Jeder möchte geschätzt werden. Das gilt für Manager ebenso wie für Mitarbeiter. Selbst wenn es den Anschein hat, wir wären unabhängig und selbstständig, brauchen wir andere zur Stärkung unseres Selbstwertgefühls. Dennoch nutzen viele Manager die potenzielle Kraft von Anerkennung und Belohnung nicht. Und das, obwohl 33 Prozent der Manager sogar sagen, dass sie selbst lieber in einem Unternehmen arbeiten, in dem sie mehr Anerkennung erhalten. In der neuen Auflage seines Buchs "1001 Ideen Mitarbeiter zu belohnen & zu motivieren" beitet Management-Experte Bob Nelson jedem engagierten Manager oder frustrierten Mitarbeiter Anregungen eine Stütze. Es liefert zum Einen zwingende Argumente, dass Anerkennung, Belohnung und positive Verstärkung etwas bewirken – auch im eigenen Interesse. Und es soll Ihnen als Anregung dienen, damit zu experimentieren und die Macht der Anerkennung zu entdecken.
Auf den folgenden Seiten präsentiert wiwo.de 21 Beispiele, mit denen Unternehmen Mitarbeiter belohnen und motivieren ...
Wenn einer der Mitarbeiter von Marty Stowe im New-England-Regionalbüro von Paychex besonders hart arbeitet, sendet Stowe eine handschriftliche Notiz an dessen Ehepartner. Wenn sich dieser Mitarbeiter dabei auch noch selbst übertrifft, überreicht Stowe einen Geschenkgutschein für ein Abendessen zu zweit. Foto: dapd
Bei Sea World San Diego überreichen die Teamleiter sogenannte Spotlight-Karten an Mitarbeiter, wenn sie sehen, dass diese gute Arbeit leisten. Sie schreiben auf, was sie beobachtet haben und was ihnen daran gefällt. Dann bringen sie mindestens zwei weitere Teamleiter oder Vorgesetzte dazu, die Karte zu unterschreiben, und überreichen sie dem Mitarbeiter. Eine Kopie wird am Infobrett der Mitarbeiter ausgehängt. Foto: Fotolia
In Marietta, Georgia, führte Wellstar Health System ein einfaches Anerkennungsprogramm für Führungskräfte auf gleicher Ebene ein, genannt “Die sieben Eigenschaften von Stars”. Manager erhalten vorgedruckte Notizzettel. Darauf können sie Eigenschaften ankreuzen, die von Kollegen verkörpert werden, und beschreiben, warum derjenige dafür gewürdigt werden sollte. Jede Führungskraft, der fünf oder mehr Eigenschaften zugestanden werden, wird beim nächsten Führungsmeeting öffentlich gewürdigt und kann sich eines von fünf Büchern aussuchen. Foto: AP
Ein eher informeller Weg, wie wir die Leistung von Teamkollegen bei der EMC Mortgage Corporation in Irving, Texas, würdigen, ist die “Mitteilung an meinen fantastischen Teamkollegen”. Dazu werden Mitteilungen auf farbiges Papier geschrieben und dieses an der Wand im Zimmer des Teamkollegen angebracht. Dies geschieht in Abwesenheit des Betreffenden, sodass die Fanpost zu einer angenehmen Überraschung wird. Foto: AP
Das New England Aquarium erlaubt Mitarbeitern, Kollegen mit einem “Danke Dorsch” (eine Karte in Form eines Dorsches) Anerkennung zu zollen. Die eine Hälfte der Karte bekommt der Mitarbeiter und die andere Hälfte landet in der vierteljährlichen Verlosung von Geschenkgutscheinen für bezahlten Freizeitausgleich. Foto: dapd
Angela Gann von Kaiser Permanente sendet jedem, den sie für einen Job interviewt, ein paar persönliche Zeilen. Für Neueinstellungen hält sie jedoch ein besonderes Begrüßungsritual bereit: Am Morgen des ersten Arbeitstages schmückt sie den Arbeitsplatz des neuen Mitarbeiters mit Glitzersternen oder Bannern. Foto: Fotolia
Don Eggleston, Leiter Organisationsentwicklung bei SSM Healthcare in St. Louis, sagt: “Ich mache einen Vermerk in meinem Kalender und sende Mitarbeitern Karten oder Blumen am Jahrestag wichtiger Ereignisse in ihrem Leben. Zum Beispiel habe ich Karten am Jahrestag des Todes eines Elternteils oder des Schulabschlusses oder Geburtstag eines Kindes verschickt. Damit kann ich die Mitarbeiter auf dezente Weise wissen lassen, dass sie mir nicht gleichgültig sind, ohne meine Nase in ihre Angelegenheiten zu stecken.” Foto: dpa
Bei Business First in Louisville, Kentucky, sendet die Werbeabteilung täglich an alle eine motivierende Sprachmitteilung – das kann ein Witz sein oder eine Erfolgsgeschichte oder was immer der Mannschaft hilft, während des Arbeitstages gut gelaunt zu bleiben. Foto: dpa
Eine Abteilung von Hewlett Packard hielt in San Diego einen Tag der Würdigung für eine außergewöhnliche Mitarbeiterin ab, die Computerwissenschaftlerin Jennifer Wallick. Kollegen reservierten sich 10-minütige Zeitblöcke, um sie zu besuchen, ihr Blumen zu überreichen und sich bei ihr für das zu bedanken, was sie für das Unternehmen geleistet hatte. Den ganzen Tag über wurde sie alle 15 Minuten geehrt. Foto: AP
Das ist das Ergebnis der Studie „Wissensarbeiter und Unternehmen im Spannungsfeld“, die der Personaldienstleister Hays in Zusammenarbeit mit PAC und der Deutschen Gesellschaft für Wissensmanagement gemacht hat. Befragt wurden 300 festangestellte Wissensarbeiter und über 270 Freiberufler.
Der Freiraum dieser Arbeiter ist allerdings wesentlich geringer: Während Festangestellte nach eigenen Aussagen zu 62 Prozent selbst bestimmen, wo und wann sie arbeiten, liegt der Wert bei den Freiberuflern bei 42 Prozent – gleichzeitig war die Freiheit bei über der Hälfte der Befragten sehr wichtig für die Entscheidung sich selbstständig zu machen; nur ein Drittel sieht sie als erfüllt an. Das Kontrollbedürfnis der Unternehmen sei stärker ausgeprägt, weil diese Arbeiter über Stundenhonorare bezahlt werden.
Laut der Studie zeigen Unternehmen keine hohe Bereitschaft, Freiberufler zu integrieren. Den Freien ist die Vernetzung mit den Kollegen innerhalb des Unternehmens sehr wichtig und dafür sind über 90 Prozent bereit, ihr Fachwissen weiterzugeben. Das Problem: Nur knapp zwei Drittel sehen diesen Austausch als gegeben an. Als besonders produktivitätsfördern finden sowohl die festangestellten als auch die freiberuflichen Wissensarbeiter die Zusammenarbeit im gemischten Team.
Große Unterschiede gibt es insbesondere in der Bewertung ihrer Leistungen: Während die breite Mehrheit der Festangestellten meint, Wissen sei eine wichtige strategische Ressource und werde als solche angesehen, bejahen dies nur knapp die Hälfte der befragten Freiberufler. Mit ihrem Blick von außen scheinen sie zudem kritischer zu sein.