Angelo Bonati, Vorstandsvorsitzender des Uhrenherstellers Panerai
Von großem kunsthistorischem Wert sind die Bilder wohl nicht, aber als Angelo Bonati, 61, sie vor sechs Jahren zufällig zum ersten Mal sah, war er gleich fasziniert: alte Schwarz-Weiß-Fotografien verschiedener Segelboote amerikanischer Bauart, aufgenommen bei Regatten auf dem Atlantik. Seit sechs Jahren zieren die Bilder die Wand neben seinem Schreibtisch. "Mich beschäftigt die enge Beziehung zwischen dem Meer und der Menschheit sehr", sagt der Chef der italienischen Uhrenmanufaktur Panerai, der regelmäßig von seinem Büro im Norden Mailands nach San Remo fährt, um von dort mit seiner 15-Meter-Yacht in See zu stechen. "Wasser und Segeln sind für mich Quellen der Inspiration", sagt Bonati. Und Teil seines Geschäfts: Panerai ist seit 2006 Sponsor der traditionsreichen Newport-Regatta in der gleichnamigen amerikanischen Stadt Newport. Dort erwarb der Panerai-Chef vor ein paar Jahren auch Blue Nose, ein beeindruckendes Holzmodell eines klassischen Zweimasters, das seitdem direkt hinter seinem Bildschirm steht.
Direkt daneben eine 40 Jahre alte Kasse, die schon im ersten Panerai-Verkaufsshop in Venedig ihre Dienste tat, sowie ein kleiner Globus, bestückt mit Fotos von Luxusuhren – ein Weihnachtsgeschenk, das Bonati 1997, in seinem ersten Dienstjahr als Panerai-Chef, von Uhrenhändlern bekommen hat. Die Weltkugel erinnert ihn ständig an seinen wichtigsten Auftrag. "Meine Mission ist die Weiterentwicklung unserer Marke", sagt Bonati, "Wir wollen Panerai in den Olymp bringen." Um diese Aufgabe immer vor Augen zu haben, hängen statt Familienfotos Porträts des amerikanischen Schauspielers Sylvester Stallone und der chinesischen Geigerin Liu Si Quing an der Wand. Außerdem zwei farbenfrohe abstrakte Gemälde junger Maler – eigentlich Querformate, die Bonati kurzerhand um 90 Grad gedreht hat. "Das hilft mir beim Querdenken."
(Text: Manfred Engeser)
Martin Schulz
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Da kann man nur noch sagen, so eine große Lampe für so
eine kleine Leuchte!
"Bei Leuten, die richtig arbeiten, sieht das alles ganz anders aus: Arbeit beginnt ganz früh morgens um 6 - 7 h mit dem Aktenstudium..."
Mein Schreibtisch sieht "antiseptisch" aus, hat mal jemand zu mir gesagt. Und morgens um 7 "studiere" ich mein iPad. Ist das auch OK?
Wie schön, dass nicht alle Menschen gleich sind. Und somit auch die Arbeitsplätze völlig unterschiedlich.....
Einer der ganz wenigen, die richtig zu arbeiten scheinen, ist der Kapitän auf dem Schiff. Wenn es knallt, dann hat allein er die Verantwortung.
Die anderen gehören wohl eher zur Kategorie derjenigen, die die Schuld nur weiterschieben. Ihre leeren Schreibtische und die fehlenden Aktenberge zeigen, daß es sich manchmal nur um Frühstücksdirektoren handelt, die niemand vermissen würde, wenn sie weg wären. Die Arbeit machen dort dann andere.
Bei Leuten, die richtig arbeiten, sieht das alles ganz anders aus: Arbeit beginnt ganz früh morgens um 6 - 7 h mit dem Aktenstudium wie beim Alten Fritz; dann geht es durch den Betrieb; dort spricht man mit den einfachen Leuten an der Front. Vor allem versagt man den Schwätzern aus der 2. und 3. Reihe das Meeting am großen Tisch, denn dort wird bekanntlich oft nur die Zeit totgeschlagen und mit äußerst wichtigem Gesicht diejenige Arbeit, die man selbst machen müßte, und die Schuld, die man selbst trägt, so lange zerredet und an andere verschoben, bis endlich der gemeinsame Mittagstisch ruft. Effizienz = Null.
Nein, egal ob beim Chef oder bei jemandem aus der 2. oder 3. Reihe: Ein richtiger Arbeitsplatz ist ein wahres Schlachtfeld. Höchstens der Polar-Mensch kommt dem noch nahe.