Damit lag die Inflationsrate aber unter dem Niveau von 2011, als sich die Lebenshaltung im Jahresvergleich um 2,3 Prozent verteuert hatte. In den zwei Jahren zuvor war lediglich ein Anstieg zwischen 0,4 und 1,1 Prozent zu verzeichnen. Die Europäische Zentralbank (EZB) geht bei einer Teuerungsrate von knapp unter zwei Prozent von einer stabilen Preisentwicklung aus. Das Bundesamt bestätigte mit seinen Angaben eine erste Schätzung vom Jahresbeginn.
Zum Jahresende 2012 hatten die Preise in Deutschland noch einmal angezogen. Im Dezember lag die Teuerungsrate auf Jahressicht bei 2,1 Prozent, nach 1,9 Prozent im November, erklärten die Statistiker.
Für das gesamte Jahr 2012 stiegen die Preise für Kraftstoff um 5,7 Prozent. Für leichtes Heizöl mussten die Verbraucher den Angaben zufolge 8,9 Prozent mehr ausgeben als ein Jahr zuvor. Strom wurde demnach 2,8 Prozent und Gas 5,5 Prozent teuerer. Allerdings habe sich der Einfluss der Energiepreise auf die Teuerung im Vergleich zu 2011 etwas abgeschwächt.
- Bild: REUTERS
Bulgarien
Das niedrigste Preisniveau in Europa wurde 2011 in Bulgarien verzeichnet. Es liegt 49 Prozent unter dem Durchschnitt der 27 europäischen Vergleichsländer. Besonders für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke zahlen Verbraucher in dem osteuropäischen Staat vergleichsweise wenig: 67 Prozent des EU27-Durchschnitts. Auch die Preisniveaus für Bekleidung, Privatfahrzeuge sowie Dienstleistungen in Gaststätten und Unterkünften war 2011 nirgendwo so günstig wie in Bulgarien.
- Bild: dpa
Polen und Rumänien
Der derzeitige EM-Gastgeber und das Nachbarland Bulgariens haben mit 60 Prozent des EU27-Durchschnitts ebenfalls ein sehr niedriges Preisniveau. In Polen ist der Markt für Unterhaltungs-elektronik der Beste in Europa. In dieser Produktgruppe unterscheiden sich die Preisniveaus zwischen den Mitgliedstaaten weniger stark, trotzdem ist Polens Preisniveau mit 89 Prozent des Durchschnitts am günstigsten.
- Bild: dapd
Litauen und Ungarn
Verbraucher in Litauen und Ungarn können sich mit einem Preisniveau zwischen 30 und 40 Prozent unter dem Durchschnitt (in Litauen 66, in Ungarn 64 Prozent) ebenfalls noch glücklich schätzen. Für alkoholische Getränke und Tabakwaren war das Preisniveau in Ungarn sogar im Vergleich am niedrigsten mit gerade einmal 63 Prozent des Durchschnitts.
- Bild: APN
Lettland und Slowakei
Mit 74 und 72 Prozent liegen Lettland und die Slowakei im Mittelfeld. Besonders bei Beherbergungs- und Gaststättendienstleistungen kommen Verbraucher in diesen Ländern preislich gut weg. Hier liegt das Niveau der Länder unter 80 Prozent des Durchschnitts.
- Bild: dpa
Estland, Malta und Tschechische Republik
Wer sein Geld in einem dieser Länder ausgibt, kann ein Preisniveau zwischen 20 und 30 Prozent unter dem E27-Durchschnitt erwarten. In Estland (79), Malta (78) und der Tschechischen Republik (77) kann somit auf größtenteils angenehmen Niveau konsumiert werden. Wer in Malta lebt, zahlt allerdings zumeist mehr für Unterhaltungselektronik. Hier ist das maltesische Preisniveau mit 125 über dem europäischen Durchschnitt im Vergleich am höchsten.
- Bild: gms
Zypern, Portugal und Slowenien
Zehn bis 20 Prozent unter dem EU27-Durchschnitt liegen die Preisniveaus von Zypern (89 Prozent), Portugal (87 Prozent) und Slowenien (84 Prozent).
Besonders hochpreisig im europäischen Vergleich kommt es in Sachen Privatfahrzeugkauf übrigens die Portugiesen. Dort liegt das Preisniveau von für Privatfahrzeuge mit 122 Prozent des Durchschnitts am höchsten. - Bild: dpa
Spanien und Griechenland
Spanien und Griechenland liegen mit 97 und 95 Prozent nur knapp unter dem Durchschnitt. In Spanien liegen die Preisniveaukategorie Unterhaltungselektronik und Privatfahrzeuge bei 99 Prozent des Durchschnitts. In Griechenland konsumieren die Verbraucher in Gaststätten und Hotels nahezu auf Niveau des EU27-Durchschnitts.
- Bild: dpa
Deutschland, Italien und Großbritannien
Knapp über dem Durchschnitt bewegten sich 2011 dafür Deutschland und Italien (je 103 Prozent) sowie das Vereinigte Königreich (102Prozent). Verbraucher in Deutschland bekommen damit im Vergleich mehr für ihren Euro als die Menschen in den meisten Nachbarländern. Das bestätigte auch das Statistische Bundesamt. Das Preisniveau für Nahrungsmittel liegt im Vergleich der Kategorien dabei am höchsten: 110 Prozent des Durchschnitts legen Verbraucher in der Bundesrepublik auf die Ladentheke.
- Bild: AP
Niederlande und Österreich
Ein wenig höher waren 2011 die Preisniveaus in den deutschen Nachbarländern: Die Niederlande kamen auf 108 Prozent, Österreich auf 107 Prozent des Durchschnitts. In Sachen Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke liegen die Niveaus der beiden Länder weit auseinander: Während die Niederlande in dieser Kategorie nur auf 95 Prozent des durchschnittlichen Preisniveaus kommen, liegt das Preisniveau in Österreich hier bei 116 Prozent des Durchschnitts.
- Bild: dapd
Irland, Belgien und Frankreich
Verbraucher in Irland, Belgien und Frankreich zahlten im Schnitt zehn bis 20 Prozent mehr als der EU-Durchschnitt.
Alkoholkonsum in Irland ist im EU-Vergleich übrigens die teuerste Angelegenheit. Für alkoholische Getränke und Tabakwaren war das Preisniveau in Irland 2011 nämlich mit 163 Prozent des Durchschnitts am höchsten.
Dagegen trugen höhere Kosten für Nahrungsmittel nach Angaben der Statistiker stärker als zuletzt zur Teuerung bei: Vor allem die Preise für Fleisch und Wurstwaren kletterten 2012 um 5,4 Prozent, die für Obst um 4,0 Prozent. Für Kaffee, Tee und Kakao zahlten die Verbraucher 3,9 Prozent mehr als 2011. Dagegen wurde etwa Butter wesentlich billiger. Der Preis sank im Jahresvergleich um 13,1 Prozent.