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kolumne Bettina Röhl direkt : Kulturrevolution gegen ARD, ZDF und Co!

Kolumne von Bettina Röhl

Das Bundesverfassungsgericht hat die öffentlich-rechtlichen Medien in der Vergangenheit zu einer überprivilegierten, demokratiefeindlichen Machtmaschinerie werden lassen. Der neue Rundfunkbeitrag ist als faktische Mehrfachbesteuerung verfassungswidrig. Der einzige Ausweg: die Privatisierung

Der einzige plausible Ausweg scheint die rasche Privatisierung der Öffentlich-Rechtlichen. Quelle: dpa
Der einzige plausible Ausweg scheint die rasche Privatisierung der Öffentlich-Rechtlichen. Quelle: dpa

Das öffentlich-rechtliche Rundfunksystem ist an keiner Stelle im Grundgesetz erwähnt, weder unmittelbar noch mittelbar. Diese offenkundige Tatsache festzuhalten scheint aktuell notwendiger denn je zu sein. Das öffentlich-rechtliche Rundfunkmonopol, das nach dem Krieg in den drei westlichen Besatzungszonen sukzessive etabliert wurde, war bereits eine existente, reale und auch gesellschaftlich relevante Größe, als 1949 die Bundesrepublik Deutschland und ihr Grundgesetz an den Start gingen.

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Die Väter des Grundgesetzes kannten also beispielsweise den NWDR, den Nordwestdeutschen Rundfunk bestens als sie Artikel 5 der deutschen Verfassung formulierten und sie haben vielleicht den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gut oder schon damals schlecht gefunden, aber es ist ihnen nicht eingefallen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk in das Grundgesetz aufzunehmen sprich dem öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem eine Bestandsgarantie und gar eine Monopolbestandsgarantie, eine Staatsunabhängigkeitsgarantie (Staatsferne-Garantie), eine Gebühreneinzugsgarantie, Werbeeinnahmegarantien, Sponsoring-Einnahmegarantien, privatwirtschaftlich-kapitalistische Beteiligungsgarantien, Steuervergünstigungsgarantien und viele andere garantierte Privilegien zu gewährleisten.

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Und vor allem haben die Väter des Grundgesetzes den Irrsinn vermieden den öffentlich-rechtlichen Medien eine Art medialen Grundversorgungswahn als verfassungsrangigen Monopolauftrag zuzuschreiben, einen Grundversorgungsauftrag, der inzwischen zu einem Allgegenwärtigkeits-, Allwissenheits-und Meinungslenkungsjoker mutierte, zu einer Art omnipotenter Moral-und Ethikkeule, die gegen alles und jeden eingesetzt wird. Vornehmlich gegen Politiker, aber auch gegen jeden Staatsbürger und gegen die unliebsame private Konkurrenz, die dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk niemals auch nur ansatzweise gefährlich werden dürfte.

Nein, die Väter des Grundgesetzes waren vernünftiger. Sie haben als gleichberechtigte Aufzählung die Freiheit der Presse und die Freiheit des Rundfunks und die Freiheit des Films nebeneinander als durch das Grundgesetz gewährleistet normiert. Bis heute ist Artikel 5 des deutschen Grundgesetzes nicht geändert worden und zur Änderung des Grundgesetzes bedarf es bekanntlich der doppelten Zweidrittel-Mehrheit im Parlament und in der Länderkammer. Das Institut der Verfassungsänderung, die nur in bestimmten Grenzen und nach festgelegten Spielregeln möglich ist, ist kein "Komiker"-Institut, um Merkel etwas abgewandelt zu zitieren, ist kein Juristenfetisch, sondern gehört zu den Essentialia, zum wesentlichen Kern dessen, was eine Verfassung zur Verfassung macht.

Grundgesetzliche Existenz-und Luxusgarantie

Das Bundesverfassungsgericht hat sich über die Verfassung gestellt und in einem Konglomerat von immer neuen Entscheidungen in den letzten fünfzig Jahren aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk eine Art heilige Super-Meinungsbildungs-Beeinflussungs und-Manipulationsanstalt mit grundgesetzlicher Existenz-und Luxusgarantie werden lassen.

25 KommentareAlle Kommentare lesen
  • 16.01.2013, 14:55 UhrResi

    Prima Artikel, leider ist die Verfilzung von ÖR, Politik und Verfassungsgericht mittlerweile so groß das ohne eine gewaltige Protestwelle sich nichts ändern wird. Das diese aber kommt halte ich für sehr unwahrscheinlich, die Deutschen sind eben kein Volk von Revolutionären sondern von biederen Untertanen.

  • 16.01.2013, 11:13 Uhrwiwomaxxx

    Sehr gute Analyse. Und jetzt nicht mehr locker lassen: Druck erhöhen.

  • 16.01.2013, 10:53 Uhrwulff

    Um Gottes willen, bei aller berechtigten Kritik an den Öffentlich-Rechtlichen, keine Privatisierung!

    Denn sonst kriegen wir Bunga-Bunga-TV wie in Italien.

    Schaut man sich die Privaten in D an, bekommt man das kalte Grausen.
    Ein Werbeblock nach dem anderen, (die Kosten dafür haben wir anschließend auf den Produkten, die wir kaufen), und ein Programm, wo man nur flehen kann: "Holt mich da raus".

    Vor allem die digitalen Sender von ARD und ZDF, sowie Phoenix, Arte und 3sat, haben viel mehr Qualität als die Unterschichten-HartzIV-Programme der Privaten.

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