Der Fall liegt schon gut fünf Jahre zurück. De Beira Goldfields wurde als große Entdeckung gefeiert, mehrere Börsenbriefe priesen das vermeintliche Gold-Explorationsunternehmen als Erfolgsstory. Anleger ließen sich von der Euphorie leiten und kauften die Aktien. Später erlebten sie ein böses Erwachen: Sie waren Betrügern aufgesessen, so genannten Scalpern.
Wie Scalper arbeiten
Scalper decken sich zunächst zu Niedrigstkursen mit Aktien kleiner, meist unbekannter Unternehmen ein. Diese Firmen sind in der Regel völlig wertlos, meist handelt es sich nur um einen so genannten Mantel: Ein ernsthaftes Geschäft steckt nicht dahinter, soll auch gar nicht aufgebaut werden.
Scalper pushen diese Aktien in Börsenbriefen und Aktienforen, und stellen massive Kurssteigerungen in Aussicht. Unwissende Anleger greifen begeistert zu, kaufen die vermeintlichen Erfolgsunternehmen in der Hoffnung auf steigende Kurse. Die Kruse steigen auch tatsächlich allerdings nicht, weil das Unternehmen so gute Geschäfte macht, sondern weil die Anleger sie mit ihren Aktienkäufen in die Höhe treiben. Die Betrüger können ihre Aktien zu Höchstkursen absetzen.
Irgendwann kommen Zweifel, die Aktien stellen sich als wertlos heraus. Dann platzt die schillernde Seifenblase so wie bei De Beira. Anleger verloren Millionen. Bei De Beira betrug der Schaden rund 47 Millionen Euro.
Solche Aktien-Pusher und unseriöse Börsenbriefe sind nicht einfach nicht totzukriegen. Immer wieder gelingt es ihnen, Anleger zu betrügen. Die Betrüger können meist nicht dingfest gemacht werden. Das Geld ist meist unwiederbringlich verschwunden.
Zehn Millionen gefunden
Bei De Beira gibt es jetzt aber Hoffnung für geprellte Anleger. "Im Gegensatz zu den meisten anderen Fällen könnten die Betroffenen hier zumindest einen Teil ihres Geldes wiedersehen", sagt Peter von Woedtke von der Kanzlei von Woedtke & Partner. Es gebe Hinweise von der Staatsanwaltschaft, "dass weitere zehn Millionen Euro aufgetaucht sind".
Betroffene Investoren müssen sich allerdings beeilen. "Sollte es der Staatsanwaltschaft gelingen, das Geld zu bekommen, wird sie es nach dem so genannten Prioritätsprinzip verteilen", erläutert der Anwalt. Das heißt: Diejenigen, die sehr früh aktiv geworden sind und rechtliche Schritte eingeleitet haben, haben die besten Chancen. "Wer bisher noch untätig war, sollte spätestens jetzt agieren. Wer nichts tut, wird am Ende leer ausgehen", warnt von Woedtke.
Zum Kauf von De Beira hat damals übrigens der "Bullvestor" von Helmut Pollinger empfohlen, andere Werber waren "Börsenspion", "Commodity Stock Investor", "Blue Sky Level", Markus Frick, "Rohstoffraketen" und selbst "Focus Money".
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