo
Das Fatale daran: Die Schwäche ist dabei nicht mehr nur auf Krisenstaaten wie Spanien, Griechenland und Italien begrenzt. Lediglich in Österreich und Irland signalisiert das Barometer noch Wachstum.

Die Umfrage des Markit-Instituts steht in starkem Kontrast zum jüngsten Ifo-Geschäftsklimaindex. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer war im April den sechsten Monat in Folge geklettert, wozu zuletzt vor allem die Industrie beisteuerte.

ag
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