Fünf Minuten redete der Musiker Sven Regener im März über das Urheberrecht. Offensichtlich aufgebracht sprach er davon, das Urheberrecht sei inzwischen leider "uncool", und äußerte seine Wut angesichts einer Debatte, mit der Künstlern "ins Gesicht gepinkelt" werde. Für ihn sei es eine Frage von "Respekt und Anstand", Inhalte nicht zu kopieren, sagte Regener im Interview mit dem Zündfunk von Bayern 2 und nannte es eine Unverschämtheit, dass Google viel Geld verdiene, aber nicht bereit sei, für auf YouTube abgespielte Videos den Künstlern Geld zu zahlen.
Der Mitschnitt des Interviews erhielt viel Zustimmung und Kritik. Schließlich sehen sich alle kreativen Branchen angesichts der technischen Entwicklungen vor einer großen Herausforderung. Da es so einfach ist, digitale Inhalte zu kopieren, haben die Rechteverwerter die Verbreitung von Werken nicht mehr unter Kontrolle, auch viele Urheber fürchten um ihre Einnahmen. Regener ist einer davon. Kernpunkt dieser Debatte ist das Urheberrecht – und die Suche nach neuen Geschäftsmodellen.
Acht Tage nach Regeners Interview veröffentlichten 51 Autoren der Fernsehreihe "Tatort" auf der Website des Verbandes deutscher Drehbuchautoreneinen offenen Brief. Gerichtet ist er an die Grünen, die Linkspartei, die Piratenpartei und an die entsprechenden Fachausschüsse des Bundestages. Die Autoren fordern darin, die Beteiligten der Debatte müssten sich "von ein paar Lebenslügen" verabschieden.
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Platz zehn: Alice im Wunderland
Viele Kinobesucher war die kleine blonde Alice, die dem sprechenden Kaninchen mit der Uhr in den Hasenbau und damit ins Wunderland folgt, aus dem Roman von Lewis Carroll bekannt oder einem der Filme, die es im vergangen Jahrhundert schon gegeben hatte. Die Neuverfilmung in 3D von Regisseur Tim Burton zeigte die Fantasie-Geschichte 2010 in neuen Dimensionen. 1,024 Milliarden US-Dollar spielte der Streifen mit Mia Wasikowska in der Hauptrolle und Johnny Depp als verrücktem Hutmacher ein. Das Budget hatte 200 Millionen Dollar betragen.
Bis vor Kurzem war er damit noch der neunterfolgreichste Film weltweit. Jetzt rutschte er einen Platz ab und landet damit gerade noch unter den Top Ten. Zu der Weltpremiere in London waren sogar Prinz Charles und dessen Gattin Camilla, Herzogin von Cornwall, gekommen.
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Platz neun: Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung
George Lucas' vierter Teil der gewaltigen Sternensaga spielte 1999 weltweit 924 Millionen US-Dollar ein. Das damalige Filmbudget lag bei 115 Millionen US-Dollar. Als der Film im Februar 2012 als 3D-Version erneut in die Kinos kam, klingelte es erneut kräuftig in der Kasse und knackte schließlich die Milliarden-Dollar-Marke.
Mit einem Einspielergebnis von nun 1,024 Milliarden Dollar sprang Episode I wieder unter die Top Ten der umsatzstärksten Filme. Die Star-Wars-Saga mit allen Filmen kommt derweil unter den erfolgreichsten Filmreihen aller Zeiten auf Platz drei. Zusammen spielten sie über 4,38 Milliarden Dollar ein.
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Platz acht: Fluch der Karibik - Fremde Gezeiten
Captain Jack Sparrow kämpfte 2011 zum vierten Mal auf den Kinoleinwänden der Welt und der Piratenfilm von Regisseur Rob Marshall spielte damit 1,043 Milliarden US-Dollar ein. Die Produktionskosten hatten bei 250 Dollar gelegen.
US-Filmverleih Buena Vista konnte sich damit über einen großartigen Umsatz freuen und Hauptdarsteller Johnny Depp über eine Rekordgage: Allein für diesen Streifen soll der Hollywood-Star über 50 Millionen Dollar kassiert haben.
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Platz sieben: Toy Story 3
Der erste Teil war damals eine Kinorevolution, der Dritte ist der einzige vollanimierte Kinofilm der es auf die ewige Bestenliste der umsatzstärksten Filme geschafft hat: Toy Story 3 brachte 2010 1,024 Milliarden US-Dollar ein. Der Pixar-Film von Regisseur Lee Unkrich war mit einem Budget von 200 Millionen Dollar produziert worden.
Der Kinderfilm über die Geschichte des Jungen Andy, seines Lieblingsspielzeugs Woody und dessen Kollegen findet sich in der Erfolgsliste der Filmreihen auf Platz 14. Alle drei Filme zusammen brachten 1,948 Milliarden Dollar ein.
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Platz sechs: Fluch der Karibik 2
Der zweite Teil der Geschichten um den Piraten Captain Jack Sparrow hatte bereits zehn Wochen nach Kinostart weltweit die Milliarden-Dollar-Grenze durchbrochen. Insgesamt brachte der Film von Regisseur Gore Verbinski 2006 1,066 Milliarden Dollar ein. Das Budget: 225 Millionen Dollar.
Im Vergleich der erfolgreichsten Filmreihen gibt es Platz vier für die vier Piratenfilme mit Johnny Depp in der Hauptrolle. Alle zusammen spielten über 3,7 Milliarden Dollar ein. Die Rekorde lohnten sich übrigens nicht nur für den US-Filmverleih . Hauptdarsteller Depp soll allein für die vier Teile - dank Gewinnbeteiligung - rund 350 Millionen Dollar kassiert haben.
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Platz fünf: Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs
Die Verfilmungen von Tolkiens Trilogie "Der Herr der Ringe" war ein voller Erfolg. Regisseur Peter Jacksons Szenerien wurden vielfach bewundert und mit zahlreichen Oskars ausgezeichnet. Auch die Zahlen der Produktion konnten sich am Ende sehen lassen: Teil drei, Die Rückkehr des Königs, landete mit einem Umsatz von 1,119 Milliarden US-Dollar in der Bestenliste der erfolgreichsten Filme. Derzeit liegt der Film über den Showdown in Mittelerde auf Platz fünf.
Die Produktionskosten des 2003 angelaufenen Films lag dafür gerade einmal bei 94 Millionen Dollar. Ein gutes Ergebnis für den US-Filmverleih New Line Cinema. Die Film-Trilogie hat übrigens auch ihren Platz auf der Liste der erfolgreichsten Filmreihen. Mit einem Einspielergebnis von insgesamt 2,917 Milliarden US-Dollar landet die Herr-der-Ringe-Reihe auf Platz sechs. Im Bereich der Film-Trilogien ist die Verfilmung von Hobbits, Orks und Co. sogar die Nummer eins.
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Platz vier: Transformers 3
Mit dem dritten Teil der Reihe landete Regisseur Michael Bay einen historischen Kassenschlager: 1,123 Milliarden US-Dollar brachte die Mischung aus Action und Science Fiction ein. Die Produktionskosten lagen bei 195 Millionen Dollar. Ein satter Gewinn für Paramount Pictures.
Auch die ganze Transformers-Reihe liegt auf der ewigen Bestenliste unter den Top Ten. Die Geschichten um den Kampf von Mensch und Robotern spielten zusammen 2,669 Milliarden Dollar ein und stehen damit auf Platz sieben. Im Vergleich der Trilogien sogar auf Platz zwei hinter Der Herr der Ringe.
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Platz drei: Harry Potter und die Heiligtümer des Todes - Teil 2
Es war der letzte Akt der Harry Potter-Saga und es sollte im Kino der größte Erfolg der Reihe werden. Der achte Zauberfilm von Regisseur David Yates spielte 2011 insgesamt 1,328 Milliarden Dollar ein. Warner Bros. damaliges Budget lag nur bei 250 Millionen.
Bei den erfolgreichsten Filmreihen liegt die Harry Potter-Reihe auf Platz eins. Alle acht Filme zusammen spielten 7,706 Milliarden Dollar ein.
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Platz zwei: Titanic
Über ein Jahrzehnt stand der Film über Untergang des Luxusdampfers Titanic und die Liebesgeschichte zwischen Arbeiterjungen und Lady an der Spitze der umsatzstärksten Filme. Als Titanic über die Kinoleinwände flimmerte machte er die Hauptdarsteller Kate Winslet und Leonado DiCaprio über Nacht zu Stars und spielte 1,843 Milliarden Dollar ein. Das damalige Budget: 200 Millionen.
Mit dem 100-jährigen Jahrestag des Titanic-Untergangs kommt die Co-Produktion von 20th Century Fox und Paramount Pictures nun als 3D-Film erneut in die Kinos. Ob er dann wieder an die Spitze ziehen wird, bleibt abzuwarten.
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Platz eins: Avatar - Aufbruch nach Pandora
Nach dreizehn Jahren überholte Regisseur James Cameron 2009 seinen eigenen Rekord und setzte die Pocahontas ähnliche Geschichte an die Spitze der ewigen Kino-Charts. Das teilweise computeranimierte und mit neuesten 3D-Kameras gefilmte Science-Fiction-Spektakel steht bis jetzt an der Spitze.
Das Budget des Films lag damals bei 237 Millionen US-Dollar. Eingespielt hat die Produktion des 20th Centry Fox-Filmverleihs am Ende 2,468 Milliarden Dollar.
Sie schrieben, in der Debatte werde die Banalität von Rechtsverstößen kaschiert oder gar zum Freiheitsakt hochgejazzt. Gleichzeitig würden die Grundrechte der Urheber "marginalisiert: zum Beispiel das Grundrecht auf geistiges Eigentum". Die Kernaussage lautete: "Vor allen Dingen sollten die Netzpolitiker aller Parteien die Finger von den Schutzfristen lassen, und bitte nicht jede Missbrauchskontrolle bei Providern und Usern gleich als den definitiven Untergang des Abendlandes anprangern."
Beides waren Einzelaussagen. Beide waren auch nicht der Beginn, sondern nur ein Punkt in einer langen Debatte. Eine Debatte, in der es klare Fronten gibt. Im Folgenden daher eine Zusammenstellung der wichtigsten Thesen und Protagonisten, geordnet nach Fraktionen.
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