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Weltwirtschaftsforum: Für Angela Merkel wird's in Davos frostig

von Tim Rahmann

Beim 43. Weltwirtschaftsforum kommen Politiker, Wirtschaftsbosse und Ökonomen zusammen. In den Diskussionen zur Schuldenkrise wird sich die Bundeskanzlerin heftiger Kritik erwehren müssen.

Das 43. Weltwirtschaftsforum findet in diesem Jahr unter dem Motto "Resilient Dynamism" (Widerstandsfähige Dynamik) in Davos statt. Beim wichtigsten Wirtschaftstreffen der Welt wird es an großen Namen nicht mangeln. Quelle: dpa
Das 43. Weltwirtschaftsforum findet in diesem Jahr unter dem Motto "Resilient Dynamism" (Widerstandsfähige Dynamik) in Davos statt. Beim wichtigsten Wirtschaftstreffen der Welt wird es an großen Namen nicht mangeln. Quelle: dpa

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Angela Merkel sollte sich warm anziehen. Die Bundeskanzlerin nimmt wie in den Vorjahren am Weltwirtschaftsforum in Davos (Schweiz) teil, das am Dienstagabend eröffnet wird und bis Samstag dauert. Beim wichtigsten Wirtschaftstreffen der Welt, das 43. seiner Art, wird Merkel nicht nur mit Temperaturen von bis zu Minus elf Grad bei heftigem Schneefall konfrontiert. Die CDU-Politikerin wird sich aller Voraussicht nach auch heftige Kritik für ihren Umgang mit der Schuldenkrise erwehren müssen.

Die skurrilsten Fakten zu Davos:

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Quelle: Reuters

Am Donnerstag steht der Gipfeltag ganz im Zeichen der Euro-Krise. Die Regierungschefs von Italien und den Niederlanden, Mario Monti und Mark Rutte, EZB-Präsident Mario Draghi und IWF-Chefin Christine Lagarde – aber auch Deutschland-Kritiker wie Ökonom Joseph Stiglitz und Börsen-Guru George Soros (am Samstag) werden neben der Bundeskanzlerin über Ursachen und Lösungsoptionen der Schuldenkrise streiten.

Kritik am Sparkurs der Deutschen ist dabei programmiert. Bereits im Vorjahr moserte Soros, die Bundesregierung diktiere eine Politik, "die in eine Schuldenspirale mit deflationären Folgen" führe. Deutschland setze Euro-Krisenstaaten unerreichbare Sparziele, verweigere ihnen gleichzeitig Schutz vor den Finanzmärkten und bringe sie damit gegen sich auf.

+++Davos Diary+++ US-Ökonom Eichengreen fordert Bankenunion

Das Weltwirtschaftsforum in Davos startet. Für die WirtschaftsWoche vor Ort sind Roland Tichy, Sebastian Matthes und Tim Rahmann. Sie berichten laufend aktuell und bieten spannende Einblicke hinter die Kulissen.

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Den Schutz vor den Finanzmärkten, von deren Würgegriff Investor Soros im Übrigen sehr gut profitiert, liefert inzwischen die Europäische Zentralbank, die im Zweifelsfall im großen Stil Staatsanleihen der Pleitekandidaten aufkaufen will. Es wird spannend zu beobachten sein, ob die gefährliche Geldpolitik der Frankfurter Währungshüter in Davos einhellig gelobt wird – oder ob die Gefahren, Stichworte: Gefährdung der Unabhängigkeit der EZB, Inflation, diskutiert werden.

Neben der europäischen Schuldenkrise möchte Weltwirtschaftsforum-Gründer Klaus Schwab mit den 2.600 Vertretern aus Politik und Wirtschaft vor allem über Russland, die Globalisierung und Protektionismus sprechen. Das offizielle Motto des 43. Weltwirtschaftsforums heißt sehr offen formuliert "Resilient Dynamism" (Widerstandsfähige Dynamik).

9 KommentareAlle Kommentare lesen
  • 23.01.2013, 12:16 UhrBaerbel

    Monti, Draghi, Soros allein diese Namen lassen ja schon aufhorchen, und da zwischen Merkel die diesen Herren keinesfalls gewachsen ist !

    Das lässt nichts Gutes erahnen .

  • 23.01.2013, 10:28 Uhrwulff

    Natürlich werden die Finanzhaie das gefährliche und unverantwortliche Spiel der EZB positiv bewerten, denn die Goldmänner und Soros profitieren von dem Wahnsinn.

    Erkennbar ist auf jeden Fall, daß Murksel mit dieser Aufgabenstellung klar überfordert ist und daß die Weichenstellung für unsere Enteignung schon von Helmut dem Großen und in der Nachfolge vom lupenreinen GAZ-Gerd und seinem Politbüro gelegt wurde.

    Was man natürlich Murksel jetzt schon vorwerfen kann, ist, daß sie in 20 Rettungsschirm-Sitzungen nicht deutsche Interessen, sondern die der EU-Pleitegeier vertreten hat.

    Ein klarer Fall von Unfähigkeit für das höchste deutsche Regierungs-Amt!

    Das Problem ist nur: Wenn Rot-Grün an die Macht kommen sollte, dann beschleunigt sich der Prozeß des deutschen Untergangs.

    Denn dann haben wir sofort die perfekte Transfer-Union mit Eurobonds und 27%iger Haftung an den 10 Billionen Euroschulden.

  • 23.01.2013, 10:24 UhrMatthes

    Kritik für ihren Umgang mit der Schuldenkrise?
    Kritik am Sparkurs der Deutschen?
    Ja, das hätte sich Frau Merkel sparen können, hätte sie sich nicht von Brüssel aufs Eis der Rettungsschirme locken lassen. Jetzt herrschen nicht nur Kritik, sondern Missbrauch und Erpressung. Der deutsche Steuerzahler ist der Dumme und er soll noch weiter ausgequetscht werden. Das muss er sich nicht gefallen lassen und Merkel sollte entsprechend argumentieren!

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