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Ifo-Index steigt weiter: Kommt jetzt die Konjunkturwende?

Der Ifo-Geschäftsklimaindex, der wichtigste Frühindikator für die deutsche Konjunktur, ist im Januar zum dritten Mal in Folge gestiegen. Er legte überraschend deutlich von 102,4 auf 104,2 Punkte zu.

Was die Unternehmen für 2013 planen und welche Risiken sie für die Konjunktur sehen.*

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* Umfrage des ifo Instituts unter knapp 600 Unternehmen aus Industrie, Bau, Handel und Dienstleistungen im Dezember 2012, Differenz zu 100: keine Angabe
** Mehrfachnennungen möglich

Die deutschen Firmen starten optimistisch ins neue Jahr: Der Ifo-Geschäftsklimaindex stieg im Januar deutlich stärker an als erwartet. Der wichtigste Frühindikator für die Wirtschaftsentwicklung verbesserte sich gegenüber dem Vormonat um 1,8 Zähler auf 104,2 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag mitteilte. Experten hatten mit einem Plus von 0,6 Punkten gerechnet. Nach dem dritten Anstieg in Folge steht der Indikator nun auf dem höchsten Wert seit Juni 2012.

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Die Anleger spekulierten offenbar auf einen solchen Anstieg und ließen den Dax kurz vor Veröffentlichung des Konjunkturbarometers auf ein neues Fünfjahreshoch von 7843 Punkten ansteigen. In der Folge lag der Aktienindex immer noch rund ein Prozent im Plus.

Finanzexperten optimistisch Gesteigerte Zuversicht bei Experten

Der Optimismus von Finanzmarktexperten für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland ist weiter gewachsen: Der ZEW-Index stieg im Januar um 24,6 Punkte auf 31,5 Zähler. Das ist der höchste Wert seit Mai 2010.

Finanzexperten optimistisch : ZEW-Konjunkturbarometer steigt auf Höchststand seit Mai 2010

"Die deutsche Wirtschaft startet hoffnungsvoll ins neue Jahr", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn. Die aktuelle Geschäftslage bewerteten die Unternehmen nach einem Rückgang im Dezember wieder positiver, und die Aussichten auf die kommende Entwicklung hätten sich deutlich verbessert. Carsten Brzeski, Ökonom der belgischen ING Bank, sprach von einem "bemerkenswerten" Plus bei den Erwartungen. Dieser Wert verbesserte sich um 2,5 auf 100,5 Punkte. Bei der Lage gab es ein Plus von 0,9 auf 108,0 Zähler. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer war nach sechs Rückgängen in Folge im November und Dezember wieder gestiegen. Banken-Volkswirte hatten den weiteren Anstieg im Januar erwartet und sehen jetzt das Signal für eine Trendwende.

Konjunkturindikatoren

  • ZEW-Konjunkturerwartungen

    Der vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) herausgegebene Index beruht auf der Befragung von 350 Analysten und Finanzmarktexperten. Sie geben dabei ihre Einschätzung über die künftige Wirtschaftsentwicklung ab. Der Index zur mittelfristigen Konjunkturentwicklung ergibt sich aus der Differenz der positiven und negativen Erwartungen über die künftige Wirtschaftsentwicklung. Er wird zur Monatsmitte erhoben.

  • ifo-Index

    Der international beachtete Index basiert auf einer Befragung von etwa 7000 Unternehmen aus Bau, Einzelhandel und Industrie. In einem Fragebogen beurteilen sie ihre gegenwärtige Geschäftslage sowie die Erwartungen für die Zukunft. Beide werden im Geschäftsklima zusammengefasst. Der Index ergibt sich aus dem Saldo der Antworten "gut" und "schlecht".

  • Einkaufsmanagerindex

    Wird von der britischen Forschergruppe Markit erhoben. Er beruht für Deutschland auf Umfragen unter Einkaufsmanagern von 500 repräsentativ ausgewählten deutschen Industrieunternehmen. Bestandteile des Index sind Auftragseingänge, Preise und Beschäftigung. Der Index hat einen relativ kurzen Vorlauf gegenüber der Produktion.

  • Geldmenge (M1)

    Umfasst den Bargeldumlauf und die Sichteineinlagen, wie zum Beispiel Sparbücher. Da die in M1 enthaltenen Bestandteile direkt für Transaktionen zur Verfügung stehen, deutet ein Anstieg darauf hin, dass die Kaufbereitschaft der Konsumenten und Unternehmen steigt. Der Indikator hat einen Vorlauf von zwei bis drei Quartalen.

     

  • Baltic Dry Index (BDI)

    Der BDI ist ein Preisindex für die Verschiffungskosten wichtiger Rohstoffe wie Stahl, Eisenerz, Kohle und Getreide auf Standardrouten. Er wird durch das Angebot an frei stehendem Schiffsladeraum und die Hafenkapazitäten beeinflusst. Da Rohstoffe als Vorprodukte am Anfang der Wertschöpfungskette stehen, ist der BDI ein guter Frühindikator für die Weltkonjunktur.

  • GfK-Konsumklimaindex

    Der Index des Nürnberger Marktforschungsinstituts GfK prognostiziert die Veränderung der monatlichen privaten Konsumausgaben. Hierfür werden 2000 repräsentativ ausgewählte Personen nach ihren Einkommens- und Konjunkturerwartungen befragt.  

     

Sinn: "Der Optimismus kehrt zurück"

Angeschoben wird der Ifo-Index vor allem von den Industriefirmen, die nochmals von einer besseren Lage berichten und auch äußerst positiv in die Zukunft blicken. "Der Optimismus kehrt zurück", erläuterte Sinn. Auch die Kapazitätsauslastung sei nach drei Rückgängen in Folge wieder gestiegen, fügte der Ifo-Präsident hinzu.

Im Bauhauptgewerbe legte der Geschäftsklimaindex ebenfalls zu. Vor allem die guten Aussichten sorgten für einen deutlichen Zuwachs. Zuletzt waren die Baufirmen im März 2012 so zuversichtlich. Im Handel fällt die Bilanz dagegen nicht so gut aus: Zwar bewerteten die Einzelhändler ihre aktuelle Lage ein wenig besser, die Erwartungen blieben jedoch unverändert. Die befragten Großhändler schätzten sowohl die momentane Situation als auch die kommenden Geschäfte schlechter ein als im Dezember. Für die Erhebung befragt das Ifo-Institut monatlich etwa 7000 Firmen.

Auch die Finanzmarktexperten beurteilten zuletzt die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland besser. Der Index des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) stieg im Januar auf den höchsten Wert seit Mai 2010.

WiWo-Redakteure in Davos

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