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Zukunft des Fernsehens: Zappst Du noch oder surfst Du schon?

von Christof Kerkmann und Christof Kerkmann Quelle: Handelsblatt Online

Die TV-Hersteller wollen den Bildschirm im Wohnzimmer zur Medienzentrale machen. Auf der CES zeigen sie Innovationen, die den Fernseher noch ein bisschen smarter machen sollen – dank neuer Inhalte aus dem Internet.

Samsung bietet Zuschauern auf Wunsch ein personalisiertes TV-Programm. Quelle: dpa
Samsung bietet Zuschauern auf Wunsch ein personalisiertes TV-Programm. Quelle: dpa

Las VegasDer Krimi am Abend, die Nachrichten zum Frühstück, die Zeichentrick-Videos von YouTube für die Kinder: Ein neues System von Samsung namens S-Recommendation kann den Zuschauern auf Wunsch passende Sendungen vorschlagen. Dafür wertet es die Nutzungsgewohnheiten aus. Es greift nicht nur auf das klassische TV-Programm zu, sondern auch auf Online-Videotheken, TV-Apps und lokal gespeicherte Inhalte. Die Funktion ist in vielen neuen Samsung-Fernsehern und Blu-ray-Playern integriert.

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Damit auch ältere Geräte die neuen Features nutzen können, bringt der Marktführer zudem ein Aufrüst-Paket heraus. Wer das „Evolution Kit“ in seinen Samsung-Fernseher steckt, erhält zudem mehr Rechen-Power und die neue Benutzeroberfläche. Laut US-Medien kostet das Zubehör allerdings satte 200 bis 300 Dollar.

Bei Panasonic ähnelt der Start-Bildschirm des Fernsehers künftig dem Desktop eines Computers. Nutzer können darauf ihre Lieblingsinhalte arrangieren, neben dem TV-Bild beispielsweise ihren Kalender oder Apps für YouTube und Facebook.

Jedes Familienmitglied bekommt ein eigenes Profil – über eine eingebaute Kamera erkennt der Fernseher automatisch, wer auf der Couch sitzt. Zudem bringt der Hersteller eine Art elektronischen Stift heraus, mit dem beispielsweise Fotos auf dem großen Bildschirm bearbeitet werden.

Toshiba überträgt ebenfalls ein Prinzip (und Buzzword) aus der PC-Welt auf den Fernseher: Der japanische Hersteller führt die Plattform „Cloud TV“ ein, mit der Nutzer Viedeos aus dem Netz abrufen, chatten oder ihren Kalender aufrufen können. Das Unternehmen entwickelt einige Apps, die die klassische Fernbedienung ersetzen können.


App soll Fernseher schlauer machen

Auch die Google-Tochter YouTube will die Zukunft des Fernsehens mitgestalten. Das Videoportal hat kürzlich bereits eine Seite eingeführt, deren Oberfläche für die großen Bildschirme optimiert ist. Und es will die Navigation erleichtern, indem es das Smartphone zur Fernbedienung macht. Dafür muss das mobile Geräte lediglich am selben WLAN-Netzwerk angemeldet sein wie das TV-Gerät. So sollen die Lieblingsvideos vom Smartphone auf dem Fernseher zu sehen sein.

Überhaupt Google: Der Internet-Riese hat weiter an seinem Betriebssystem Google TV gearbeitet, mit dem das Internet samt Google-Diensten wie YouTube auch auf den großen Bildschirm kommen soll. Auf der CES zeigt beispielsweise der PC-Hersteller Asus eine Set-Top-Box namens Qube, die das Internet auf den Fernseher holt. Die neuesten Funktionen des Systems funktionieren bereits, etwa die Sprachsuche. Asus hat zudem eine Gestensteuerung entwickelt. Auch LG stellt einige Fernseher mit der Plattform vor.

Sony will seine Fernseher mithilfe einer Smartphone-App schlauer machen. Die Anwendung SideView liefert Informationen zum aktuellen Programm und empfiehlt ähnliche Inhalte – wer gerade den aktuellen James-Bond-Film sieht, könnte einen älteren Streifen mit dem Agenten empfohlen bekommen, der im TV läuft oder in der Online-Videothek verfügbar ist. Außerdem dient die App als Fernbedienung.

Das aufstrebende chinesische Unternehmen Haier nutzt dagegen die klassische Android-Software, die eigentlich für Smartphones gedacht ist. Somit können Nutzer nicht nur auf die vielen Apps auf der Online-Plattform Google Play zugreifen, sondern auch auf Filme, Musik und Spiele. Wie diese teils für viel kleinere Geräte optimierten Inhalte auf der Mattscheibe ausgespielt werden, ist noch unklar.

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