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Kommentar Basel III: Kniefall vor der Bankenlobby

von Frank Doll

Die Politik kapituliert vor den Banken, die Vorschriften zur Krisenvorsorge für Banken nach Basel III werden aufgeweicht. Die Risiken im globalen Finanzsystem nehmen so weiter zu.

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) kommt den Geschäftsbanken mit gelockerten Vorschriften großzügig entgegen. Die Risiken im globalen Finanzsystem nehmen so weiter zu. Quelle: dpa
Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) kommt den Geschäftsbanken mit gelockerten Vorschriften großzügig entgegen. Die Risiken im globalen Finanzsystem nehmen so weiter zu. Quelle: dpa

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Die Lobbyarbeit und das Drohpotenzial der Banken wirken wie eh und je. Der bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel angesiedelte Bankenausschuss, der sich aus Vertretern von Notenbanken und Regulierungsbehörden aus 27 Ländern zusammensetzt, kommt mit gelockerten Vorschriften für die globale Krisenvorsorge den Geschäftsbanken großzügig entgegen. Die Banken bekommen vier Jahre mehr Zeit zur Umsetzung, das Finanzsystem weniger Sicherheit.

Banco Santander (Spanien)

Bilanzsumme: 1293 Milliarden Euro

Marktkapitalisierung: 56 Milliarden Euro

Bild: REUTERS

Ursprünglich hätten sich 209 global operierende Banken bis 2015 insgesamt 1,8 Billionen Euro zur Liquiditätsvorsorge beschaffen müssen.  Doch das wäre schwierig gewesen und außerdem schlecht für das Geschäft. Etwas anderes als eine Aufweichung der Leitlinien zur Sicherstellung der Zahlungsfähigkeit von Banken in Krisenszenarien war deshalb aus Basel  nicht zu erwarten. Dennoch sorgte die Nachricht für hohe Kursaufschläge bei den Aktien von großen und eigentlich hoffnungslos unterkapitalisierten europäischen Banken. Offenbar hatten einige Börsianer die Durchsetzungskraft der Regulierungsbehörden bis zuletzt überschätzt.

Fünf Jahre nach Ausbruch der von den internationalen Großbanken mit verursachten Finanzkrise sitzen die Herren des Geldes fester im Sattel denn je. Die Politik hatte zwar etwas anderes versprochen. Schluss sollte sein mit den Privilegien und volkswirtschaftlich schädlichen Zockereien, deren Gewinne in die Taschen einer Bankenaristokratie fließen, deren Verluste aber die Steuerzahler zu schultern haben. Doch im Kern geändert hat sich nichts.

4 KommentareAlle Kommentare lesen
  • 13.01.2013, 14:27 Uhrsteuerhilfe.net

    Da sicherlich die meisten der politische Kaste korrupt sind und sicherlich von der Hochfinanz bezahlt werden, überrascht einen doch garnichts mehr.
    Der gemeine, dumme Bürger wird die Suppe später auslöffeln dürfen.

  • 11.01.2013, 19:49 Uhrcashca

    Ja, es kann einem nur noch schlecht werden.
    Jeder, der eingermaßen den Verlauf der letzten Jahre verfolgt hat , der kann sich ausmalen, wohin die Reise geht.
    Die Bankenacht ist soweit ausgebaut., sie beherrschen bereits die Völker und Nationen.
    da wird auch so schnell keiner mehr was ändern. . Die zeichen der Zeit haben alle ignoriert, die Politiker waren naiv und gutgläubig und die oberste Spitze der Politik hat bei diesem Gaunerspiel mitgemacht.
    Nun sind alle in Schulden getrieben. Staaten und Bürger bleiben über lange Jahre abhängige Trottel der Banker.
    jetzt fehlt nur noch der Bankrott, dann übernehmen sie alles, was an sicsherheiten hinterlegt ist. Das gibt ein böses Erwachen,
    Genauso waresauchgeplant,die Ausplünderung von Volk und Staat und alle fielen darauf herein..

  • 11.01.2013, 05:29 Uhrhokarras

    Wenn man das liest, kann einem nur noch schlecht werden. Politik in Geiselhaft der Banker, denn wenn es wieder kracht, wird wieder der Steuerzahler zur Kasse gebeten.Die Linke mit Fr. Wagenknecht, die eine verstaatlichung der systemrelevanten Banken bzw einer viel staerkeren Kontrolle und Separierung der Geschaefte spielt, wird immer sympathischer. Denn die Banker wollen es nicht, sich zuruecknehmen, die jetzige Politik will und kann es nicht. Verstaatlichung der Banken ist eigentlich alternativlos.

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