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Platz 10: In Dresden, im Bild das ehemalige Fabrikgebäude der Zigarettenfabrik Yenidze, zahlen Interessenten für eine Eigentumswohnung pro Quadratmeter 950 Euro.
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Platz 9: Bekannt für Politklüngel und Hochdeutsch: In Hannover, hier die Georgstraße, kostet eine Eigentumswohnung laut IVD 1.000 Euro pro Quadratmeter.
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Platz 8: Für eine Eigentumswohnung in Ost-Berlin muss ein Käufer 1.400 Euro pro Quadratmeter aufbringen ...
Platz 7: ... für eine Eigentumswohnung im Westen der Stadt noch etwas mehr. Hier kostet der Quadratmeter 1.500 Euro.
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Platz 6: In Köln, im Bild die Schildergasse, bezahlen Käufer einer Eigentumswohnung 1.500 Euro für den Quadratmeter.
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Platz 5: "Mainhattan" dürfte auch dank der vielen Banker ein teures Pflaster sein: In Frankfurt zahlt man pro Quadratmeter 1.550 Euro für eine Eigentumswohnung.
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Platz 4: Wer "Hamburg, meine Perle" als Einwohner singen will, sollte Geld mitbringen - pro Quadratmeter liegt der Preis für eine Eigentumswohnung bei 1.750 Euro.
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Platz 3: Die Königsallee ist die bekannteste Einkaufsstraße in Düsseldorf. Eine Eigentumswohnung in der NRW-Hauptstadt kostet 1.900 Euro pro Quadratmeter.
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Platz 2: Mit einem Quadratmeterpreis von 2.100 Euro für eine Eigentumswohnung ist die Schwabenmetropole Stuttgart die zweitteuerste Stadt Deutschlands.
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Platz 1: Es dürfte nicht nur am Oktoberfest liegen - München ist Deutschland teuerste Stadt. In der bayrischen Landeshauptstadt kostet eine Eigentumswohnung pro Quadratmeter stolze 2.850 Euro.
Das schöne Schöneberg ist nur des Schrecklichen Anfang. Jan-Marco Luczak weiß nicht, wann genau es damit anfing, es spielt jetzt auch keine Rolle mehr. Es ist einfach da, das Thema. Im Büro sowieso, aber auch in vielen Gesprächen mit Freunden, mit Bekannten, mit Wählern, er ist ja schließlich vom Fach. Immer geht die gleiche Klage: Alles so schwierig, alles so begehrt. Die Suche – sie dauert. Was da manchmal angeboten wird! Und die Preise – ach, hör doch auf!
Luczak sitzt für die CDU im Deutschen Bundestag, und sein Wahlkreis Tempelhof-Schöneberg wurde vom Wirbel auf dem Wohnungsmarkt erfasst. Berlin, das so gerne eine ganz große Weltmetropole sein möchte, erlebt wenigstens bei den Mietpreisen schon mal den ganz großen Rausch. Arme Hauptstadt, das war einmal: Immobilien kosteten hier Ende 2012 im Schnitt rund 15 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Mieten stiegen um neun Prozent. In manchen der gepflegten, ruhigen und gut gelegenen Altbauzüge Schönebergs sind die Preise sogar noch viel extremer geklettert.
Die Wahrheit ist viel härter
Kaum eine Bürgersprechstunde Luczaks vergeht jetzt ohne Fragen und Klagen. Er ist Mietrechtsexperte seiner Fraktion, wann immer er in Talkshows dazu Stellung bezieht, kommen die Briefe. Zum Beispiel jener aus München. Der Absender empört sich darin über Provisionen, die abgezockte Vermieter mittlerweile selbst verlangen, "quasi als kleines Bestechungsentgelt, da ja kein Makler im Spiel war".
Die Wirklichkeit ist viel härter als die Debatten im Parlament. Die einen finden kein Dach überm Kopf, die anderen müssen immer mehr dafür bezahlen. Studenten in Hamburg schlafen in Turnhallen auf Gymnastikmatten, in Nordrhein-Westfalen werden leere Polizeistationen umfunktioniert. Egal, welche Großstadt: Die Mieten steigen seit mehreren Jahren. In München müssen mittlerweile mehr als zwölf Euro pro Quadratmeter kalt bezahlt werden – die Prognosen sagen: Bald sind es mehr als 13. Luczak ist sich sicher: "Das wird ein Wahlkampfthema." Explodierende Mieten und luxuriöse Neubauten, Ärger über Makler und Wohnungsnot, all das hat das Potenzial, im Bundestagswahljahr eine alte soziale Frage neu zu stellen: Was müssen vier Wände kosten, bevor die Politik zur Rettung schreitet?
Parteien streiten um die Mieter
Deutschland ist schließlich – verglichen mit den europäischen Nachbarn – ein Mieterland. Hinter mehr als jeder zweiten Wohnungstür leben potenziell betroffene Wähler, da will sich niemand eine zu ruhige Hand nachsagen lassen. Schwarz-Gelb hat deswegen noch kurz vor Weihnachten eine Mietrechtsnovelle vorgelegt, samt einer im Hauruckverfahren verschärften Preisbremse für Bestandsmieten. Das, sagt Luczak, sei angesichts der Lage in Boombezirken wie seinem "gut und richtig". In den Ländern bereiten SPD-geführte Regierungen über den Bundesrat eigene Mieterschutz-Initiativen vor. Und der sozialdemokratische Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat das Thema zu einem seiner zentralen Wahlkampfschlager auserkoren: Bei Mieten und Wohnen soll die soziale Gerechtigkeit zu ihrem Recht kommen. Und er selbst zu Treffern gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel.