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Polarisiert gern- und machte Mitte August mit Facebook-Aktien Kasse: Der Finanzinvestor Peter Thiel. Seine Papier waren am Ende pro Stück nur noch noch zwischen 19,27 und 20,69 Dollar wert. Insgesamt bekam er dafür rund 400 Millionen Dollar. Thiel hatte im Jahr 2004, als das Netzwerk noch ganz am Anfang stand, 500 000 Dollar in das Unternehmen gesteckt und dafür einen Anteil von rund zehn Prozent bekommen.
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Mark Zuckerberg
Der Facebook-Gründer Mark Zuckerberg kontrolliert fast 60 Prozent der Stimmrechte an Facebook. Auch nach Börsengang wird sich daran nichts ändern. An seinem Aktienbestand allerdings schon: Um Steuern zu bezahlen, will sich Zuckerberg von 30 Millionen seiner derzeit 533,8 Millionen Aktien trennen. Bei einem Ausgabekurs von 35 Dollar pro Aktie wäre sein verbliebener Anteil 17,6 Milliarden Dollar wert.
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Dustin Moskovitz
Der ehemalige Mitbewohner Zuckerbergs und Mitbegründer von Facebook verließ das Unternehmen bereits 2008. Dennoch behielt er seinen Anteil von 7,8 Prozent. Auch nach Börsengang wird er sich nicht von seinen 133,7 Millionen Aktien trennen, die mit 35 Dollar je Aktie bis zu 4,7 Milliarden Dollar wert sein werden. Damit bleibt Moskovitz nach Angaben des "Forbes Magazine" jüngster lebender Self-made-Milliardär.
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Sheryl Sandberg
Sheryl Sandberg navigierte Facebook zum Global Player: Die Mutter zweier Kinder gilt als die wichtigste Architektin der Milliardenumsätze des sozialen Netzwerks. Zusammen mit bald fällig werdenden Optionen und Aktien im Wert von 1,4 Milliarden Dollar wird sie der Börsengang zur Milliardärin machen.
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Sean Parker
Der Gründer von Napster ist auch nach seinem Rausschmiss bei Facebook gut im Geschäft. Wegen Kokainbesitzes musste Parker, damals Facebooks erster Präsident, das Unternehmen verlassen. Seine 69,6 Millionen Aktien behielt der „Bad Boy“ allerdings. Und kann sich nun über einen Wert von 2,4 Milliarden Dollar freuen.
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Yuri Milner
Der russische Internet-Investor der Firma DST wird mit dem Börsengang Facebooks richtig Kasse machen: Er will ein Fünftel seines Aktienbestands von derzeit 131,3 Millionen verkaufen und daran knapp eine Milliarde Dollar verdienen. Der teure und späte Einstieg bei Facebook hat sich damit auf alle Fälle bezahlt gemacht.
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Accel Partners & James Breyer
Zusammen mit der Investmentfirma Accel Partners war James Breyer (r.) einer der ersten Geldgeber Facebooks: 12,7 Millionen Dollar investierten die Partner 2005 in das soziale Netzwerk. Mit 201,34 Millionen Aktien hat sich dieses Investment auf jeden Fall gelohnt. Zum Börsengang planen die Geldgeber jetzt 38,2 Millionen Aktien davon zu verkaufen – und würden damit 1,34 Milliarden Dollar einstreichen. - Bild: dapd
Der irische Musiker Bono (Sänger der Band U2) kaufte sich mit seiner Firma Elevation Partners für 176 Millionen Dollar bei Facebook ein. Die Private-Equity Firma hält 2,3 Prozent von Facebook. Nach der IPO sind diese Anteile nun 1,65 Milliarden Dollar wert. Bono ist jetzt der reichste Musiker der Welt - noch vor Paul McCartney.
Der Börsenprospekt ist angepasst, ein hübsches Video über die „Mission“ von Facebook ist ins Netz gestellt: Statt fünf Milliarden Dollar will Mark Zuckerberg, Gründer und Chef des weltweit größten sozialen Online-Netzwerks, nun mit dem Börsendebüt an der Nasdaq in New York am 18. Mai knapp zwölf Milliarden Dollar einnehmen. Um die zu erlösen, will der 27-jährige für eine Facebook-Aktie bis zu 35 Dollar verlangen. Am oberen Ende der Preisspanne, die bei 28 Dollar beginnt, wäre Facebook dann mit 95,9 Milliarden Dollar bewertet. Das entspräche rund dem 100-fachen geschätzten Gewinn dieses Jahres oder dem 15-fachen Jahresumsatz 2012. Zum Vergleich: Google kostet an der Börse 200 Milliarden Dollar und hat 50 Milliarden Dollar Cash auf der hohen Kante. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei 14, der Unternehmenswert zum Umsatz bei einem Faktor von vier.
Annähernd 100 Milliarden Dollar sind verdammt happig für ein Unternehmen wie Facebook, das nicht so recht weiß, wie es in Zukunft eigentlich mehr Umsatz einfahren will und gleichzeitig beteuert, es wolle sein Angebot im Web für alle Menschen nach wie vor kostenlos anbieten. Ohne mit der Wimper zu zucken, sagt Finanzchef David Ebersman im Video zum Börsengang, Facebook wolle zukünftig das mobile Angebot ausweiten, auch wenn nicht klar sei, wie das mehr Umsatz – wenn überhaupt welchen – bringe könne. Na, das ist ja eine tolle Perspektive für Anleger. „Vielleicht sollte Facebook die schlingernde Mobilfunkfirma RIM kaufen“, unkt ein Analyst.
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Facebook
Mit den Unterlagen zum Börsengang hat Facebook Anfang Februar zum ersten Mal ausführliche Zahlen zu seinem Geschäft veröffentlicht. Daraus ist zu entnehmen, dass das Unternehmen schon seit Jahren profitabel ist: 2011 gab es eine Milliarde Dollar Gewinn, im Jahr davor 606 Millionen und 2009 auch schon 229 Millionen Dollar. Im Jahr 2008 lag der Verlust bei 56 Millionen Dollar und 2007 bei 138 Millionen Dollar.
- Facebook ist inzwischen ein außerordentlich lukratives Geschäft. Den Milliardengewinn 2011 schaffte das Online-Netzwerk mit nur 3,7 Milliarden Dollar Umsatz.
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Facebook
Mark Zuckerberg wird Facebook auch nach dem Börsengang fest im Griff haben. Er hält Aktien der Klasse B, die zehn Stimmen haben, während Anleger beim Börsengang nur A-Klasse-Aktien mit einer Stimme bekommen werden. Damit wird Zuckerberg auch in Zukunft ein geringer Anteil reichen, um sein Unternehmen zu kontrollieren.
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Groupon
Der Internet-Gutscheindienst Groupon gab zum Börsenstart Anfang November 2011 insgesamt 35 Millionen Aktien zum Preis von 20 Dollar aus. In den ersten Handelsminuten schoss der Kurs der Aktie um fast 50 Prozent in die Höhe. Groupon gab 35 Millionen Anteilsscheine aus, das waren mehr als zunächst geplant. Auch der Preis lag über den zunächst angekündigten 16 bis 18 Dollar. Nach einem Absturz bis auf 15 Dollar im November 2011 notiert die Aktie mit über 20 Dollar Anfang Februar wieder über dem Ausgabepreis.
Insgesamt nahm Groupon mit dem Aktienverkauf damit 700 Millionen Dollar (knapp 510 Millionen Euro) ein. Das war der größte Börsengang eines Internetkonzerns in den USA seit dem Start des Internetriesen Google am New Yorker Aktienmarkt. Groupon war im November 2008 in Chicago gegründet worden und ist heute in mehr als 140 Ländern aktiv.
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LinkedIn
Das Karriere-Netzwerk LinkedIn startete im April 2011 mit massiven Kursaufschlägen am Markt. Mit dem zwischenzeitlichen Höchstpreis von gut 90 Dollar war das Internet-Unternehmen an seinem ersten Börsentag rund 8,6 Mrd. Dollar wert (sechs Mrd. Euro), zeitweilig stieg sie sogar auf über 121 Dollar. Doch es ging auch wieder bergab. Anfang Januar 2012 kostete die Aktie etwas über 72 Dollar und liegt damit über dem Ausgabepreis von 45 Dollar.
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Twitter
Obwohl die Nutzung von Twitter in letzter Zeit zurückgegangen ist, erwägt der Internet-Kommunikationsdienst den Gang an die Börse. Firmen-Mitbegründer Biz Stone wolle 2012 zunächst aber erst den Umsatz kräftig ankurbeln, sagte er bei einer Veranstaltung in Oxford.
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Zynga
Der Spiele-Anbieter Zynga wurde im Jahr 2007 gegründet und erlangte schnell wachsende Beliebtheit mit browserbasierten Computerspielen, die innerhalb von sozialen Netzwerken wie beispielsweise Facebook enorme Verbreitung finden. Bekannt Beispiele sind "Farmville" oder "Cityville". Am 16. Dezember 2011 war es dann soweit: Das Unternehmen ging an die Börse. Die Zynga-Aktie kann am ersten Tag nicht den Ausgabepreis von zehn Dollar halten. Gründer und Chef Mark Pincus wirbt bei Investoren um langfristiges Vertrauen. Nach einem zwischenzeitlichen Tief unter acht Dollar hat sich das Papier inzwischen wieder über den Ausgabepreis gekämpft, Anfang Februar notiert es bei 10,60 Dollar.
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Yelp
Das US-Portal Yelp steckt noch - wie viele andere Online-Firmen - in den roten Zahlen. In den ersten neun Monaten 2011 gab es einen Verlust von 7,6 Millionen Euro bei Umsätzen von 58,4 Millionen. Pro Monat besuchen etwa 63 Millionen Nutzer die Website. Auch Yelp strebt an die Börse, im November hat das Unternehmen einen Antrag aud Bör4sennotierung gestellt - den genauen Termin jedoch offen gelassen. Das Geld aus dem Börsengang soll laut Prospekt für den Geschäftsbetrieb verwendet werden.
Bei dem US-Portal können Nutzer Restaurants und Bars bewerten, in Deutschland bietet etwa Qype eine ähnliche Plattform an. Zu den größten Risikofaktoren gehört die hohe Abhängigkeit von Suchmaschinen wie Google, Bing, Yahoo oder Ask.com.
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Yandex
Ende Mai 2011 erlöste die führende russische Suchmaschine Yandex bei der Aktienplatzierung in den USA 1,3 Milliarden Dollar. Zum Ausgabepreis von 25 Dollar war das Unternehmen acht Milliarden Dollar wert. Nachdem der Kurs zwischenzeitlich auf mehr als 40 Dollar stieg, liegt die Aktie Anfang Februar 2012 mit etwa 19 US-Dollar wieder unter dem Ausgabepreis.
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Pandora
Das Internet-Radio hat noch nie Gewinn gemacht, es brachte zum Börsenstart Mitte Juni 2011 aber 2,6 Milliarden Dollar auf die Waage. Die Anleger trieben die Wert zunächst sogar auf 3,6 Milliarden Dollar hoch, doch schnell setzte auch die Ernüchterung ein: Schon am zweiten Tag an der Börse fiel die Aktie deutlich unter den Ausgabepreis von 16 Dollar. Anfang Februar kostet sie etwas über zwölf Dollar.
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Google
Facebook wird bei seinem Mega-Börsengang besonders am großen Rivalen Google gemessen, der seine Anteile 2004 auf den Markt bringt. Bei einem Ausgabekurs von 85 Dollar nahm Google rund 1,9 Milliarden Dollar ein - der bisher größte Internet-Börsengang. Der erste Kurssprung fiel mit 20 Prozent zwar vergleichsweise moderat aus - dafür steht der Kurs Anfang Februar 2012 bei gut 580 Dollar, der Internet-Konzern ist damit fast 190 Milliarden Dollar wert.
Aber so wie es derzeit aussieht, kriegt Facebook-Chef Zuckerberg was er will – die blinde Gier der Investoren scheint unermesslich. „Die machen offenbar einfach die Augen zu und kaufen“, sagt Joe Terranova von der Investment-Firma Virtus Investment Partners. Ihm gefalle das alles gar nicht, was er so an der Wall Street hört. „Das ist mir alles zu euphorisch, zu enthusiastisch. Ich frage mich, wie viele Investoren von Apple zu Facebook wechseln werden in dem ganzen Hype um das soziale Netzwerk.“ Falls sie von Apple Abstand nähmen, würde er trotzdem Apple kaufen statt Facebook. Der PC- und iPhone-Hersteller hätte mehr Wachstumspotential als das soziale Netzwerk.
Seit Wochen dreht sich an der Wall Street fast alles um den Facebook-Börsengang. Jedes Wörtchen aus der Firmenzentrale in Menlo Park, Kalifornien wird auf die Goldwaage gelegt und hin und her gewogen. Der ganze Hype um das Webunternehmen fühlt sich an wie in den besten Dotcom-Boom-Zeiten Ende der 90er Jahre.
Vor acht Jahren von Zuckerberg in seiner Studentenbude gegründet, ist Facebook eine Story, wie sie die Amerikaner lieben: Von Null zum Milliardär, zum größten Online-Netzwerk der Welt mit immerhin 900 Millionen Kunden. Das zieht, das lockt, das fasziniert – da wollen die Investoren dabei sein.
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