Weiße Weihnachten gab es in Deutschland im letzten Jahr nicht. Die Temperaturen ließen eher den Sommeranfang vermuten, die Münchener machten vor der Bescherung einen kurzen Abstecher im Biergarten. Was die Kinder traurig macht, lässt Hedgefonds frohlocken: Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, hat der Cumulus Energy Fund allein im Dezember vergangenen Jahres satte 39 Prozent an Wert hinzugewonnen, weil er auf warmes Wetter in Deutschland gewettet hatte.
Der amerikanische Hedgefonds handelt mit europäischen Terminkontrakten auf Strom und Gas. In Deutschland setzten die Investoren auf einen Einbruch der Strompreise. Mit Erfolg, denn das warme Winterwetter ließ in Deutschland die Stromnachfrage sinken, deshalb gingen auch die Preise in den Keller. Der Preis für den Strom-Terminkontrakt fiel im Dezember letzten Jahres um 4,3 Prozent, das ist immerhin der größte monatliche Rückgang seit Herbst 2010. Seit der Gründung des Fonds im Jahr 2006 konnte er um 400 Prozent zulegen, wie aus einem Brief an Investoren hervorgeht, der der Nachrichtenagentur vorliegt. Insgesamt verwalten die Investoren umgerechnet rund 135 Millionen Euro.
Oder es wird eben, wie beim Cumulus Energy Fund, gezielt auf Schwankungen beim Wetter spekuliert. Hier sind insbesondere die skandinavischen Märkte interessant, da hier der wetterabhängige Anteil des Stroms aus Wasser- oder Windkraft besonders hoch ist.