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Kommentar Nahrungsmittelpreise: Zentralbanken, Hungerkrisen und Revolten

von Frank Doll

Knappe Lagerbestände und weit geöffnete Geldschleusen treiben Investoren wieder in die Märkte für Agrarrohstoffe. Missernten und steigende Nahrungsmittelpreise könnten Regierungen zu Fall bringen.

Die Frankfurter Skyline ist hinter einem Rapsfeld in Eschborn zu sehen: Die öffentliche Meinung ist eindeutig. Geht es nach einer Forsa-Umfrage vom Ende vergangenen Jahres, dann sind nur elf Prozent der Bevölkerung in Deutschland dafür, dass es Anlageprodukte auf Agrarrohstoffe überhaupt gibt. 84 Prozent sind dagegen. Trotzdem finden sich genügend Experten, die Spekulationen auf Agrarrohstoffe befürworten. Hier eine Auswahl:

Bild: dpa

Die Trockenheit im Mittleren Westen der USA hat im Juni und Juli 2012 bei Mais, Soja und Weizen zu Preisanstiegen zwischen 30 und 60 Prozent geführt. Schon seit Jahren warnen Experten der Vereinten Nationen vor einer Verknappung des globalen Nahrungsmittelangebots und steigenden Preisen als Folge des Klimawandels. Die Rohstoffmärkte scheinen das ähnlich zu sehen. Die relativ moderate Korrektur von den Preisspitzen (und langjährigen Rekordpreisen) aus dem vergangenen Sommer signalisiert eine anhaltende Knappheitssituation bei wichtigen Agrarrohstoffen. Das jahreszeitlich derzeit eher untypische Anziehen der Preise etwa von Mais hat aber noch einen anderen Grund: Die ultralockere Geldpolitik der Zentralbanken in den USA, Japan und Europa.
Bei den „Stabilitätshütern“, die jetzt immer größere geldpolitische Interventionen in Erwägung ziehen, geht es offenbar um Alles oder Nichts. Der große Abwertungswettlauf zwischen Dollar, Yen und Euro ist eröffnet. Den letzten Beweis lieferte „Mister Euro“ höchstpersönlich. Jean-Claude Juncker, der sich gerade als Chef der Eurogruppe verabschiedet hat, forderte die EZB unmissverständlich auf, gegen den zuletzt festeren Euro vorzugehen. Die Zentralbanken als Handlanger der Politik. Dieser Schuss wird natürlich nach hinten losgehen.

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Gefahr droht von den Notenbanken

Die Politik sucht die Erlösung von ihren Problemen in den Notenpressen der Zentralbanken, aber die Probleme kommen über steigende Energiepreise, steigende Nahrungsmittelpreise und Hungerrevolten auf der geopolitischen Ebene wieder zurück. Rotierende Notenpressen, gepaart mit unterversorgten Märkten sind eine gefährliche Kombination. Haben die Zentralbanken erst einmal für eine Liquiditätsschwemme gesorgt, reicht gar schon die Angst vor einer drohenden Unterversorgung, um die Preise kräftig nach oben zu treiben. So könnte etwa die Flucht aus den Papierwährungen und die Ausweitung des Konfliktes in Mali den Startschuss für eine Rally des Ölpreises bedeuten. Steigende Energiepreise würden die Preise für Agrargüter zusätzlich treiben.

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