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Arbeitsmarkt: Ausländer holen bei den Löhnen auf

Ausländer verdienen in Deutschland deutlich weniger als Einheimische. Mit Diskriminierung hat das aber wohl kaum zu tun. Eher mit unpassenden Qualifikationen - und mit Sprachproblemen, sagt die Arbeitsagentur.

Die Ingenieure Cristina Fernandez-Aparicio Ruiz und Antonio Lopez-Cano Jimeno bei ihrem neuen Arbeitgeber, dem Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg in Künzelsau. Quelle: dpa
Die Ingenieure Cristina Fernandez-Aparicio Ruiz und Antonio Lopez-Cano Jimeno bei ihrem neuen Arbeitgeber, dem Ventilatorenhersteller Ziehl-Abegg in Künzelsau. Quelle: dpa

Ausländer, die neu in den deutschen Arbeitsmarkt eintreten, verdienen im Schnitt nur 64 Prozent des Durchschnittslohns der deutschen Arbeitnehmer, zeigt eine heute veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die gute Nachricht aus integrationspolitischer Perspektive ist aber: Die Löhne von Ausländern steigen, und zwar stärker als die der Deutschen: Ausländischer Männer, die im Jahr 2000 erstmals eine Vollzeitbeschäftigung in Deutschland aufgenommen haben, sind bis 2008 stärker gestiegen als die der deutschen Männer", heißt es in der Studie. Absolut betrachtet hatten sie damit 72 Prozent des deutschen Lohnniveaus erreicht.

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Die IAB-Forscher nennen mehrere Gründe, warum Ausländer zum Zeitpunkt ihres Einstiegs in den deutschen Arbeitsmarkt im Schnitt geringere Löhne als Deutsche erhalten: Oft passen die mitgebrachten Qualifikationen nicht genau. Viele Einwanderer arbeiteten im Herkunftsland mit anderen Werkzeugen oder ihre Arbeitsprozesse waren anders organisiert. Zudem kennen sich Migranten häufig am deutschen Arbeitsmarkt weniger gut aus. Sie können schlechter einschätzen, für welche Jobs sie geeignet sind und bewerben sich zunächst öfter auf Stellen, die nicht optimal für sie passen. Gleichzeitig ist es auch für Arbeitgeber schwierig, die Qualifikation von Migranten zu beurteilen. Migranten werden deswegen häufiger in Jobs eingestellt, die unter ihrem Qualifikationsniveau liegen. Natürlich spielen sehr oft auch Sprachdefizite eine große Rolle.

Platz zehn: Der Projektmanager

Laut den Daten der Online-Plattform für Gehaltsvergleiche Personalmarkt.de und des Statistikdienstes Statista verdienten Projektmanager im Schnitt 7323 Euro brutto im Monat. Das reicht für Platz zehn des Gehälterrankings. Allerdings gibt es bei den Gehältern sowohl regionale als auch geschlechtsspezifische Unterschiede: So verdienten Projektmanager im Schnitt 10.400 Euro, Projektmanagerinnen dagegen nur 6358 Euro.

Seit dem Jahr 2011 ist das Gehalt innerhalb dieser Berufsgruppe um 9,9 Prozent gestiegen.

Bild: Fotolia

Die allmähliche Anpassung des Lohnniveaus ist vor allem dadurch zu erklären, dass die Einwanderer ihre Fähigkeiten durch Training on the Job erwerben und im Laufe der Zeit auf besser bezahlte Stellen wechseln können. Mit der zunehmenden Berufserfahrung können sie auch teilweise eine fehlende Anerkennung von im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikationen ausgleichen. Zudem können wachsende Deutschkenntnisse zu einer Verringerung der Lohndifferenz führen.

Die Autoren der Studie weisen aber vor allem auf die großen Unterschiede zwischen den Ausländergruppen hin. Europäische Ausländer, die schon zum Zeitpunkt des Eintritts in den deutschen Arbeitsmarkt relativ viel verdienten, gewinnen in den folgenden Jahren mehr als Gruppen, die schlechter bezahlt starteten, beispielsweise Personen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien. Die Unterschiede in der Lohnangleichung können zu einem guten Teil dadurch erklärt werden, dass sich die Zusammensetzung der betreffenden Gruppe verändert: Ausländer, die schon zum Eintrittszeitpunkt relativ hohe Löhne erzielten, verbleiben eher im Arbeitsmarkt, während weniger erfolgreiche in ihre Länder zurückkehren oder in Deutschland arbeitslos werden.

Ausländer aus hoch entwickelten Industriestaaten wie Österreich, den Niederlanden, Großbritannien und USA weichen ohnehin von dem Muster ab. Ihre Löhne liegen häufig von Anfang an über den deutschen Durchschnittslöhnen, weil sie oft als gesuchte Spezialisten nach Deutschland kommen.

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