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Sparkurs: Siemens konkretisiert Verkaufspläne für Sparten

Quelle: Handelsblatt Online

Der Siemens-Konzern hat zwei Investmentbanken mit dem Verkauf mehrerer Geschäftsfelder beauftragt. Ab dem zweiten Quartal sollen die Geldinstitute Käufer für die Sparten finden. Das ist Teil von Siemens' Sparprogramm.

Siemens will mehrere Sparten des Konzerns verkaufen. Das berichten mehrere Banker übereinstimmend. Quelle: dpa
Siemens will mehrere Sparten des Konzerns verkaufen. Das berichten mehrere Banker übereinstimmend. Quelle: dpa

FrankfurtDie Verkaufspläne von Siemens für mehrere Sparten nehmen Finanzkreisen zufolge konkrete Formen an. Im zweiten Quartal sollen die Verkaufsprozesse für die verlustreiche Solar-Sparte, den Bereich Verkehrssteuerungssysteme, das Geschäft mit Gepäck-Sortieranlagen und die Postautomatisierung starten, wie mehrere Banker der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Der Münchener Konzern habe jetzt Aufträge an zwei Investmentbanken vergeben: Morgan Stanley soll Siemens Solar und die Verkehrssteuerung an den Mann bringen, Citi das Geschäft mit Sortieranlagen und Gepäckbändern.

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Goldman Sachs hat die Aufgabe, die Wassertechnik loszuschlagen, wie schon Ende Januar bekanntgeworden war. Rothschild soll Käufer für die Sicherheitssparte suchen.

Siemens-Chef Peter Löscher will die Gewinnmargen steigern und hat dem Konzern ein radikales Sparprogramm verschrieben. Im Zuge dessen sollen Standorte zusammengelegt, Stellen gestrichen und unprofitable Geschäftsfelder abgestoßen werden. Neben den genannten Sparten und der Leuchtmittel-Tochter Osram, die an die eigenen Aktionäre verschenkt wird, könnten weitere Bereiche auf die Verkaufsliste kommen. Als Kandidaten dafür werden auch die Sicherheitstechnik mit Sitz in Schweden gehandelt, aber auch die Gebäudetechnik, die häufig mit der ausgegliederten Osram zusammenarbeitet.

Besonders von den Verkaufsplänen betroffen ist der Sektor Infrastruktur & Städte (I&C). Das Großsegment gibt es erst seit 16 Monaten, nach dem Willen der Siemens-Spitze sollte es sich als Ausrüster für Städte, Verkehrstechnik und Energieverteilung an der Weltmarktspitze etablieren. Mittlerweile bezeichnen es Investoren aber als „Resterampe“.

Im Automatisierungsgeschäft für Briefe, Pakete und Gepäck setzt Siemens mit 3600 Mitarbeitern rund 900 Millionen Euro um. Dafür interessieren könnten sich den Kreisen zufolge der US-Konzern Pitney Bowes, die französische Northrop-Grumman-Tochter Solystic und die niederländische Vanderlande. Das Geschäft könnte vor dem Verkauf auch aufgespalten werden. Die Brieflogistik-Sparte, die die Post in Deutschland und den USA zu ihren Kunden zählt, profitiert vom wachsenden Online-Versand. Gepäckbänder und -software von Siemens laufen weltweit an mehr als 300 Flughäfen. Unter Verkehrssteuerung versteht Siemens Systeme zur Lenkung des Verkehrs auf der Straße und in Parkhäusern; die Sparte setzt 300 Millionen Euro im Jahr um.

Die Wasseraufbereitungstechnik mit einer Milliarde Euro Umsatz und rund 600 Mitarbeitern hat sich Siemens in knapp zehn Jahren teuer zusammengekauft. Das Segment ist vor allem in den USA aktiv. Experten erwarten daher, dass sich vor allem die US-Rivalen Xylem und Pentair für die Siemens-Sparte interessieren dürften. Daneben rechnen Insider mit Interesse aus Fernost, wo es derzeit die größten Wachstumsraten gibt.

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