Auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas zeigen rund ein Dutzend Aussteller riesige Bildschirme mit extrem detaillierter Darstellung – Ultra-HD oder auch 4K lautet das Schlagwort. Vor allem bei der Samsung-Pressekonferenz war der Andrang groß. Schon zwei Stunden vor dem Event warteten Dutzende Besucher auf die Präsentation der Südkoreaner. Mancher erwartet immerhin eine Revolution des Fernsehens.
Die gab es zwar nicht, wohl aber zeigte Samsung, wie sich die Südkoreaner die Zukunft der Wohnzimmer-Unterhaltung vorstellen: Etwa mit dem neuen Ultra HD Fernseher S9. Der Bildschirm des Geräts hat vier mal so viele Pixel, wie heute übliche 1080-Pixel-Full-HD-Fernseher. Deshalb ist das Bild des Geräts so brillant und scharf, dass Zuschauer selbst feinste Details aus kurzer Distanz noch naturgetreu erkennen können. Zudem entwickelt das Gesamtbild aus mehreren Metern Entfernung betrachtet einen noch realeren Bildeindruck als ihn die heutigen Full-HD-Bildschirme erzeugen können. Das Ergebnis ist tatsächlich spektakulär.
Einen Preis nannte Samsung für den 85 Zoll großen S9 noch nicht. Sicher wird die Ultra-HD-Technik aber zunächst im absoluten Top-Segment zu finden sein. Weil auch andere Hersteller, von Panasonic über Sharp bis Sony bereits vergleichbar hochauflösender Fernseher gezeigt habe, ist davon auszugehen, dass die sogenannten 4K-Bildschirme in den kommenden Jahren branchenweit Standard werden.
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Platz 10: LG 47LM660S, zwischen 950 bis 1090 Euro
Wertung von Stiftung Warentest: 2,6
Die Prüfer von Stiftung Warentest kommen zum Schluss, dass dieser Flachbildschirm aus dem Hause LG besonders sparsam ist. Wer die Einstellung ein wenig verändert, bekommt auch ein noch besseres Bild. Der Ton ist befriedigend, bei Action-Filmen kann das Bild ruckeln, wie auch bei anderen schnellen Bewegungen. Wer 3D gucken möchte, bekommt vier entsprechende Brillen mit geliefert. Die Anleitung für den Fernseher sei wenig hilfreich.
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Platz 9: Sony KDL-46EX655, zwischen 740 bis 1100 Euro
Wertung von Stiftung Warentest: Gut (2,4)
Bei dem Gerät ist der Preis für jeden Zentimeter Bilddiagonale besonders preiswert: Er liegt bei 6,50 Euro. Das Fernsehbild bei hochauflösenden Inhalten ist besonders gut. Doch auch hier: Bei schnellen Bildern ruckelt das Bild. Manko: 3D fehlt. Bekommt daher nur ein "Gut". Trostpflaster: Der Stromverbrauch ist gering.
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Platz 8: Philips 47PFL6007K, zwischen 1000 und 1250
Wertung von Stiftung Warentest: 2,3
Bietet unter den getesteten Bildschirmen das beste Bild für wenig Geld. Die Qualität ist durchgehend gut - egal ob über HDMI oder bei Fernsehen mit Standardauflösung. 3D ist sogar sehr gut bei dem Philips-Modell, vier Brillen liegen bei. Schwachstellen gibt es jedoch auch: Der Ton und das Bildschirmmenü sind nicht so doll.
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Platz 7: Loewe Connect ID 46 DR+, zwischen 2650 und 2900 Euro
Wertung von Stiftung Warentest: Gut (2,3)
Den Rahmen gibt es in verschiedenen Farben, das Bild ist gut. 3D-Brillen bekommt der Käufer für zusätzlich 150 Euro das Stück. Ruckelt bei schnellen Bewegungen, der Blickwinkel ist klein, der Ton gut. Wirkliches Plus für dieses teure Modell: Die interne Festplatte nimmt Inhalte dank Doppelturner parallel zum Fernsehen auf.
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Platz 6: Sony KDL-46HX855, zwischen 1500 Euro und 1730 Euro
Wertung von Stiftung Warentest: Gut (2,2)
Die Bilder sind ab Werkeinstellung recht gut, doch wer 3D schaut, sollte lieber den Kopf nicht neigen. Sonst schwindet der Tiefeneindruck. Spezielle Brillen werden nicht mitgeliefert. Der Ton ist gut. Weiterer Minuspunkt: Der Fernseher steht starr, kann also nicht geneigt oder geschwenkt werden.
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Platz 5: Samsung UE46ES6990, zwischen 1250 und 1500 Euro
Wertung von Stiftung Warentest: Gut (2,2)
Die Verbindung mit dem Heimnetzwerk verläuft komfortabel. Sind die Batterien bei der Fernbedienung leer, kann der Fernseher auch am Gerät selbst betätigt werden. Bild und 3D-Inhalte sind gut, vier Shutterbrillen werden mitgliefert. Klang gerade noch akzeptabel.
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Platz 4: Metz Aurus 47 3D Media, 4200 Euro
Wertung von Stiftung Warentest: Gut (2,1)
Der hohe Preis ist gerechtfertigt - Man kann fernsehen und gleichzeitig Inhalte aufnehmen. Bild ist gut, bei 3D sogar sehr gut; zwei Polarisationsbrillen werden mitgeliefert. Der Ton ist besser als bei anderen Flachfernsehern. Großer Minuspunkt: Keinen Internetverbindung.
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Platz 3: LG 47LM960V, zwischen 2000 und 2650 Euro
Wertung von Stiftung Warentest: Gut (2,1)
3D ist bei diesem Modell besonders gut, vier Polarisationsbrillen liegen beigeliefert. Ton und Bild sind insgesamt gut. Eine Zweifernbedienung ermöglicht die Bewegungssteuerung. Minuspunkt: Die Anleitungen sind wenig hilfreich.
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Platz 2: Philips 46PFL7007K, zwischen 1500 und 1900 Euro
Wertung von Stiftung Warentest: Gut (2,0)
Bei diesem Modell kann sich Action sehen lassen; schnelle Bewegungen werden sehr gut angezeigt. HD- und 3D-Bilder sind sehr gut, eine Shutterbrille wird mitgeliefert. Ton ist gut, Fernbedingung befindet sich an der Rückseite mit voller Tastatur.
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Platz 1: Samsung UE46ES7090, zwischen 1500 und 1900 Euro
Wertung von Stiftung Warentest: Gut (1,8)
Die Bilder ab Werkeinstellung sind gut, 3D sogar sehr gut. Zwei Shutterbrillen liegen bei. Der Fernseher ist besonders für helle Umgebungen sehr geeignet. Ton ist gut. Sprachen und Gesten ermöglichen das Steuern des Fernsehens. Diese Optionen sind allerdings verbesserungbedürftig.
Technik für den kleinen Geldbeutel
Eine weitere Samsung-Innovation können auch Kunden mit kleinerem Geldbeutel nutzen. Samsung präsentierte eine neue Version seiner TV-Steuerungszentrale Smart Hub. Die Software, die auch auf billigeren Fernsehern laufen soll, verbindet sich mit Samsung-Tablets, bietet eine ganze Reihe nützlicher Apps und lernt vom Verhalten der Kunden: So schlägt das Gerät Nutzern jederzeit Sendungen oder Streaming-Angebote vor, die zu den bislang angesehenen Sendungen passen.
Dabei erkennt Smart Hub dank überarbeiteter Sprachsteuerung laut Samsung nicht nur die Stimme seiner Besitzers besser, als die ältere Version. Das Programm kann auch Nutzergesten interpretieren. Hebt er etwa seinen Daumen, löst das ein Facebook-Like aus.
Zudem lassen sich künftig unterschiedlichsten Samsung-Geräte besser miteinander verknüpfen. Kunden können beispielsweise auf ihrem Fernseher verfolgen, ob die Waschmaschine im Keller ihren Job schon erledigt hat. Allerdings funktioniert das nur, wenn die auch von Samsung ist.
Ein nettes Feature hat der Konzern in seinen “Real” OLED-Fernseher KN55F9500 eingebaut: Es ermöglicht zwei Menschen vor dem gleichen Fernseher unterschiedliche Sendungen anzusehen. Dafür nutzt Samsung die 3-D-Technik, für die ja auch zwei unterschiedliche Bilder zugleich angezeigt werden müssen. Mit einer Spezialbrille und Kopfhörern können damit zwei Menschen völlig unterschiedliche Dinge sehen - und dennoch, nun ja, gemeinsam fernsehen.
In die Technologien setzt Samsung große Hoffnungen. Der TV-Absatz ist 2012 deutlich um vier Prozent geschrumpft und wird nach Einschätzung des amerikanischen Marktforschers NPD auch 2013 nicht höher ausfallen; die Preise sind mächtig unter Druck. Vorbei das Boom-Jahrzehnt, als die Zuschauer ihren dicken Röhrenfernseher gegen schicke Flachbildschirme austauschten. Die wirtschaftliche Flaute in vielen Regionen der Welt tut ihr übriges.
„Um wettbewerbsfähig zu bleiben, packen die Hersteller mehr Technologie in die Fernseher, um sich im Geschäft von der Konkurrenz abzuheben“, sagt der TV-Experte Paul O'Donovan. Doch weder 3D noch Smart-TV konnten den Abwärtstrend aufhalten. „Sie generieren mit den neuen Funktionen keinen zusätzlichen Umsatz. Wachstum gibt es nur am oberen Ende des Marktes“, betont O'Donovan, der für das Marktforschungsunternehmen Gartner die Branche beobachtet.
Mit Material von Handelsblatt Online