New YorkMagere Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft haben am Mittwoch die Wall Street belastet. Nach der Senkung der globalen Konjunkturprognose für 2013 durch die Weltbank konnten auch deutlich höhere Gewinne von Bankenschwergewichten die Stimmung in New York nicht bessern. Zudem sorgte der Dow-Titel Boeing mit einem Minus von mehr als vier Prozent für einen Dämpfer, nachdem eine weitere Notlandung eines "Dreamliner" das Vertrauen in den Prestigeflieger erschüttert.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte eröffnete 0,4 Prozent im Minus bei 13.477 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 fiel 0,2 Prozent auf 1469 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq tendierte kaum verändert bei 3110 Punkten. In Frankfurt verharrte der Dax 0,2 Prozent im Minus bei 7660 Zählern. Der EuroStoxx50 verlor 0,3 Prozent auf 2693 Punkte.
Enttäuscht reagierten Börsianer auf den halbjährlichen Weltbank-Ausblick. Dieser erwartet nur noch ein Plus der globalen Wirtschaftsleistung von 2,4 Prozent - nur ein Tick mehr als im Krisenjahr 2012.
Im Blickpunkt standen aber auch die Bilanzen der Finanzkonzerne. Sowohl Goldman Sachs wie JPMorgan Chase steigerten ihren Gewinn deutlich. Doch während Aktien des Branchenprimus JPMorgan 1,4 Prozent verloren, gewannen Papiere von Goldman Sachs 2,2 Prozent. JPMorgan hatte dank einer höheren Kreditvergabe für Hauskäufe den Gewinn im vierten Quartal um 53 Prozent steigern können. Die Investmentbank Goldman verdreifachte den Gewinn sogar auf 2,8 Milliarden Dollar. Hierzu trug die Erholung an den Aktien- und Anleihemärkten ebenso bei wie höhere Einnahmen im Beratungsgeschäft sowie ein Rückgang der Personalkosten.
Wenig Einfluss auf den Handel hatten frische Konjunkturdaten. Die Inflation in den USA ebbt wegen sinkender Ölpreise ab. Die Verbraucherpreise stiegen im Dezember um 1,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das ist der niedrigste Wert seit August.