ThemaSchuldenkrise

alles zum Thema

Denkfabrik: Arbeitsmarkt stabil

Denkfabrik: "Das Wettbewerbsproblem der Euro-Zone wird größer"

« 2 / 2

Arbeitsmarkt stabil

Was die Unternehmen für 2013 planen und welche Risiken sie für die Konjunktur sehen.*

_____________________________________________________________

* Umfrage des ifo Instituts unter knapp 600 Unternehmen aus Industrie, Bau, Handel und Dienstleistungen im Dezember 2012, Differenz zu 100: keine Angabe
** Mehrfachnennungen möglich

Die verminderten Ausrüstungsinvestitionen haben mittlerweile auf den Arbeitsmarkt durchgeschlagen und den seit 2006 beobachtbaren Trend einer abnehmenden Arbeitslosigkeit vorläufig unterbrochen. Ifo erwartet, dass sich die Arbeitslosenquote 2013 bei etwa 6,9 Prozent stabilisiert. Das ist etwas mehr als die 6,8 Prozent des Jahres 2012. Der Unterschied liegt aber allein daran, dass die Bundesagentur für Arbeit weniger Beschäftigungsverhältnisse fördert und insofern verdeckte in offene Arbeitslosigkeit überführt.

Hatte man noch im Herbst befürchten müssen, dass Deutschland von der Rezession in Südeuropa erfasst wird, so mehren sich in letzter Zeit die Indikatoren, die eine optimistischere Sichtweise stützen. Der ifo-Geschäftsklimaindex ist sowohl im November als auch im Dezember wieder gestiegen, nachdem er zuvor sechs Mal in Folge gesunken war. Vor allem die Erwartungskomponente des Indikators hat sich spürbar verbessert.

Frankreich verliert Bonität

Frankreich verliert am 14. Januar seine Bestnote als Schuldner bei Standard & Poor's. Nun wird immer klarer, dass allein Deutschland unter den großen Eurozonen-Ländern als Stabilitätsanker zu sehen ist.

Bild: REUTERS

So stark wie im Dezember war der Anstieg seit August 2009 nicht mehr, als sich die deutsche Wirtschaft überraschend schnell von der Weltwirtschaftskrise erholte. Die Industrie schöpft wegen der zuletzt stark gestiegenen Auftragseingänge aus Nicht-Euro-Ländern neue Hoffnung. Auch die Baubranche darf auf gute Geschäfte hoffen, denn sowohl die Baugenehmigungen als auch die Bauaufträge waren in den ersten neun Monaten 2012 um gut sechs Prozent höher als im Vorjahreszeitraum. Das muss 2013 abgearbeitet werden, wenn das Wetter besser wird.

weitere Artikel

Alles in allem rechnet die Konjunkturabteilung des ifo Instituts damit, dass das reale Bruttoinlandsprodukt Deutschlands 2013 um 0,7 Prozent steigt, wobei freilich erhebliche Unsicherheiten bestehen. Die Inflationsrate wird bei etwa 1,6 Prozent liegen, nach 2,0 Prozent im abgelaufenen Jahr.

Anzeige

In der Euro-Zone dürften die Preise mit 1,8 Prozent etwas stärker anziehen. Für Deutschland mag das gut sein, doch für die notwendige Anpassung der relativen Preise im Euro-Raum, die für den Abbau der Leistungsbilanzsalden unerlässlich ist, nicht. Denn leider bedeutet dies, dass sich das innere Wettbewerbsproblem der Euro-Zone noch weiter vergrößert.

6 KommentareAlle Kommentare lesen
  • 08.01.2013, 16:39 Uhrv6yz

    Vollbeschäftigte Halbsklaven
    Der Exportüberschuß in die Eurozonenländer wurde finanziert durch "öffentlichen Kapitalexport". Das sind letztlich Zwangskredite der Steuerzahler an die Defizitländer , die zu vermögensschädigenden Konditionen und zum größten Teil (Target "Kredite")sogar ohne Mitwirkung des Parlaments vergeben wurden. Ohne diese vermögensschädigende Zwangsexportföderung wären die Zahlungsbilanzprobleme kleiner. Eine Kumulation des Schwachsinns ist die Forderung, in Deutschland die Wettberwerbsfähigkeit gegenüber den Ländern der Euro-Zone durch außerordentliche Lohnsteigerungen zu senken. 60% der Exporte gehen in Nicht-Euro-Länder.

  • 08.01.2013, 10:00 Uhrnochistzeit

    Einfach mal googeln, NYT- Grafik vom 02. Mai 2010:
    "Europe`s Web of Dept"
    Schulden der 5 PIIGS zu dem Zeitpunkt, also vor fast drei Jahren (!),
    etwa 3.000.000.000.000 Teuro, v o r "Hebel, Bazookas, EFSF, ESM, Lügen, Nobelpreisträger- Experten- Analysen, vor Hilferufen blutig geschlagener Bürger in Griechenland.
    Informieren Sie sich, zumindestens Ihr Niedersachsen, rechtzeitig
    vor der Niedersachsenwahl.

  • 08.01.2013, 05:59 UhrLoriotfan

    Prof. Hans-Werner Sinn: Die Target Falle - Interview

    http://goo.gl/Aygep

Alle Kommentare lesen
weitere Fotostrecken

Blogs

Immer mehr von weniger
Immer mehr von weniger

Alle reden von Steuererhöhung. Dabei ist die Abgabenbelastung heute schon auf Rekordhöhe. Wann hat der Staat endlich...

    Folgen Sie uns im Social Web

Deutsche Unternehmerbörse - www.dub.de
DAS PORTAL FÜR FIRMENVERKÄUFE
– Provisionsfrei, unabhängig, neutral –
Angebote Gesuche




.