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Dax-Ausblick: Der Dax-Rücksetzer kommt

von Reuters und Walter Epp Quelle: Handelsblatt Online

Analysten glauben an eine schwache neue Woche. Anleger werden sich zurückhalten und eine Korrektur sei überfällig. Langfristig sehen sie den Dax allerdings steigen. Doch es gibt auch mahnende Skeptiker.

Dax-Tafel in Frankfurt. Analysten erwarten eine schwache neue Woche. Quelle: AFP
Dax-Tafel in Frankfurt. Analysten erwarten eine schwache neue Woche. Quelle: AFP

FrankfurtDas Enttäuschungspotenzial ist groß. Der Markt gedeiht im Optimismus - doch die Bilanzsaison könnte Ernüchterung bringen. Börsianer glauben deshalb, dass sich Anleger in der neuen Woche mit Käufen zurückhalten werden. „Der schwache wirtschaftliche Verlauf könnte durchaus zu einigen Enttäuschungen führen“, warnen die Aktienstrategen der Landesbank Berlin (LBB) in ihrem Marktkommentar.

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Ähnlich urteilt Marktanalyst Giuseppe Amato vom Brokerhaus Lang & Schwarz. Zudem sei ein Rücksetzer des Dax überfällig. „Wir sind zu schnell zu stark gestiegen.“ Seit Mitte November hat der Leitindex rund 800 Punkte zugelegt. In der alten Woche stagnierte sein Kurs allerdings.

Eine Trendwende sei aber nicht zu befürchten, betont Analyst Andreas Hürkamp von der Commerzbank. „Die Staatsschuldenkrise scheint nun für Dax-Investoren nach und nach an Schrecken zu verlieren.“ Zusammen mit den sich aufhellenden Aussichten für die Konjunktur sorge dies dafür, dass die Chancen auf ein neues Dax-Rekordhoch von 8.500 Punkten zunähmen.

Auch die LBB-Experten gehen davon aus, dass der Dax seine bisherige Bestmarke von 8151,57 Zählern übertreffen kann.

Lang & Schwarz-Analyst Amato rät dagegen zur Vorsicht. Gerade weil so viele so optimistisch seien, steige das Enttäuschungspotenzial und damit die Wahrscheinlichkeit größerer Kursrückschläge.

Während der Bilanzsaison sollte man auch die Politik nicht aus den Augen verlieren. „Eine Verschleppung politischer Reformen, vor allem in Italien und Frankreich, könnte eine mittelfristige Erholung gefährden“, schreiben die Analysten der DZ-Bank in ihrem Marktkommentar. Kurzfristig sei die Euro-Krise aber noch im Pausenmodus.

Thorsten Gellert von Forex Capital Markets glaubt, dass Draghi zu früh Optimismus verbreitet. Zwar habe sich das Vertrauen in die Euro-Zone erhöht, „aber dieses Vertrauen muss sich immer wieder neu verdient und durch Zahlen am Ende bestätigt werden.“ schreibt er in seinem Finanzmarktkommentar.


Finanzgiganten legen Zahlen vor

Bei den Unternehmen stehen die Finanzwerte im Rampenlicht. In der neuen Woche wollen die US-Branchengrößen Goldman Sachs, JPMorgan (jeweils Mittwoch), Bank of America und Citigroup (jeweils Donnerstag) ihre Zahlen vorlegen.

Auf deutscher Seite hat Metro für Mittwoch die Vorlage von Umsatzzahlen angekündigt. Anleger erhoffen sich hiervon Hinweise auf die Entwicklung des Weihnachtsgeschäfts im deutschen Einzelhandel.

Am Freitagnachmittag hatte bereits die US-Großbank Wells Fargo einen Rekordgewinn verkündet. Das Geldhaus aus San Francisco hat unterm Strich 5,09 Milliarden Dollar verdient. Im Vorjahreszeitraum fuhr die Bank einen Gewinn von 4,11 Milliarden Dollar ein. Das entspricht einem Zuwachs von 24 Prozent.

Mit Spannung warten Börsianer zudem auf die Hauptversammlung von ThyssenKrupp am Freitag. Nach Milliardenverlusten, Kartellverstößen und dem Rausschmiss des halben Vorstands wird sich Aufsichtsratschef Gerhard Cromme von den Aktionären des Konzerns sicher eine Menge kritischer Fragen anhören müssen. Einige Thyssen-Eigner fordern sogar Crommes Rücktritt.

Konjunkturdaten im Blick behalten

„Bei alledem darf man die Konjunktur aber nicht aus dem Blick verlieren“, betont Marktanalyst Amato. Am Dienstag stehen unter anderem die US-Einzelhandelsumsätze für Dezember auf der Agenda. Von Reuters befragte Analysten rechnen mit einer Abschwächung des Wachstums auf 0,2 Prozent von 0,3 Prozent im Vormonat.

Am Freitag liefert dann der von Reuters und der Universität von Michigan ermittelte Index des Verbrauchervertrauens Hinweise auf das Konsumverhalten der US-Bürger. Analysten prognostizieren einen Anstieg auf 75 von 72,9 Punkten. Der private Konsum gilt als Hauptstütze der weltgrößten Volkswirtschaft.

Darüber hinaus will die Federal Reserve Bank von Philadelphia (Philly Fed) am Donnerstag ihren Konjunkturindex veröffentlichen. Hier sagen Experten einen Rückgang auf fünf Punkte von 8,1 Zählern im Vormonat voraus.

Unabhängig davon verfallen am Freitag Optionen auf Indizes und einzelne Aktien. Dieser sogenannte „Kleine Verfall“ kann in den Tagen zuvor zu erhöhten Umsätzen und Kursausschlägen führen, weil Anleger versuchen, die Kurse derjenigen Aktien, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung zu bewegen.

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