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Vor Karsai-Besuch: Kompletter US-Abzug aus Afghanistan wäre möglich

von dpa, dapd und Reuters Quelle: Handelsblatt Online

Erstmals räumt das Weiße Haus die Möglichkeit ein, sich nicht nur teilweise, sondern komplett aus Afghanistan zurückzuziehen. Das könnte sich auf anstehende Gespräche mit dem afghanischen Präsidenten Karsai auswirken.

US-Soldaten beim Rückzug aus Afghanistan (Archivbild von 2011). Quelle: dapd
US-Soldaten beim Rückzug aus Afghanistan (Archivbild von 2011). Quelle: dapd

WashingtonDie USA schließen einen völligen Truppenabzug aus Afghanistan nicht aus. Es sei noch unklar, ob nach 2014 noch weitere US-Soldaten im Land bleiben sollen, sagte der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Ben Rhodes, am Dienstag. „Wir wollen keine Optionen ausschließen.“

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Bis zu einer Entscheidung über die US-Truppenstärke nach dem geplanten Ende des Kampfeinsatzes in Afghanistan Ende nächsten Jahres vergingen aber noch Monate.

Sie hänge vor allem von den beiden wichtigsten US-Zielen in dem Land am Hindukusch ab: Die Islamisten von Al-Kaida dürften dort keinen sicheren Unterschlupf mehr finden, und die Afghanen müssten selbst für ihre Sicherheit sorgen können.

Es ist das erste Mal, dass die US-Regierung einen vollständigen Abzug all ihrer Soldaten öffentlich in Aussicht stellt. Bisher hatte das Verteidigungsministerium darauf beharrt, dass mehrere tausend Soldaten auch weiterhin im Land bleiben müssten, um die afghanischen Sicherheitskräfte auszubilden und sicherzustellen, dass das Land kein Rückzugsgebiet für das Terrornetzwerk Al-Kaida wird.

Derzeit haben die USA noch 66.000 Soldaten in Afghanistan stationiert. Gemeinsam mit ihren NATO-Verbündeten haben sie sich auf einen Abzug aller Kampfeinheiten bis Ende 2014 geeinigt, doch wie es danach weitergehen soll, ist noch weitgehend unklar.

Am Freitag wollen der afghanische Präsidenten Hamid Karsai und US-Präsident Barack Obama in Washington unter anderem über ihre unterschiedlichen Vorstellungen für diese Zeit nach 2014 diskutieren. Beobachter spekulierten deshalb auch, dass die jetzt vorgebrachte Option des Komplettabzugs Teil der Verhandlungsstrategie Washingtons sein könnte.

Weitere Themen dürften auch die Aussöhnungsbemühungen in Afghanistan und die Einbeziehung der radikal-islamischen Taliban-Rebellen sein.

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