Ausländer, die neu in den deutschen Arbeitsmarkt eintreten, verdienen im Schnitt nur 64 Prozent des Durchschnittslohns der deutschen Arbeitnehmer, zeigt eine heute veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die gute Nachricht aus integrationspolitischer Perspektive ist aber: Die Löhne von Ausländern steigen, und zwar stärker als die der Deutschen: Ausländischer Männer, die im Jahr 2000 erstmals eine Vollzeitbeschäftigung in Deutschland aufgenommen haben, sind bis 2008 stärker gestiegen als die der deutschen Männer", heißt es in der Studie. Absolut betrachtet hatten sie damit 72 Prozent des deutschen Lohnniveaus erreicht.
Die IAB-Forscher nennen mehrere Gründe, warum Ausländer zum Zeitpunkt ihres Einstiegs in den deutschen Arbeitsmarkt im Schnitt geringere Löhne als Deutsche erhalten: Oft passen die mitgebrachten Qualifikationen nicht genau. Viele Einwanderer arbeiteten im Herkunftsland mit anderen Werkzeugen oder ihre Arbeitsprozesse waren anders organisiert. Zudem kennen sich Migranten häufig am deutschen Arbeitsmarkt weniger gut aus. Sie können schlechter einschätzen, für welche Jobs sie geeignet sind und bewerben sich zunächst öfter auf Stellen, die nicht optimal für sie passen. Gleichzeitig ist es auch für Arbeitgeber schwierig, die Qualifikation von Migranten zu beurteilen. Migranten werden deswegen häufiger in Jobs eingestellt, die unter ihrem Qualifikationsniveau liegen. Natürlich spielen sehr oft auch Sprachdefizite eine große Rolle.
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Platz zehn: Der Projektmanager
Laut den Daten der Online-Plattform für Gehaltsvergleiche Personalmarkt.de und des Statistikdienstes Statista verdienten Projektmanager im Schnitt 7323 Euro brutto im Monat. Das reicht für Platz zehn des Gehälterrankings. Allerdings gibt es bei den Gehältern sowohl regionale als auch geschlechtsspezifische Unterschiede: So verdienten Projektmanager im Schnitt 10.400 Euro, Projektmanagerinnen dagegen nur 6358 Euro.
Seit dem Jahr 2011 ist das Gehalt innerhalb dieser Berufsgruppe um 9,9 Prozent gestiegen.
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Platz neun: Niederlassungsleiter
Auch bei den Chefs von Niederlassungen unterscheidet sich das Gehalt von Frauen und Männern deutlich: Während die Gesamtheit im Schnitt 7486 Euro brutto bekommt, verdienen Männer durchschnittlich 7695 Euro und Frauen 5778 Euro im Monat. Auch regional gibt es große Unterschiede: Während die Niederlassungsleiter im Norden und Osten der Republik 6852 beziehungsweise 6112 Euro Durchschnittsverdienst haben, bekommen die Kollegen in Süd- und Westdeutschland 8024 bzw. 7557 Euro pro Monat. Auch hier ist das Gehalt seit 2011 deutlich gestiegen: 2012 gab es im Schnitt 9,7 Prozent mehr Gehalt.
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Platz acht: Personalleiter
Bei den Personalleitern und Personalleiterinnen gab es im Vergleich 9,8 Prozent mehr Lohn als im Vorjahr. Mit einem durchschnittlichen Bruttoverdienst von 7851 Euro im Monat schafften es die Personaler auf Platz acht des Gehaltsrankings.
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Platz sieben: Oberärzte
Oberärzte landen mit einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 8064 Euro auf Platz sieben in der Rangliste. Das Einstiegsgehalt für Oberärzte liegt bei durchschnittlich 5152 Euro, das ermittelte durchschnittliche Höchstgehalt bei 20.431 Euro. Insgesamt konnte sich auch diese Berufsgruppe über ein Gehaltsplus von 9,7 Prozent freuen.
Die Fachärzte, die es nur unter die Top 20 der bestbezahlten Berufe geschafft haben, bekommen dagegen im Schnitt 5690 Euro, je nach Spezialisierung auch mehr oder weniger. So gehören beispielsweise Kinderärzte eher zu den schlechter bezahlten Fachärzten, wogegen Orthopäden mehr verdienen als der Durchschnitt.
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Platz sechs: IT-Leiter
Computerspezialisten sind überall gefragt und werden - je nach Branche - mitunter fürstlich entlohnt. So bekommen IT-Projektleiter in Pharmafirmen im Schnitt 94.400 Euro pro Jahr. Wer dagegen in einem Institut die IT-Abteilung leitet, bekommt im Schnitt nur 56.500 Euro. Arbeitgeberunabhängig verdienen männliche IT-Leiter im Schnitt 8168 Euro im Monat, ihre weiblichen Kollegen sogar 8600 Euro.
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Platz fünf: Marketingleiter
In den Marketingabteilungen verdienen die weiblichen Führungskräfte dagegen wieder deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. So bekam ein Marketingleiter 2012 im Schnitt 8911 Euro pro Monat, eine Marketingleiterin 6885 Euro. Insgesamt verdienten Marketingleiter durchschnittlich 8347 Euro pro Monat. Das ist ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
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Platz vier: Verkaufsleiter
Bei den Verkaufsleitern entsprach der Gehaltsanstieg genau dem Mittelwert aller von Personalmarkt und Statista untersuchten 150 Berufe: 7,1 Prozent mehr Gehalt hatten die Verkaufsleiter im Jahr 2012 auf dem Konto. In Scheinen und Münzen ausgedrückt waren das durchschnittlich 8471 Euro brutto.
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Platz drei: Kaufmännische Leiter
Bei den Kaufmännern und Kauffrauen stieg das Gehalt dagegen weit über Durchschnitt: Die Leiter der kaufmännischen Abteilungen in deutschen Unternehmen bekamen vergangenes Jahr 12,4 Prozent mehr Geld als noch im Jahr 2011. Im Schnitt verdienten sie 9037 Euro.
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Platz zwei: Geschäftsführer
Den größten Gehaltssprung 2012 haben allerdings die Geschäftsführer deutscher Unternehmen eingefahren. Die recht stabile Wirtschaftslage bescherte ihnen ein sattes Plus von 30,5 Prozent und ein durchschnittliches Bruttomonatsgehalt von 12.117 Euro - Gewinnbeteiligungen nicht mit eingerechnet. Allerdings gibt es auch bei den Chefs saftige Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen. Die Männer verdienen mit 12.692 Euro fast doppelt so viel wie weibliche Chefs mit 6914 Euro.
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Platz eins: Chefärzte im Krankenhaus
Doch trotz des dicken Gehaltsplus der Geschäftsführer, die Mediziner bleiben Deutschlands Spitzenverdiener: Chefärzte in Krankenhäusern verdienen durchschnittlich 12.971 Euro brutto im Monat (Männer 13.734 Euro, Frauen 11.460 Euro). Das sind 13 Prozent mehr als im Jahr 2011. Am besten verdienen übrigens Chefärzte in Süddeutschland: Durchschnittlich 14.292 Euro bekommen die bayerischen und baden-württembergischen Mediziner pro Monat.
Die allmähliche Anpassung des Lohnniveaus ist vor allem dadurch zu erklären, dass die Einwanderer ihre Fähigkeiten durch Training on the Job erwerben und im Laufe der Zeit auf besser bezahlte Stellen wechseln können. Mit der zunehmenden Berufserfahrung können sie auch teilweise eine fehlende Anerkennung von im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikationen ausgleichen. Zudem können wachsende Deutschkenntnisse zu einer Verringerung der Lohndifferenz führen.
Die Autoren der Studie weisen aber vor allem auf die großen Unterschiede zwischen den Ausländergruppen hin. Europäische Ausländer, die schon zum Zeitpunkt des Eintritts in den deutschen Arbeitsmarkt relativ viel verdienten, gewinnen in den folgenden Jahren mehr als Gruppen, die schlechter bezahlt starteten, beispielsweise Personen aus der Türkei oder dem ehemaligen Jugoslawien. Die Unterschiede in der Lohnangleichung können zu einem guten Teil dadurch erklärt werden, dass sich die Zusammensetzung der betreffenden Gruppe verändert: Ausländer, die schon zum Eintrittszeitpunkt relativ hohe Löhne erzielten, verbleiben eher im Arbeitsmarkt, während weniger erfolgreiche in ihre Länder zurückkehren oder in Deutschland arbeitslos werden.
Ausländer aus hoch entwickelten Industriestaaten wie Österreich, den Niederlanden, Großbritannien und USA weichen ohnehin von dem Muster ab. Ihre Löhne liegen häufig von Anfang an über den deutschen Durchschnittslöhnen, weil sie oft als gesuchte Spezialisten nach Deutschland kommen.