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Öffentlich-rechtlicher Rundfunk: Senkung des Rundfunkbeitrags „denkbar“

von Hans-Peter Siebenhaar Quelle: Handelsblatt Online

Die Mehreinnahmen aus dem neu gestalteten Rundfunkbeitrag dürfen die öffentlich-rechtlichen Sender in den nächsten Jahren behalten. Doch das ist nicht in Stein gemeißelt, sagt der Chef der Gebührenkommission.

Tageschau-Studio in Hamburg (Archiv). Quelle: dpa
Tageschau-Studio in Hamburg (Archiv). Quelle: dpa

DüsseldorfDie öffentlich-rechtlichen Anstalten dürfen die erwarteten Mehreinnahmen durch die neue Rundfunkgebühr in Höhe von 304 Millionen Euro behalten. Davon entfallen auf die ARD 197,3 Millionen Euro, auf das ZDF 60,1 Millionen und auf das Deutschlandradio 46,7 Millionen Euro im Zeitraum 2013 bis 2016. Das teilte gestern die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) in Mainz auf Anfrage des Handelsblatts mit.

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Mittlerweile ist auch eine Reduzierung der monatlichen Rundfunkgebühr, früher als GEZ-Gebühr bekannt, kein Tabuthema mehr. „Wenn es zu deutlichen Mehreinnahmen kommt, ist auch eine Senkung der Rundfunkgebühren denkbar“, sagte KEF-Geschäftsführer Horst Wegner dem Handelsblatt (den gesamten Artikel finden Sie im heutigen ePaper). „Eine Gebührensenkung ist frühestens zum 1. Januar 2015 denkbar.“

Wenn eine Milliarde Euro mehr reinkommt, müssten diese Mehreinnahmen an die Gebührenzahler durch eine Gebührensenkung weitergegeben werden, sagte gestern ein KEF-Experte, der ungenannt bleiben will.

Die KEF, einst 1975 als Beratungsorgan für die Ministerpräsidenten gegründet, entscheidet heute über die Höhe der Rundfunkgebühr. Ihre 16 Experten geben mehr oder minder verbindliche Empfehlungen an die Ministerpräsidenten der Länder, die dann von den 16 Landtagen abgesegnet werden müssen. Die KEF arbeitet derzeit unter Hochdruck an ihrem neuen Bericht zur Finanzsituation des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Laut Wegner wurde die Vorlage des Berichts von Januar auf Ende März verschoben. In ihrer Untersuchung wollen die Experten Auskunft darüber geben, ob und wie hoch die Mehreinnahmen durch die neue Rundfunkgebühr ausfallen. Am 20. Februar soll die erste Plenarsitzung der Kommission in diesem Jahr dazu stattfinden.

Zum Jahreswechsel wurde die bisherige Gerätegebühr abgeschafft. Sie wurde durch eine neue Haushaltsabgabe ersetzt. Unabhängig ob der Bürger die Angebote von ARD und ZDF im Fernsehen, Radio oder Internet nutzt, muss er künftig die volle Rundfunkgebühr zahlen. Die neue Zwangsabgabe belastet insbesondere die Wirtschaft.

2 KommentareAlle Kommentare lesen
  • 09.01.2013, 22:53 UhrHackbert

    Das ist doch nur eine Nebelkerze, die zur Beschwichtigung dient.
    Was heißt schon "denkbar"? Und dann in 2015 !
    Und wenn es soweit ist, wird der ÖR schon vorrechnen, das man
    das Geld ja unbedingt braucht. Mit Zahlen kann man alles machen.

  • 08.01.2013, 14:51 Uhrpedro

    Zwangsgebühren für Leistungsversprechen, die nicht eingehalten werden, sind Betrug. Die Lieferungen sind in der Regel Wiederholungen und Sinnloses blablabla ohne Wert, bestenfalls zur Volksverdummung geeignet.
    Sport ohne Ende und Kochen bis zum Erbrechen, kein Wunder ist die Jugend nur noch im Internet unterwegs.
    Berichte über Werte, die Sinn machen und zukunftsweisend ausgerichtet sind, totale Fehlanzeige und wenn doch, dann zu nachtschlafender Zeit. Spinner, Weltverbesserer und Fantasten, Träumer und Caoten im Dialog ist tausendmal interessanter als das, was so alles geboten wird. Quote um jeden Preis, egal was für ein Scheiß und dafür Zwangsgebühren....NEIN Danke so was geht gar nicht.

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